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Die Johanneskirche in Frömern ist eine der ältesten Kirchen im Kirchenkreis: der Westturm stammt noch vom ersten nachweisbaren Kirchenbau aus romanischer Zeit (12. Jahrhundert). Um die Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt die Turmhalle eine 60 cm starke Kuppel mit längsrechteckigem Grundriß. Bei der ursprünglichen romanischen Kirche handelte es sich um einen einschiffigen, zweijochigen Saalbau (7,88 x 12,76 Meter) mit halbrunder Apsis, wie man bei Grabungen während des Neubaus im 19. Jahrhundert feststellte. Die erhöht liegende Kirche war von einem Friedhof umgeben, der 1682 eine umlaufende Mauer besaß. Die Mauer und die meisten Grabsteine sind heute entfernt. Das Turmportal wurde 1876 beim Neubau vollständig erneuert. Nach dem Turmbrand 1761 bei der Schlacht von Vellinghausen wurde ein neuer spitzer 25,50 m hoher Turmhelm errichtet und die zwei über Eck gestellten Strebepfeiler hinzugefügt.

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20. November 2023

Mut machen zum Gespräch

Den Workshop ?Werde Dialog-Botschafter:in? f?hrte Mo Asmunag zusammen mit dem Coach Frank Labitzke mit der Evangelischen Jugend Kamen durch, gef?rdert durch die Ev. Jugendstiftung Kamen. Foto: Ev. Jugend Kamen

Mo Asumang beeindruckt auf Kamener Kanzel und in Workshop

Eine offene Morddrohung hat die Journalistin und Regisseurin Mo Asumang bewogen, Begegnung mit Nazis und Rassisten zu suchen. Davon erzählt sie in ihrem Buch „Mo und die Arier“ und in einem gleichnamigen Film. Beides, Buch und Film, hatte sie im Gepäck, als sie am 16. November zu Gast auf der Kamener Kanzel war. Auch in einem Workshop mit Jugendlichen gab sie ihre Erfahrungen weiter.

„Darf ich Sie umarmen? Das darf aber keiner sehen, sonst bin ich am Ende“, so beendet der Gründer der White Arian Resistance, Tom Metzger, das Gespräch mit Mo Asumang. Diese Szene aus dem Film „Mo und die Arier“ erzählt viel über die Wirkung der Frau, die sich traut, das direkte Gespräch zu suchen mit Menschen, die eigentlich schlecht über sie reden, die ihr mit Rassismus und Ablehnung begegnen. Am Ende eines sehr persönlichen Gespräches kann das Gegenüber die Haltung nicht aufrecht halten. Die Frage, wie sie es ausgehalten habe, dass Menschen ihr in den Gesprächen unverhohlen sagen, sie sei nicht gewollt, solle doch wegziehen oder dass sie nicht hierhergehöre, beschäftigte viele der Zuhörer. Darauf Mo Asumang: „Ich hatte oft ein mulmiges Gefühl. Aber wenn im Herzen Wut ist, dann geht das nicht, das ist dann meine Stärke.“ Eine wichtige Grundvoraussetzung sei es, nicht als Sieger am Ende eines solchen Gespräches herausgehen zu wollen, keinen rhetorischen Schlagabtausch zu liefern, sondern zuzuhören und dabei Menschlichkeit und Interesse zu zeigen.

Spurensuche in rechter Szene

Mo Asumang hat solche Situationen gesucht, nachdem die fanatische Neonazi-Band „White Aryan Rebels“ in einem Song „Diese Kugel ist für Dich, Mo Asumang“ singt. Woher kommt der Hass? Sie begibt sich auf die Spurensuche. Sie geht auf rechte Demos, besucht Verschwörungstheoretiker und eben auch den amerikanischen Aktivisten Tom Metzger. Sogar mit vermummten Mitgliedern des Ku-Klux-Klan gelingt ein Treffen. „Da haben mir meine Tricks für Gespräche nicht geholfen, denn ich sah ja kein Gesicht. Also hab ich einfach Fragen gestellt und es kam ein Gespräch zustande.“

Die Gäste der Kamener Kanzel fragen: nach ihrer Motivation, ob man mit AfD reden könne und welche Hinweise sie für Alltagsbegegnungen geben könne. „Rassismus funktioniert da besonders gut, wo kaum Migranten sind, weil man sich nicht kennt. Deshalb braucht es Begegnungsräume. Das Gespräch halten mit allen, auch mit denen es schwerfällt, das ist ein Weg.“ Ihr persönliches Highlight erzählt sie am Ende: „Ich hab einen jungen Mann getroffen, der zwischenzeitlich aus der Szene ausgestiegen ist. Seine letzte Nachricht von ihm mit Foto ist: Guck mal hier, ich betreue jetzt acht syrische Flüchtlingskinder in der Nachhilfe.“

Zum Dialog befähigen

Ihre Herzensangelegenheit ist daher die Weitergabe ihrer Erfahrungen in Workshops. Dialog-Botschafterin nennt sie ihr Programm, mit dem sie Menschen auf solche Situationen vorbereitet. Dazu hat sie den Verein Mo:lab gegründet. Zwei Tage nach ihrem Auftritt der Kamener Kanzel hat Asumang zusammen mit Konflikt-Coach Frank Labitzke einen solchen Workshop in Kamen durchgeführt. Die Evangelische Jugend Kamen hatte dazu eingeladen. Rund 20 Teilnehmende lernten und übten, wie es gelingen kann, den eigenen Mut zu finden und ein Gespräch, ein Dialog zustande kommen kann.