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Die Auferstehungskirche Weddinghofen wurde 1954 erbaut, zunächst als Kirche eines Bezirkes der Kirchengemeinde Methler. Seit 1971 gehört Weddingofen zur Friedenskirchengemeinde Bergkamen. Der Kirchbau erinnert in seiner Form an ein Ei. Der damalige Superintenden und Altpräses Alfred Buß schriebt in de Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Kirche: „Mit dem Ei als Symbol der Auferstehung wird die nicht leicht verstehbare Osterbotschaft, die der Kirche den Namen gegeben hat, schon Kindern einsichtig. Diese die tödlichen Grenzen des Lebens sprengende Botschaft ist in Weddinghofen seit 50 Jahren in Stein und Glas gesetzt.“ Innen findet sich ein Taufstein von Carl-Ernst Kürten, eine Raupach-Orgel und ein Chorfenster "Das himmlischen Jerusalem" von Heinz Lilienthal. Eine Barbara aus Kohle für die Barbarafeiern sowie das Kreuz der Benediktinerabtei aus Meschede erinnern bis heute an die Bergbautradition des Ortes.

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Archiv

02. Dezember 2015

Andacht: Engel des Lichts

"Engel des Lichts" Aquarell Ulrike Langguth, Iserlohn, freischaffende Künstlerin

Auf einmal – ist es ganz hell.

Gerade noch drohte ich im Dunkel zu versinken, sah keine Zukunft vor mir, wie zugebaut schien mir meine Sicht, das ganze Leben. Und so allein fühlte ich mich, in diesem Dunkel. Gerade noch: hatte sich Hoffnungslosigkeit dick und breit gemacht. War ich der Überzeugung nahe: das bringt doch alles nichts mehr. Es ist vorbei. Nichts geht mehr. Ich wollte mich schon hineinsinken lassen in diese Schwere der Dunkelheit. Mich ganz und gar zurückziehen. Wegdämmern. Aufgeben.

Aber auf einmal - War da dieses Licht.

So hell. Meine vor Schreck aufgerissenen Augen konnten gar nicht recht erkennen, was da plötzlich los war. Ich wollte es nicht. Dieses Grelle. Das fast laut in den Ohren klang. Konnte es mich nicht in Ruhe lassen? Nahm die Bedrängnis denn gar kein Ende?

Es wich nicht. Das Licht. Es blieb einfach da. Und nach dem ersten Schreck stellte ich fest: es war überhaupt nicht unangenehm. Und nicht laut. Eher summte es. Vibrierte. Seine leuchtende Wärme breitete sich aus. Und was auch immer da gekommen war: es schien sich sehr entschlossen vor mir aufzubauen. Guckte zu mir hin. (Kann denn Licht zu einem hingucken??)  Nun – es half alles nichts. Ich musste meinen Blick aufheben. Mich vom Leiden losreißen. Und da sah er mich an. Der Engel. Und ich ihn. Oder sie. (Das vor mir war wohl eher eine Engelin, bei aller Leuchtkraft doch tatsächlich zart, und so anmutig schön! Schwebend! Leicht!)

Wir sahen uns an. In mir funkelte etwas auf. Licht tropfte in meine Schwermut, zerstob in tanzenden feinen Partikeln, Engellicht hüpfte in mir. Oder war es mein eigenes Licht? Der schwere Vorhang hob sich von meiner Seele, ein tiefer Seufzer machte sich Luft. Und ich lachte meinen Engel an. Einfach so. So wie er oder sie sich mir hinhielt, so unendlich freundlich, und auch irgendwie lachend. Die Betonklötze meiner Angst zerbröselten. Mein Herz wurde leicht. Das Leben hatte mich wieder!

Richtig beschreiben kann ich es im Rückblick nicht, Worte sind so nichtssagend manchmal. Ich kann es aber immer noch fühlen, es ist tief in mir drin, seitdem. Ich danke Gott. Er hat seinen Engel in mein Dunkel geschickt. Und eine neue Richtung aufgezeigt: zum Licht, das aus dem dunklen Raum nach draußen weist, dahin, woher der Engel gekommen ist. Also mache ich mich auf den Weg! Mein Engel – war da und hält sich hoffentlich bereit, wenn ich seine Ermutigung wieder brauche!

Pfarrerin Kerstin Duchow
Krankenhausseelsorgerin am Ev. Krankenhaus Unna

Eine Andacht in der Reihe: Bild und Bibel.
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