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Die Stiftskirche Fröndenberg wurde ab 1230 als Klosterkirche eines Zisterzienserinnenklosters gebaut. Sie war von Anfang an mit dem märkischen Grafengeschlecht von Altena verbunden und wurde als Grabeskirche genutzt. Das Kirchenschiff selber wurde damals vom „normalen“ Volk genutzt. Der Bereich unter der Empore wurde lange als eine Art Krypta ausgewiesen. Hier fanden z.B. einige Grafen von der Mark, aber auch Äbtissinnen ihre letzte Ruhestätte (z.B. Graf Otto – 1262, Graf Engelbert – 1391). Nach gut 200 Jahren Klostertätigkeit wurden die Klosterregeln allmählich aufgegeben. Die Einrichtung wurde zu einer Versorgungsstätte für Töchter des südwestfälischen Hochadels. Der Marienaltar im Seitenschiff der Stiftskirche ist in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Er ist um 1400 entstanden und wird Konrad von Soest zugeschrieben. Er erzählt einen Marienzyklus und setzt damit kirchliche Legendenbildung und biblisches Material in Farbe um. Der Reichsadler auf dem Altar mit den Initialen FR für Friedericus Rex (Preußenkönig Friedrich) erinnert an die Fürsorgeflicht Preußens gegenüber der Stiftskirche seit der Säkularisation von 1803. Die Kirche gehört bis heute dem Land Nordrhein-Westfalen in der preußischen Rechtsnachfolge.

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Archiv

23. Februar 2009

Schwungvoll und nachdenklich

UNNA.  Schwungvoll begann der Neujahrsempfang des Kirchenkreises für Schulen mit Vorab-Kostproben aus dem Rockmusical "Alles-Liebe - oder was?". Ca 30 Jugendliche der Musical-AG der Peter-Weiss-Gesamtschule Unna begeisterten die etwa 50 Gäste von den Schulen aus dem Gebiet des Kirchenkreises mit Tanzeinlagen und Songs. Superintendentin Annette Muhr-Nelson und Schulreferent Pfr. Andreas Müller gaben kurze Eindrücke vom Schwerpunktbesuch an Schulen, mit dem der Kreissynodalvorstand das neue Jahr begonnen hatte. "Wir erleben, dass Sie alle sich mit sehr großem Engagement für die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen einsetzen", fasste Muhr-Nelson die Erfahrungen der Besuche zusammen. Das Thema "Bildung" war der Januar-Schwerpunkt des Kirchenkreis-Jahresthemas 2009 "Evangelisch zwischen Lippe und Ruhr". Nach einer Stärkung am Buffet, begleitet von vielen Gesprächen, konnten sich die Gäste ihrerseits bilden: Professor Michael Basse von der Universität Dortmund eröffnete mit seinem Vortrag "Damals waren es die Reformierten - Religion und Migration und Integration zur Reformationszeit in Unna" das Gedenken zum 450. Reformationsjubiläum in Unna. Dabei schilderte er das gemeinsame Engagement der Unnaer Bürger und des damaligen Stadtkirchenpredigers Dr. Eberhard Wortmann für die Lieder von Martin Luther und das Abendmahl in beiderlei Gestalt. Im weiteren Verlauf der Reformation, so der Dortmunder Kirchengeschichtler, hätten Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden neben den lutherischen auch reformierte Gemeinden gebildet, die größte in Kamen. Obwohl sich der Calvinismus im Unnaer Bürgertum habe ausbreiten können, hätten die Reformierten einen schweren Stand gehabt. Sogar zu handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern der evangelischen Konfessionen sei es gekommen. Basse zeigte den Weg beider protestantischen Prägungen hin zu mehr Toleranz und schließlich zur Union auf dem Gebiet des Kirchenkreises bis ins 19. Jahrhundert auf. Er beschloss seinen Vortrag mit hoffnungsvollen Perspektiven für den aktuellen Kirchen- und Schulalltag: Wie gestalten wir unser Verhältnis zu den heutigen Zugewanderten? Dass die gegenseitige Toleranz schließlich möglich war, solle Kirche und Gesellschaft heute dazu ermutigen, sich mit allem Nachdruck dafür einzusetzen.Gudrun Mawick