Informationen
zum Hintergrund-
bild - bitte klicken
Sie hier.

Im Bild

Ev. Kirche Opherdicke: Das Bauwerk auf der Höhe des Haarstrangs stammt nicht aus einer einzigen Bauperiode, viele Jahrhunderte haben ihre Spuren hinterlassen. Das hochromanische Langhaus mit dem einzigen Seitenschiff im Norden und dem Querhaus mit Apsis im Osten entstand 1120 bis 1150. In den Jahren 1868 bis 1870 erfolgte eine Erweiterung nach Osten durch Hinzufügen eines weiteren Jochs zum Querhaus. Der quadratische Turm stammt mindestens aus dem frühen 12. Jahrhundert und hat eine Höhe von ca. 30 Metern. Von 1982 bis 1984 wurde die Ev. Kirche umfangreich saniert. Anschrift: Unnaer Straße 70, 59439 Holzwickede-Opherdicke Öffnungszeiten: April bis Oktober, dienstags bis sonntags von 10 bis 16 Uhr

Zurück zur Seite

Archiv

16. September 2010

"Den Papst in der Tasche"

Südkamen: Sommerwetter krönte ein wahrhaft tolles Gemeindefest   KAMEN.    Henri (5) streichelt hingebungsvoll den Fuchs. Der fletscht die Zähne und sieht mit seinen gesträubten Nackenhaaren beunruhigend angriffslustig aus, doch Henri hat keine Angst, denn der Fuchs ist ja mausetot. Ebenso wie der Fasan, ausgestopft, ihn streichelt zart Chiara (7) und blinzelt in die Sonne. Fürwahr, beim Gemeindefest in Südkamen hatte die Evangelische Kirchengemeinde Kamen - will man die Ökumene bemühen - wettertechnisch den Papst in der Tasche. Anbetungswürdiger Spätsommersonnenschein. Die Kinder belagerten die rollende Waldschule mit lebensecht präpariertem Getier. Füchse, Marder, Wiesel, Eulen, was eben kreucht, fleucht und fliegt. "Den Unterschied zwischen einem Kaninchen und einem Feldhasen kennen selbst Erwachsene oft nicht", weiß Waidmann und Presbyter Matthias Echterhoff. Er zeigt auf zwei Anschauungsexemplare, die praktischerweise direkt nebeneinander stehen: "Hase: lange Löffel, lange Hinterläufe, fast doppelt so groß wie das Kaninchen. Klar?" Klar, nicken eifrig Henri und Chiara. "Ach", staunt eine Mutter, die den Kinderwagen vorbeischiebt, "das wusste ich selbst noch nicht, wie groß Hasen sind." Eben, nickt Echterhoff. "Und ein Reh ist auch nicht die Frau vom Hirschen." Leckeres zum Reinbeißen von Feld und Wiese boten die Bauernmarkt-Anbieter und mengten sich mit pflückfrischen Tomaten und Zwetschgen appetitlich unter Korbflechter, Holzschnitzer und Steinmetze. Ihre selbstgemachten Liköre fanden längst schon vor 12 Uhr begeisterte Abnehmer - kein Wunder, wenn man so verführerisch verlockt wird wie von Ursula Taut und Helga Siering von der Ev. Arbeitnehmer-Bewegung ("na, mal' n Schlückchen Brombeeraufgesetzten probieren?"). Vielzählige Organisationen vom Männerforum bis zu den Hellweg-Werkstätten stellten sich vor, auf der Bühne zeigten u.a. die Gesamt- und Realschüler ihr Können. Mit das Beste für viele war indes das üppige kulinarische Angebot: Von köstlichen Waffeln, Currywurst, Schwenkkartoffeln und Co. regelrecht umzingelt "müsste man", stöhnte eine ältere Dame in komischer Verzweiflung am Kuchenbuffet, "am besten fünf Mägen haben!"Silvia Rinke