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Die Stiftskirche Fröndenberg wurde ab 1230 als Klosterkirche eines Zisterzienserinnenklosters gebaut. Sie war von Anfang an mit dem märkischen Grafengeschlecht von Altena verbunden und wurde als Grabeskirche genutzt. Das Kirchenschiff selber wurde damals vom „normalen“ Volk genutzt. Der Bereich unter der Empore wurde lange als eine Art Krypta ausgewiesen. Hier fanden z.B. einige Grafen von der Mark, aber auch Äbtissinnen ihre letzte Ruhestätte (z.B. Graf Otto – 1262, Graf Engelbert – 1391). Nach gut 200 Jahren Klostertätigkeit wurden die Klosterregeln allmählich aufgegeben. Die Einrichtung wurde zu einer Versorgungsstätte für Töchter des südwestfälischen Hochadels. Der Marienaltar im Seitenschiff der Stiftskirche ist in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Er ist um 1400 entstanden und wird Konrad von Soest zugeschrieben. Er erzählt einen Marienzyklus und setzt damit kirchliche Legendenbildung und biblisches Material in Farbe um. Der Reichsadler auf dem Altar mit den Initialen FR für Friedericus Rex (Preußenkönig Friedrich) erinnert an die Fürsorgeflicht Preußens gegenüber der Stiftskirche seit der Säkularisation von 1803. Die Kirche gehört bis heute dem Land Nordrhein-Westfalen in der preußischen Rechtsnachfolge.

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Archiv

27. April 2007

1.5. Arm trotz Arbeit?

Gute Arbeit verdient gute Entlohnung
Sozialausschuss des Kirchenkreises Unna plädiert für die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes KIRCHENKREIS UNNA - Der Sozialausschuss des Evangelischen Kirchenkreises Unna hat sich in den vergangenen Monaten mehrfach mit dem brisanten Thema "working poor" beschäftigt. Was sich dahinter verbirgt: Es gibt Beschäftigungsverhältnisse, die so schlecht bezahlt werden, dass selbst eine 40-Stunden-Woche nicht ausreicht, um den Lebensunterhalt zu sichern. - Der tarifliche Stundenlohn im Friseurhandwerk z.B. beträgt in NRW 4,93 Euro, in Sachsen sogar nur 3,06 Euro. Solche Niedriglöhne finden sich nicht nur im Dienstleistungssektor, sondern zunehmend auch in klassischen Industriebereichen. Einer wachsenden Zahl von Menschen, die, obwohl sie nicht arbeitslos sind, unter die Armutsgrenze fallen, steht wachsender Wohlstand auf der anderen Seite gegenüber. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer. Dies nahm der Sozialausschuss zum Anlass,  zum 1.Mai eine Stellungnahme abzugeben, die für die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns plädiert und zur Diskussion darüber einlädt. Die Erklärung erinnert dabei an das vor 10 Jahren verfasste Sozialwort der Kirchen, in dem es heißt: "Vielmehr muss die Entlohnung in Verbindung mit den staatlichen Steuern, Abgaben und Transfers auch ein den kulturellen Standards gemäßes Leben ermöglichen."  Mit einem Bruttostundenlohn von etwa 8 Euro erzielt ein Arbeitnehmer bei einer Vollzeitstelle einen Nettolohn, der der Pfändungsfreigrenze entspricht (985 Euro monatlich). Ein  gesetzlicher Mindestlohn von 7,50 Euro, wie er z.Zt. in der politischen Diskussion gefordert wird, stößt auf erhebliche Widerstände. Viele Stimmen meinen, dies verhindere die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Dagegen argumentieren die Befürworter, ein gesetzlich festgelegter Mindestlohn verhindere die weitere Absenkung von Löhnen und verhelfe den gefährdeten Branchen zu mehr Wettbewerbsfähigkeit. Der Sozialausschuss plädiert für die Einführung eines gesetzlich festgelegten Mindestlohns, weil er darin ein geeignetes Instrument sieht, dem grenzenlosen "Wettbewerb nach unten", der zu immer niedrigeren Löhnen führt, Einhalt zu gebieten. Menschliche Arbeit ist schließlich kein beliebig handelbares Gut, sondern dient dazu, ein menschenwürdiges Leben führen zu können. Allerdings müssten Kirche und Diakonie selbst auch darauf achten, mit ihren Tarifvorstellungen nicht in den Billiglohnsektor abzugleiten.   Die Stellungnahme fordert die Verantwortlichen in Kirche, Wirtschaft und Politik auf sich mit diesem brisanten Themenfeld auseinander zu setzen und lädt zum Gespräch über Rolle und Aufgabe des Staates bei der Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesellschaft ein. Sie ist unter www.evangelisch-in-unna.de in voller Länge abrufbar und wird allen Bundestagsabgeordneten zugestellt. Der Sozialausschuss plant im Herbst eine öffentliche Diskussionsveranstaltung zwischen Politikern aller Parteien, Gewerkschaftlern und Arbeitgebern.   Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an: Pfarrer Hans Höroldt (Ausschussvorsitzender) Kirchenkreis Unna Tel. 02303-255436  oder 01632758326 (mobil)
EMAIL: hhoeroldt@t-online.de  Hans Höroldt