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Die Johanneskirche in Frömern ist eine der ältesten Kirchen im Kirchenkreis: der Westturm stammt noch vom ersten nachweisbaren Kirchenbau aus romanischer Zeit (12. Jahrhundert). Um die Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt die Turmhalle eine 60 cm starke Kuppel mit längsrechteckigem Grundriß. Bei der ursprünglichen romanischen Kirche handelte es sich um einen einschiffigen, zweijochigen Saalbau (7,88 x 12,76 Meter) mit halbrunder Apsis, wie man bei Grabungen während des Neubaus im 19. Jahrhundert feststellte. Die erhöht liegende Kirche war von einem Friedhof umgeben, der 1682 eine umlaufende Mauer besaß. Die Mauer und die meisten Grabsteine sind heute entfernt. Das Turmportal wurde 1876 beim Neubau vollständig erneuert. Nach dem Turmbrand 1761 bei der Schlacht von Vellinghausen wurde ein neuer spitzer 25,50 m hoher Turmhelm errichtet und die zwei über Eck gestellten Strebepfeiler hinzugefügt.

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10. November 2010

Öko-Landbau - pro und contra

Männerdienste diskutierten in Frömern über Agrarproduktion FRÖNDENBERG/FRÖMERN.  Wenige Stunden zuvor hatte Jörn Krämer, im westfälisch-lippischen Landwirtschaftsverband für "Öko-Landbau" zuständig, noch mit dem neuen Agrarminister in Düsseldorf zusammen gesessen: der wolle die Öko-Landflächen "kräftig ausbauen" helfen. Abends erfuhren etwa 40 Männer aus den Gemeinden Frömern und Fröndenberg interessante Details zum Thema. Unter ihnen aktive Landwirte, auch ein Öko-Bauer. Evangelische Gemeindegruppen kümmern sich aus gutem Grund um eine Agrarproduktion, die die "Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit" und überhaupt ein "Wirtschaften im Einklang mit der Natur" zum Fundament erklärt. Ein "Schritt zurück ins 19. Jahrhundert", als die Chemie noch nicht mit Kunstdünger aufwartete, müsse dies keineswegs bedeuten, so der Münsteraner Experte Krämer. Ertragssteigerungen parallel zur wachsenden Bevölkerungszahl seien auch mit naturnahen wissenschaftlichen Fortschritten machbar geworden. Demeter-Begründer Rudolf Steiner habe schon vor 85 Jahren eine "biologisch-dynamische Wirtschaftsweise" propagiert. Weitere Wellen zum Ökolandbau seien seit den 70er Jahren zu verzeichnen, den inzwischen auch eine EU-Richtlinie mit der Vorgabe eines "möglichst geschlossenen Betriebskreislaufes" international festgeschrieben habe. Gleichwohl: der Ökolandbau, der in NRW seine Betriebszahl seit 2000 von 599 auf 1767 vergrößern und auch seine bearbeitete Fläche verdreifachen konnte, verharrt im einstelligen Prozentanteil: 5,6 Prozent in Deutschland, nur 4,18 Prozent in NRW. Da hat auch die erhöhte Akzeptanz von Öko-Produkten, inzwischen in entsprechende Verkaufsabteilungen bei den großen Discountern gelangt, nichts Durchgreifendes geändert: im vorigen Jahr gab jeder Bundesbürger pro Woche keine zwei Euro für gesunde, doch etwas teurere Nahrung aus. Jörn Krämer mochte sich auch überraschend nicht festlegen, ob Öko-Produkte "besser oder gesünder" seien als die des konventionellen Anbaus. Der Befürchtung aus dem Männerkreis, dass "Öko nicht immer drin ist, wo Öko draufsteht", mochte der Fachmann freilich nicht teilen, auch nicht den Einwand, dass Öko-Landbau "ohne Not ins Leben gerufen mit Steuermitteln subventioniert wird, die anderswo in Deutschland besser genutzt werden können". Spannend wurde es, wenn Diskussionsteilnehmer die Brücke zur Gen-Technologie und zu den Problemen der unzureichenden Welternährung betraten - doch dazu bedarf es eines weiteren Diskussionsabendes, der beim nächsten gemeinsamen Treffen der beiden Männerkreise 2011 in Fröndenberg fällig sein könnte. Ulrich Knies