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Pauluskirche Kamen: Von der romanischen Vorgängerkirche vom zwölften Jahrhundert ist noch der wuchtige Westturm mit seinem geneigten Helm erhalten - der "schiefe Turm" ist weithin erkennbares Wahrzeichen der Stadt. Der heutige stattliche, klassizistische Saalbau mit eingezogenem 5/8 Chor wurde von 1844 bis 1849 nach den Plänen des Baurates Buchholz aus Soest errichtet. Im Innenraum tragen verkleidete Pfeiler drei Emporen, die auch den Balkenunterzug der flachen Holzdecke und den Dachstuhl stützen. Die Holzdecke wurde 1897 in drei Felder aufgeteilt und neu verbrettert

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20. September 2023

Geburtshilfe im Austausch

Die praktische Arbeit in der Geburtshilfe im Christlichen Klinikum Unna steht im Mittelpunkt des Besuches der beiden Mitarbeitenden der tansanischen Geburtsstation. Von links: Hebamme Anja Wulf, Chefarzt Dr. Cosmic Paul Sarac, Catherine Ringo, Ober?rztin Marija Golka, Leitung Krei?saal Anne Eggenstein, Dr. Samwel Kiwanga (Foto: CKU)

Arzt und Hebamme aus tansanischer Geburtsstation hospitieren in Unna

Wenn ein Kind geboren wird, dann sind alle Beteiligten glücklich. Die Eltern natürlich, ab nicht zuletzt das Personal freut sich, wenn die Geburt gut verlief oder man bei Komplikationen erfolgreich eingreifen konnte. Diese Erfahrungen verbindet Geburtshelferinnen und -helfer in der ganzen Welt. Genau diese Erfahrung machen nun zwei Mitarbeitende einer tansanischen Geburtsstation in Unna.

Dr. Samwel Kiwanga ist Leiter der Geburtsstation Mtoni in Dar es Salaam, Catherine Ringo ist dort als Hebamme tätig. Über die Partnerschaftsarbeit des Evangelischen Kirchenkreises Unna besteht seit sieben Jahren ein enger Austausch. Anja Wulf und Michaela Pfeiffer, ebenfalls Hebammen, begleiten die Geburtsstation seit den Jahren ihres Aufbaues sowohl mit dem Sammeln von Spenden wie auch mit Schulungen. Nach vielen Besuchen in Dar es Salaam konnten die beiden nun ihren Kollegen die Möglichkeit verschaffen, hiesige Geburtshilfe kennenzulernen. Für drei Wochen hospitieren Kiwanga und Ringo im CK Unna sowie bei ambulanten Hebammendiensten.

„Es geht nicht darum, wer es besser macht, wer moderner oder erfolgreicher ist,“ so Anja Wulf zu dem Zweck des Besuches. „Wir lernen so viel voneinander und freuen uns über den Austausch.“ Aber es dürfe auch nicht verschwiegen werden, dass die Bedingungen einer tansanischen Geburtsstation weitaus schwieriger seien als die in einem deutschen Klinikum. „Wir unterstützen die Kolleginnen dabei, ihr Wissen und die nötige Technik zu verbinden, damit Mütter Vertrauen in deren Arbeit haben und überhaupt medizinische Hilfe in Anspruch nehmen,“ ergänzt Michaela Pfeiffer. In Tansania liegt die Säuglingssterblichkeit mit 35 je 1.000 Geburten ca. zehnmal so hoch wie in Deutschland, die Müttersterblichkeit liegt sogar siebzigmal höher.  

Im Christlichen Klinikum Unna haben Dr. Samwel Kiwanga und Catherine Ringo Gelegenheit, in der Geburtsstation normalen Dienst kennenzulernen. Hebamme Catherine Ringo: „Ich bin sehr froh, dass wir so selbstverständlich mitarbeiten können. Wir lernen viel darüber, wie hier Mütter und Babys versorgt werden. Das ist eine einmalige Erfahrung.“ Gemeinsam mit Anja Wulf lernten sie auch Angebote der Schwangerschaftsberatungen oder das Still-Café kennen. „Gerade solche Angebote sind in Tansania eher selten, das Wissen für die Mütter wird eher von Generation zu Generation weitergegeben. Aber das ist bei modernen Frauen auch dort sehr auch im Wandel.“

Der Aufenthalt der beiden wurde finanziert durch Spenden und Mittel des Evangelischen Kirchenkreises Unna. Die Kooperation mit der Geburtsstation Mtoni ist ein wichtiger Teil der Partnerschaft zwischen der Ev.-luth. Kirche an der Ostküste Tansanias und Gemeinden im Kirchenkreis.