Informationen
zum Hintergrund-
bild - bitte klicken
Sie hier.

Im Bild

Die Auferstehungskirche Weddinghofen wurde 1954 erbaut, zunächst als Kirche eines Bezirkes der Kirchengemeinde Methler. Seit 1971 gehört Weddingofen zur Friedenskirchengemeinde Bergkamen. Der Kirchbau erinnert in seiner Form an ein Ei. Der damalige Superintenden und Altpräses Alfred Buß schriebt in de Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Kirche: „Mit dem Ei als Symbol der Auferstehung wird die nicht leicht verstehbare Osterbotschaft, die der Kirche den Namen gegeben hat, schon Kindern einsichtig. Diese die tödlichen Grenzen des Lebens sprengende Botschaft ist in Weddinghofen seit 50 Jahren in Stein und Glas gesetzt.“ Innen findet sich ein Taufstein von Carl-Ernst Kürten, eine Raupach-Orgel und ein Chorfenster "Das himmlischen Jerusalem" von Heinz Lilienthal. Eine Barbara aus Kohle für die Barbarafeiern sowie das Kreuz der Benediktinerabtei aus Meschede erinnern bis heute an die Bergbautradition des Ortes.

Zurück zur Seite

Archiv

30. April 2009

Bedeutende Unnaer Persönlichkeiten: Ida von Bodelschwingh

 UNNA.   "Hinter einem großen Mann steht häufig eine starke Frau" - an diese Beobachtung erinnerte Josef Cornelissen angesichts des Lebens der Ida von Bodelschwingh. Von 1861 bis zu ihrem Tod als 59jährige Pfarrfrau und Mutter von neun Kindern 1894 hat sie dem berühmten Bethel-Begründer Friedrich von Bodelschwingh "den Rücken frei gehalten" oder auch aushilfsweise im Gottesdienst die Orgel gespielt. Geboren 1835 im Gutshof Haus Heyde, dessen Terrain heute zu Uelzen, Unnas Ost-Dorf, gehört, wäre Ida eigentlich ein weiblicher Unnaer "local heroe", so Cornelissen auf die laufende Kultur-Woche anspielend. Und da er seinen Bilder-Vortrag in der neu gegründeten "Geschichtswerkstatt Unna" abhielt, fragte er in die mit Experten angereicherte Zuhörer-Runde, wer denn eine bedeutendere Unnaerin zu nennen wisse? Außer dem Hinweis auf die Mäzenatin eines örtlichen Krankenhauses kam da nichts. Ida von Bodelschwingh verleiht in Uelzen mithin zu Recht einer Strasse ihren Namen, Premiere in Deutschland - für Gatte Friedrich gibt es deren Hunderte im Lande. War die adlige Ida, die von ihrem Cousin geehelicht wurde, wirklich die "starke Frau"?  Sie scheute sich nicht, Wahrheiten ungeschminkt auszusprechen - auch ihrem rastlosen und so prominenten Mann gegenüber. Angesichts des Übermaßes an Arbeit und Verantwortung hatte sie dazu gewiss manchen Anlass. Aber den Tod der vier kleinen Kinder während der Pfarr-Jahre in Dellwig innerhalb des einen Monats Januar 1869 (Keuchhusten) in "Sterbefrömmigkeit" wegzustecken - das gelang ihr natürlich nicht. Ihr nachgeborener Sohn Gustav berichtet über die 34Jährige: "Der Mutter fingen seit der Zeit die Haare an auszufallen, und noch nach einem Jahr zitterte ihre Hand beim Schreiben."  Depressionen ereilten die sonst heiter auftretende musikliebende "Pastorin". War ihr Vater Carl von Bodelschwingh, unter Bismarck Preußens Finanzminister, noch ein unbeugsamer westfälischer Adliger, der von Demokraten nichts hielt, konnte Ida - wie auch ihr Mann - Standesschranken leicht überspringen. Da sehe man nur ihre bescheidenen Behausungen während des Auslandspfarrdienstes unter deutschen Arbeitern in Paris, oder eben auch an der Ruhr in Dellwig. Ihre Hochzeitsreise nach der Trauung in Kamen-Heeren ging ins ostwestfälische Ravensburger Land – über Tage hinweg zu Fuß! Ulrich Knies