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Ev. Kirche Heeren-Werve Die Anfänge der denkmalgeschützten Dorfkirche liegen im 14. Jahrhundert. Besonders auffällig sind die „Heerener Giganten“, zwei Skulpturen im Seitenschiff, die der hiesige Künstler Dietrich Worbs aus wuchtigen Baumstämmen gestaltet hat („Familie in Gottes Hand“ sowie sieben biblische Szenen in einem Stamm). Von der bewegten Geschichte der Kirche erzählen u. a. die Totenschilder der Kirchenpatrone (bis 1950 Patronatskirche der Grafen von der Recke bzw. von Plettenberg), die Kopfkonsolen als Gewölbestützen sowie das bis heute einwandfrei funktionierende Uhrwerk der Kirchturmuhr von 1910. Sehenswert sind auch die Chorraumfenster mit Motiven aus der Weihnachts-, Oster- und Pfingstgeschichten.

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Archiv

04. April 2008

Bibel und Übersetzung

Männerdienst Methler: Was machen wir aus unserer Sprache?   KAMEN.  "Was machen wir aus unserer Sprache?" Dieser Frage ging jetzt der Evangelische Männerdienst Methler nach. Referent des Abends war Studiendirektor i. R. Holzer aus Kamen. Einleitend verdeutlichte der Referent, mit welchen Schwierigkeiten die frühen Übersetzer zu kämpfen hatten. Wie sollte da das christliche Konzept z.B. von "Barmherzigkeit" in die jeweilige Volkssprache übertragen werden? Es gab dafür einfach kein Wort, und es dauerte Jahrhunderte, so führte Holzer aus, bis Luther kam und das Neue Testament sicherlich unter gewaltiger Anstrengung in nur zwölf Wochen unter Gebrauch der Kanzleisprache ins "hochdeutsche" übertrug. Er wurde damit zum Schöpfer unserer gebräuchlichen Umgangs- und Schriftsprache. Luther hatte in seinem "Sendbrief vom Dolmetschen" selbst gefordert, der Übersetzer müsse "einen großen Vorrat an Wörtern haben, damit er die recht zur Hand habe, wenn eins nirgendwo klingen will."  Er vergrößerte darum den Vorrat an deutschen Wörtern in einem nie gekannten Ausmaß. Als Beispiele wurden genannt "Denkzettel, Feuereifer, Machtwort" und andere. Von Luther stammten Redewendungen wie "im Dunkeln tappen", "ein Ende mit Schrecken nehmen", "wie seinen Augapfel hüten". Der Referent wies darauf hin, dass jede Übersetzung auch den Geist der Zeit widerspiegele. In der Gegenwart laufe die Diskussion über die 2006 erschienene "Bibel in gerechter Sprache". Es sei die Frage, ob "Gott" nicht "Vater" sondern auch "Mutter" sein müsse. Etwa 20 verschiedene Bezeichnungen für Gott gebe es in der "Bibel in gerechter Sprache". Kritisch ging Holzer auf den zunehmenden Gebrauch anglisierter Sprache ein. Wörtlich sagte er: ,"Es ist fast noch harmlos, wenn in Unna das 'Team efungelisch' auftritt."  Aber was solle man von einem Kindergottesdienst namens "Kids-Go" halten? Von einer christlichen Tagungsstätte namens "Jesus-House"? Und wenn die Kirche zur "Pray Station" wird, die Andacht zum "Input"? O. Buschmann