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Die Stiftskirche Fröndenberg wurde ab 1230 als Klosterkirche eines Zisterzienserinnenklosters gebaut. Sie war von Anfang an mit dem märkischen Grafengeschlecht von Altena verbunden und wurde als Grabeskirche genutzt. Das Kirchenschiff selber wurde damals vom „normalen“ Volk genutzt. Der Bereich unter der Empore wurde lange als eine Art Krypta ausgewiesen. Hier fanden z.B. einige Grafen von der Mark, aber auch Äbtissinnen ihre letzte Ruhestätte (z.B. Graf Otto – 1262, Graf Engelbert – 1391). Nach gut 200 Jahren Klostertätigkeit wurden die Klosterregeln allmählich aufgegeben. Die Einrichtung wurde zu einer Versorgungsstätte für Töchter des südwestfälischen Hochadels. Der Marienaltar im Seitenschiff der Stiftskirche ist in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Er ist um 1400 entstanden und wird Konrad von Soest zugeschrieben. Er erzählt einen Marienzyklus und setzt damit kirchliche Legendenbildung und biblisches Material in Farbe um. Der Reichsadler auf dem Altar mit den Initialen FR für Friedericus Rex (Preußenkönig Friedrich) erinnert an die Fürsorgeflicht Preußens gegenüber der Stiftskirche seit der Säkularisation von 1803. Die Kirche gehört bis heute dem Land Nordrhein-Westfalen in der preußischen Rechtsnachfolge.

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Archiv

14. Juli 2015

2030 sind wir 13.000 weniger

Als würde ein riesiges Stück aus einem Kuchen geschnitten: so viele evangelischen Christen hat der Kirchenkreis Unna im 2030 weniger als heute. Das wird die Arbeit in vielen Bereichen verändern.

Für jede Kommune und jede Stadt hat die Bevölkerungsprognose der Bertelsmann Stiftung  die Entwicklung bis zum Jahr 2030 errechnet. Was dies für die Gemeinden in unserem Kirchenkreis bedeutet, liegt nun in Zahlen vor.

Grundlage der Berechnungen sind hierbei die Daten für die jeweilige Stadt aus dem Datenportal "Wegweiser Kommune" der Bertelsmann Stiftung.

In Kamen wird bis 2030 ein Bevölkerungsrückgang von 10,1 % erwartet, in Fröndenberg von 9,9 %, in Bergkamen sind es noch 9,3 % und in Unna und Holzwickede 8,1 %. Das alleine bedeutet schon, dass in 15 Jahren über 7.000 Evangelische weniger im Kirchenkreis Unna leben. Nimmt man noch die Austrittszahlen der letzten Jahre und rechnet sie hoch, verlassen weitere 6.000 Menschen die evangelische Kirche per Austritt. Insgesamt werden es im Jahr 2030 in etwa 64.200 evangelische Christen im Kirchenkreis sein, über 13.000 weniger als heute. Am 31.12.2014 waren es 77.311.

Rückgang der Pfarrstellen und Nachwuchssorgen

Damit schrumpft der Kirchenkreis in der Größenordnung seiner zurzeit größten Gemeinde: die Ev. Friedenskirchengemeinde Bergkamen hat ca. 11.500 Mitglieder. Auch die erfreuliche Anzahl der Menschen, die wieder eintreten, werden den Trend  nicht grundsätzlich verändern. Der Rückgang hat auch Auswirkungen auf die Anzahl der Pfarrstellen: diese werden mit einem Schlüssel von 2.700 Gemeindeglieder je Pfarrstelle berechnet, zukünftig kommen wohl eher 3.000 Menschen auf eine oder einen  Geistlichen. Auch dann blieben nur noch 21 Pfarrstellen übrig. Heute sind es noch 28. Doch das Jahr 2030 bringt auch in einer anderen Statistik eine bemerkenswerte Wendung: in diesem Jahr, so prognostiziert die Ev. Landeskirche von Westfalen, wird die Anzahl der Pfarrstellen größer sein, als die vorhandenen Pfarrerinnen und Pfarrer. Trotz Rückgang der Gemeindegliederzahlen werden dann also Pfarrstellen nicht mehr zu besetzen sein. Das könnten nur noch einige ganz starke Nachwuchsjahrgänge aufholen. Doch die Situation in der Ausbildung lässt dies nicht erhoffen.

Alterstruktur verändert Lebenswelt

Eine weitere Erkenntnis macht Sorgen: es sind nicht nur weniger Menschen, sondern durch die veränderte Bevölkerungsstruktur auch weniger davon im Erwerbsalter. Der Anteil an Rentner steigt in den nächsten Jahren. Somit sinkt die Zahl derer, die Kirchensteuer zahlen. Auch das wird eine Herausforderung für die Gemeinden und den Kirchenkreis sein. Es wird auch die Arbeit verändern, denn bei weniger Jugendlichen und mehr Älteren wird sich dies in den Angeboten sicher niederschlagen.

Bereits bei der Planung von Pfarrstellen und Gemeindegrößen hat der Kirchenkreis in den letzten Jahren mit ähnlichen Zahlen gerechnet, nun bestätigt diese Studie den erwarteten Rückgang.