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Stadtkirche Unna: Von welcher Seite man sich der Kreisstadt Unna auch nähert, immer hat man einen Blick auf das prägende Wahrzeichen der Stadt Unna - die Ev. Stadtkirche. Eine Kirche mitten in der Stadt, gleich neben dem Alten Markt. Eine gotische Hallenkirche von schlichter Schönheit und Eleganz. Das dreijochige Langhaus wurde vermutlich nach 1322 errichtet, der Chor nach Weiheinschrift 1389 begonnen und 1396 vollendet. Der mächtige Westturm, der in das Mittelschiff einbezogen ist und in Mauerstärke aus der Westfront hervortritt, wurde 1407 bis 1467 erbaut. Der Turmhelm wurde mehrfach zerstört, er erhielt seine jetzige Gestalt 1863. Von 2018 bis 2022 wurde die Kirche aufwendig saniert.

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Archiv

22. November 2008

Sozialpolitischer Buß- und Bettag: Ungerechtes Schulsystem

Zu einem "sozialpolitischen Buß- und Bettag" lud der Sozialausschuss des Kirchenkreises erstmals in das Haus der Kirche ein. Die mit 80 Personen gut besuchte Podiumsdiskussion stand unter der Überschrift "Müssen arme Kinder dumm bleiben?". Superintendentin Annette Muhr-Nelson umriss eingangs die Zusammenhänge zwischen der sozialen Herkunft und den Chancen auf eine gute Ausbildung von Kindern und Jugendlichen: "Akademiker- und Beamtenkinder haben in Deutschland eine viermal höhere Chance, das Gymnasium zu besuchen als Arbeiterkinder."
Die Schulrätin für den Kreis Unna, Margot Berten, forderte eine Verlängerung der Grundschulzeit. Auch müsse mehr für die Kinder in ihren ersten vier Lebensjahren mehr getan werden: "Man schafft sonst das Aufholen nicht mehr", so die Pädagogin. Grundschulleiter Matthias Landsberg trat für eine engere Verzahnung von Kindergarten und Grundschule sowie die Beteiligung der Eltern in den Institutionen ein. SPD- Landtagsabgeordneter Wolfram Kuschke forderte, dass eine erweiterte schulische Förderung von Kindern nicht gegen die Verantwortung der Elternhäuser ausgespielt werden dürfe. Einig waren alle Podiumsteilnehmer, dass das bisherige dreigliedrige Schulsystem abgeschafft werden müsse und dass Alternativen in einem sachlichen Klima zu diskutieren seien.
Auch das Publikum beteiligte sich lebhaft. Am Ende des Abends hatte WDR-Moderator Michael Brocker Mühe, noch alle Fragen und Beiträge laut werden und durch das Podium beantworten zu lassen.
Die Veranstaltung stand im Kontext des Jahresthemas 2008 "Gerechtigkeit" des Kirchenkreises Unna.
  • Vortrag "Sollen arme Kinder dumm bleiben?" von Prof. Dr. Hans-Martin Lübking, bearbeitet und vorgetragen von Superintendentin Annette Muhr-Nelson.
  • Fernsehbeitrag WDR-Lokalzeit zum Buß- und Bettag in Unna