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Die Johanneskirche in Frömern ist eine der ältesten Kirchen im Kirchenkreis: der Westturm stammt noch vom ersten nachweisbaren Kirchenbau aus romanischer Zeit (12. Jahrhundert). Um die Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt die Turmhalle eine 60 cm starke Kuppel mit längsrechteckigem Grundriß. Bei der ursprünglichen romanischen Kirche handelte es sich um einen einschiffigen, zweijochigen Saalbau (7,88 x 12,76 Meter) mit halbrunder Apsis, wie man bei Grabungen während des Neubaus im 19. Jahrhundert feststellte. Die erhöht liegende Kirche war von einem Friedhof umgeben, der 1682 eine umlaufende Mauer besaß. Die Mauer und die meisten Grabsteine sind heute entfernt. Das Turmportal wurde 1876 beim Neubau vollständig erneuert. Nach dem Turmbrand 1761 bei der Schlacht von Vellinghausen wurde ein neuer spitzer 25,50 m hoher Turmhelm errichtet und die zwei über Eck gestellten Strebepfeiler hinzugefügt.

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Archiv

05. Januar 2010

Experte für Hexenprozesse

Hartmut Hegeler, Pfarrer am Unnaer Berufskolleg, geht in den "Un-Ruhestand"   UNNA.   Ein normaler Ruhestand wird das bei Pfarrer Hartmut Hegeler, seit Jahresbeginn beim "Märkischen Berufskolleg" ausgeschieden, nicht werden. Die "Hexenprozesse" der christlichen Kirchen in der frühen Neuzeit sind sein Thema geworden - und die heutigen Kirchen tun sich zu seinem Leidwesen schwer mit einer angemessenen Aufarbeitung. Entstanden ist Pfarrer Hegelers Interesse an dieser Materie im Religionsunterricht: "Als eine Schülerin fragte, ob denn von den Christen damals niemand gegen Folter und Hexenverfolgung protestierte, stieß ich auf den westfälischen evangelischen Pfarrer Anton Praetorius", der um 1600 auch in Kamen wirkte und Hexenprozesse miterlebte. Bezeichnend, dass dieser mutige Kämpfer (nicht zu verwechseln mit dem frühbarocken gleichnamigen Musiker) in den christlichen Kirchen wenig Widerhall fand - bis heute. Nachdem Hegeler 2001 die evangelische westfälische Landessynode für dieses Thema interessieren konnte, ist der Pensionär nunmehr froh, auf dem Ökumenischen Kirchentag im Mai 2010 in München einen "Hexen-Gedenkgottesdienst" durchführen zu können. In der Königsborner Christuskirche gaben zu Beginn der Weihnachtsferien Schüler und Kollegen seines Märkischen Berufskollegs, an dem der engagierte Theologe volle 27 Jahre unterrichtet hatte, das Geleit in seinen "Unruhestand". Kollegleiterin Angelika Burkholz und Berufsschulpfarrer Mathias Grevel verabschiedeten Hegeler mit warmen Worten. Superintendentin Annette Muhr-Nelson setzte in ihrer Ansprache wirkungsvoll ihren Kantenhocker-Engel mit abgebrochenem Flügel" in Szene, um den Kollegschülern das Wirken von Engeln nahezubringen. Aus seinen letzten Monaten am Berufskolleg nimmt Hartmut Hegeler eine ansehnliche Broschüre mit in sein weiteres Wirken, die seine Klassen F12A und F12C erarbeiteten: "Hexendenkmäler: Gedenkstätten für Menschen, denen Unrecht geschah. Opfer der Hexenprozesse in Nordrhein-Westfalen."Ulrich Knies