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Die Stiftskirche Fröndenberg wurde ab 1230 als Klosterkirche eines Zisterzienserinnenklosters gebaut. Sie war von Anfang an mit dem märkischen Grafengeschlecht von Altena verbunden und wurde als Grabeskirche genutzt. Das Kirchenschiff selber wurde damals vom „normalen“ Volk genutzt. Der Bereich unter der Empore wurde lange als eine Art Krypta ausgewiesen. Hier fanden z.B. einige Grafen von der Mark, aber auch Äbtissinnen ihre letzte Ruhestätte (z.B. Graf Otto – 1262, Graf Engelbert – 1391). Nach gut 200 Jahren Klostertätigkeit wurden die Klosterregeln allmählich aufgegeben. Die Einrichtung wurde zu einer Versorgungsstätte für Töchter des südwestfälischen Hochadels. Der Marienaltar im Seitenschiff der Stiftskirche ist in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Er ist um 1400 entstanden und wird Konrad von Soest zugeschrieben. Er erzählt einen Marienzyklus und setzt damit kirchliche Legendenbildung und biblisches Material in Farbe um. Der Reichsadler auf dem Altar mit den Initialen FR für Friedericus Rex (Preußenkönig Friedrich) erinnert an die Fürsorgeflicht Preußens gegenüber der Stiftskirche seit der Säkularisation von 1803. Die Kirche gehört bis heute dem Land Nordrhein-Westfalen in der preußischen Rechtsnachfolge.

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17. Juni 2010

17.6. FRÖNDENBERG: Der Traum von einem interkulturellen Garten

FRÖNDENBERG.   Der erste Kontakt wurde im vergangenen Herbst auf dem Bauernmarkt in Fröndenberg geknüpft. Jetzt trafen sich erstmalig Vertreterinnen und Vertreter des türkisch-islamischen Kulturvereins, der evangelischen  Kirchengemeinde und der NABU-Ortsgruppe im Gemeindehaus Stift in der  Eulenstraße. Das Treffen war hochkarätig besetzt. So waren u.a. Ismail Kilic, der Hodscha der Muslime, Hartmut Görler, evangelischer Pfarrer,  Josef Tumbrinck, Landesvorsitzender des Naturschutzbundes NRW sowie  Rüdiger Midasch, Integrationsbeauftragter der Stadt Menden zugegen. Ziel  war es, sich auf eine gemeinsame ökologische Verantwortung zu  verständigen und erste Verabredungen zu treffen. "Selbst die Schlange  isst die Erde mit Maßen". Mit diesem islamischen Sprichwort betonte selbst der Hodscha, dass es für Muslime eine religiöse Pflicht sei, die  Welt zu bewahren und sich vor Ausbeutung zu hüten. "Die erste Generation  von Türken in der Bundesrepublik", so Kilic, "hätten einen landwirtschaftlichen Hintergrund gehabt. Die dritte Generation habe  mittlerweile viel diesbezüglich verloren". Grund genug, sich der  Verantwortung wieder neu zu stellen. Eine Idee begeisterte alle Beteiligen: eine interkulturelle Gartenanlage mit kleineren Parzellen,  in der sich Menschen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund  treffen und voneinander lernen können. Ob sich dafür ein Grundstück  findet, möglichst zentral zwischen Fröndenberg und Menden, muss in den nächsten Wochen sondiert werden. Einen weiteren Anstoß könnte ein Vortrag am Donnerstag, dem 17. Juni 2010 um 18.30 Uhr in der Bildungsstätte Kluse geben. Unabhängig davon haben sich die NABU Ortsgruppe Fröndenberg und der türkisch-islamische Kulturverein jetzt schon darauf verständigt, eine engere Zusammenarbeit zu prüfen. Und auf religiöser Ebene wollen Christen und Muslime darüber ins Gespräch kommen, inwieweit eine ökologische Verantwortung von der Bibel bzw. vom Koran her begründet ist.Hartmut Görler