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Die Auferstehungskirche Weddinghofen wurde 1954 erbaut, zunächst als Kirche eines Bezirkes der Kirchengemeinde Methler. Seit 1971 gehört Weddingofen zur Friedenskirchengemeinde Bergkamen. Der Kirchbau erinnert in seiner Form an ein Ei. Der damalige Superintenden und Altpräses Alfred Buß schriebt in de Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Kirche: „Mit dem Ei als Symbol der Auferstehung wird die nicht leicht verstehbare Osterbotschaft, die der Kirche den Namen gegeben hat, schon Kindern einsichtig. Diese die tödlichen Grenzen des Lebens sprengende Botschaft ist in Weddinghofen seit 50 Jahren in Stein und Glas gesetzt.“ Innen findet sich ein Taufstein von Carl-Ernst Kürten, eine Raupach-Orgel und ein Chorfenster "Das himmlischen Jerusalem" von Heinz Lilienthal. Eine Barbara aus Kohle für die Barbarafeiern sowie das Kreuz der Benediktinerabtei aus Meschede erinnern bis heute an die Bergbautradition des Ortes.

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Archiv

21. Juni 2010

Leben zwischen Mauern

Eine christliche Palästinenserin berichtet aus ihrer Heimat   UNNA.    "Wir wissen, der Staat Israel tut bedenkliche Dinge", sagte Superintendentin Annette Muhr-Nelson mit Blick auf die aktuellen Vorgänge rund um den von Israel fast hermetisch abgeriegelten Gaza-Streifen. "Wer von dort weggehen kann, der geht!", bekräftigt Faten Mukarker, Christin und Palästinenserin, die jetzt im Haus der Kirche in Unna über den spannungsgeladenen Alltag in ihre Heimat Palästina berichtete.   Faten Mukarker ist Christin, kam als  Baby mit ihren Eltern nach Deutschland. Erst als junge Frau kehrte sie von hier nach Palästina zurück, um dort zu heiraten. Als christliche - griechisch-orthodoxe -  Palästinenserin gehört sie zu einer Minderheit (2 Prozent) in ihrem Land. Mukarker lebt in Beit Jala einem Nachbarort von Bethlehem - ein "Leben zwischen Mauern" sagt sie. Palästina, ein Land so groß wie Hessen, "hält die Welt in Atem - meist kommt keine gute Nachricht aus meinem Land", sagt Faten Mukarker. Zweimal im Jahr kommt Faten Mukarker zurück nach Deutschland. In Ihren Vorträgen schildert sie das Leben zwischen nationalen und religiösen Grenzen, wirbt für Verständnis, zeigt geschichtliche wie politische Hintergründe des blutigen Zwistes auf. Auf eindringliche und einprägsame Art erzählte sie von dem sehr schwierigen Alltag in ihrer Heimat. Auch davon, wie sehr die nicht endende Spirale aus Gewalt und Vergeltung das Land und die Menschen über die Jahrzehnte verändert hat. Trotz Gewalt und Terror, die zwischen Israelis und Palästinensern die Oberhand zu behalten scheinen, glaubt Faten Mukarker als Christin fest daran, dass nur in der Friedens- und Versöhnungsbereitschaft die einzige Chance für eine friedlichere Zukunft besteht. "Diese Bereitschaft muss von beiden Seiten kommen! Wir wollen dabei eine hilfreiche Brücke sein!", sieht sie als Christin und gleichzeitig als Palästinenserin darin "unsere wichtigste Aufgabe". "Seit 43 Jahren warten wir auf den Frieden. Auch wir wollen einmal in einem friedlichem, freien und demokratischen Land leben!", hofft Faten Mukarker darauf, dass einmal Frieden einkehrt in ihrer geteilten Heimat. "Aber wir kommen nicht alleine aus diesem Konflikt heraus",  betont sie bei ihren Vorträgen, in denen sie auch auf die wechselvolle Geschichte des Spannungen zwischen Palästinensern und Israelis eingeht. "Es gibt kein Heute ohne Gestern - nur so können wir in die Zukunft schauen!", macht sie deutlich, warum der Blick zurück so wichtig ist.Tonino Nisipeanu