Informationen
zum Hintergrund-
bild - bitte klicken
Sie hier.

Im Bild

Die Auferstehungskirche Weddinghofen wurde 1954 erbaut, zunächst als Kirche eines Bezirkes der Kirchengemeinde Methler. Seit 1971 gehört Weddingofen zur Friedenskirchengemeinde Bergkamen. Der Kirchbau erinnert in seiner Form an ein Ei. Der damalige Superintenden und Altpräses Alfred Buß schriebt in de Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Kirche: „Mit dem Ei als Symbol der Auferstehung wird die nicht leicht verstehbare Osterbotschaft, die der Kirche den Namen gegeben hat, schon Kindern einsichtig. Diese die tödlichen Grenzen des Lebens sprengende Botschaft ist in Weddinghofen seit 50 Jahren in Stein und Glas gesetzt.“ Innen findet sich ein Taufstein von Carl-Ernst Kürten, eine Raupach-Orgel und ein Chorfenster "Das himmlischen Jerusalem" von Heinz Lilienthal. Eine Barbara aus Kohle für die Barbarafeiern sowie das Kreuz der Benediktinerabtei aus Meschede erinnern bis heute an die Bergbautradition des Ortes.

Zurück zur Seite

Archiv

12. Mai 2010

Ökumenisches Friedensgebet

Erinnern an das Ende des Krieges UNNA. Zwischen zwei Psalmen, dem 122. mit dem Friedensmotiv Jerusalem und dem 62. "Schalom in Dorf und Stadt" in der Version von Hanns Dieter Hüsch, viele nachdenkenswerte Worte in der Evangelischen Stadtkirche Unna: 65 Jahre nach Kriegsende sowie 30 Jahre nach der historischen Rede Richard von Weizsäckers zum 8. Mai als "Tag der Befreiung" treffen sich Menschen verschiedener Religion aus dem Kreis Unna. Werner Kolter, Unnas Bürgermeister, erinnerte an das wertvolle Geschenk der West-Alliierten, die Rückkehr zur Demokratie. Superintendentin Annette Muhr-Nelson griff auf das Lied vom "Mandelzweig" aus der Friedensbewegung zurück und lobte die Weitsicht solcher Nachkriegspolitiker wie Robert Schumann, die früh auf eine europäische Friedensordnung orientiert hätten. Von dort führe ein Bogen der "Schwerter zu Pflugscharen" bis in die kirchlich beeinflußte Bürgerrechtsbewegung der DDR. "Hasset nicht, sondern liebet Euch" sei die zentrale Botschaft des Propheten Mohammed, sagte mit Nachdruck Hüseyin Özdemir von der türkisch-islamischen Gemeinde Unnas. Mit eigenen Bürgerkriegserfahrungen ihrer Familie in den 90er Jahren in Slowenien wusste Ksenia Sakelsek, Vorsitzende des Unnaer Integrationsrates, die Zuhörer vom Schrecken der Waffen zu überzeugen. Eigenes Erleben prägte ebenfalls den Redebeitrag von Alexandra Khariakova, die dem jüdischen Verein "Stern" vorsteht. Sie ruft das Bild ihres Vaters wach, der als Offizier der Sowjetarmee in der Ukraine die Militärparade des 9. Mai vorbereitet. "Keine Familie in der Sowjetunion blieb vom Krieg verschont, keine jüdische von der Shoa". Stalin habe die 500.000 Juden, die in der Sowjetarmee gegen Hitler gekämpft hätten, aus den Schulbüchern gestrichen, so dass erst der Film "Der gewöhnliche Faschismus" sie als Zwölfjährige "brutal aufgeklärt" habe. Alexandra Khariakova, die ein Hoffnungszeichen in dem soeben eröffneten neuen jüdischen Gemeindezentrum in Unna-Massen (früher: Bodelschwingh-Haus) sah, abschließend: "Ich wünsche mir einen respektvollen Umgang miteinander - gleich welcher Gott angebetet wird." Ulrich Knies