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Stadtkirche Unna: Von welcher Seite man sich der Kreisstadt Unna auch nähert, immer hat man einen Blick auf das prägende Wahrzeichen der Stadt Unna - die Ev. Stadtkirche. Eine Kirche mitten in der Stadt, gleich neben dem Alten Markt. Eine gotische Hallenkirche von schlichter Schönheit und Eleganz. Das dreijochige Langhaus wurde vermutlich nach 1322 errichtet, der Chor nach Weiheinschrift 1389 begonnen und 1396 vollendet. Der mächtige Westturm, der in das Mittelschiff einbezogen ist und in Mauerstärke aus der Westfront hervortritt, wurde 1407 bis 1467 erbaut. Der Turmhelm wurde mehrfach zerstört, er erhielt seine jetzige Gestalt 1863. Von 2018 bis 2022 wurde die Kirche aufwendig saniert.

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Archiv

22. Oktober 2014

Kirche als Anstifter von Beteiligung

Auf der Kamener Kanzel stand am 20.10. der ehemalige Ratsvorsitzende der EKD Dr. Wolfgang Huber. Im Gepäck hatte er sein Buch „Von der Freiheit“ und damit auch eine Rede, die die Freiheit in den Mittelpunkt stellte. Persönliche Freiheit ebenso wie wirtschaftliche und ethische. So gab er  den Bemühungen der Lebensplanung zum Beispiel durch das sog. eggfreezing (einfrieren weiblicher Eizellen, um sie zu einem späteren Zeitpunkt einzusetzen) ein deutliches Kontra: „Wir treten ins Leben ohne  Entwurf. Wir entwerfen nicht unser Leben, sondern wir bekommen es anvertraut. Das gilt für Anfang und Ende. Das Leben ist kein Projekt, es ist ein Gabe.“ Angesichts der Politik-Müdigkeit gerade in den neuen Bundesländern 25 Jahre nach dem Sieg der Freiheit zeigte sich Huber besorgt um den Verlust dieses Erfolges: „Gerade die Evangelische Kirche von Westfalen, die stolz ist, eine presbyterial-synodale Kirche zu sein, könnte Anstifter sein, die aktive Beteiligung in die Gesellschaft zu tragen.“ Es sei ein grundsätzlich biblisches Motiv, die Gesellschaft aus der Perspektive der Armut zu beurteilen: wenn es den Waisen, Witwen und Fremden gut geht, dann ist die Gesellschaft gesund. Dies sei ein Prüfstein für eine gerechte Gesellschaft. „Zur Freiheit gehört besonders, dass alle Menschen einen gleichen Zugang zu ihr haben.“

Fast 200 Zuhörer waren zur vierten Kamener Kanzel in die Pauluskirche in Kamen gekommen. Sie erlebten eine sehr „dichte und spannende“, so ein Zuhörerin,  einstündige Rede Wolfgang Hubers. Der erinnerte sich noch gut an seinen letzten Aufenthalt in Kamen: vor einem Jahr musste er hier auf der Durchreise im Krankenhaus behandelt werden. „Dort wurde mir bestens geholfen“.