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Die Johanneskirche in Frömern ist eine der ältesten Kirchen im Kirchenkreis: der Westturm stammt noch vom ersten nachweisbaren Kirchenbau aus romanischer Zeit (12. Jahrhundert). Um die Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt die Turmhalle eine 60 cm starke Kuppel mit längsrechteckigem Grundriß. Bei der ursprünglichen romanischen Kirche handelte es sich um einen einschiffigen, zweijochigen Saalbau (7,88 x 12,76 Meter) mit halbrunder Apsis, wie man bei Grabungen während des Neubaus im 19. Jahrhundert feststellte. Die erhöht liegende Kirche war von einem Friedhof umgeben, der 1682 eine umlaufende Mauer besaß. Die Mauer und die meisten Grabsteine sind heute entfernt. Das Turmportal wurde 1876 beim Neubau vollständig erneuert. Nach dem Turmbrand 1761 bei der Schlacht von Vellinghausen wurde ein neuer spitzer 25,50 m hoher Turmhelm errichtet und die zwei über Eck gestellten Strebepfeiler hinzugefügt.

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Archiv

23. Februar 2009

Kirche in der Schule präsent

Superintendentin: "Lehrerberuf verdient Höchstmaß an Respekt" UNNA.  Unter den rund 50 Pfarrerinnen und Pfarrern des Kirchenkreises Unna geht ein gutes Viertel täglich zur Schule statt zum Gemeindehaus oder zur Kirche. Dreizehn Geistliche sind an weiterführenden Schuleinrichtungen in und um Unna tätig - Grund genug für die Leitung des Kirchenkreises, sich in einer Art "Visitation" mit diesem großen Wirkungsbereich intensiv vertraut zu machen. Dass ein Kirchenkreis derart viele Schulpastoren beschäftigt, ist eine Ausnahme mit teils historischer Begründung. Andererseits hat die Massierung von drei Kreis-Berufskollegs in Unna-Königsborn dazu geführt: Hier wurde seinerzeit die Schulpastoren-Tätigkeit erprobt, und einer der frühen pädagogischen Theologen war übrigens der heutige westfälische Präses Alfred Buss. Mit Hartmut Hegeler, bekanntem Erforscher des Hexenwesens in Westfalen, haben die sieben Berufsschulpastoren, einen eigenen "Bezirksbeauftragten". Kollegin Maike Imort vom "Hansa-Berufskolleg" hat ihren Schwerpunkt im christlich-islamischen Dialog und lädt jährlich zum interreligiösen Friedensgebet in die Schule ein. Die Schulpfarrstellen helfen freilich auch, bei der Verknappung von Gemeindepfarrstellen "auszuhelfen", zumal das Land NRW in die Finanzierung eintritt. Wie Heidi Leveringhaus aus der Königsborner Christuskirchengemeinde an das Ernst-Barlach-Gymnasium wechselte und dort für ein vollständiges Religionsunterricht-Angebot bis hin zum Abitur beitrug, ist der Holzwickeder Frank Behr nunmehr gar zum Lehrerratsvorsitzenden an der Peter-Weiss-Gesamtschule avanciert: "Ich biete den Schülern in Sprechstunden Seelsorgemöglichkeiten an, die es sonst nicht gäbe."  Oder wenn ein Kollege oder Schüler durch Tod aus der Schulgemeinde gerissen wird, ist der Pfarrer im Lehrerzimmer erste Adresse für alle. Andreas Müller, als Nachfolger von Hans Freudenberg Schulreferent in der Mozartstrasse, ist schulisch sowohl am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Unna als auch an der Gesamtschule Fröndenberg verankert. Er bietet Fortbildungen für ReligionslehrerInnen an und hat die Situation des Religionsunterrichts an Schulen insgesamt im Blick. Das Fach Religion ist verfassungsmäßig verankert und bietet jungen Menschen einen unverzichtbaren Ort der Auseinandersetzung mit Religion und der Prägung unserer Kultur und Gesellschaft durch christliche Werte. Kirche in der Schulwelt präsent zu halten, ist für Superintendentin Annette Muhr-Nelson ein wertvolles Ziel. Der Blick aus der traditionellen Kirchengemeinde-Arbeit in das Werktagsmilieu dieser Pastoren, die sich im Stundenrhythmus unterschiedlichsten Bedürfnissen tausender Jugendlicher ausgesetzt sehen, habe sie etwas Wichtiges lernen lassen: "Der Beruf des Lehrers verdient ein Höchstmass an Respekt und gesellschaftlicher Anerkennung." Die Besuche in den Schulen sollen demnächst fortgesetzt werden. Auch mit den staatlichen Lehrkräften für Religion möchte der Kreissynodalvorstand ins Gespräch kommen, ebenso mit den vielen Schulen im Kreis, die aus Zeitgründen bei dieser Runde nicht besucht werden konnten.Ulrich Knies