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Die Stiftskirche Fröndenberg wurde ab 1230 als Klosterkirche eines Zisterzienserinnenklosters gebaut. Sie war von Anfang an mit dem märkischen Grafengeschlecht von Altena verbunden und wurde als Grabeskirche genutzt. Das Kirchenschiff selber wurde damals vom „normalen“ Volk genutzt. Der Bereich unter der Empore wurde lange als eine Art Krypta ausgewiesen. Hier fanden z.B. einige Grafen von der Mark, aber auch Äbtissinnen ihre letzte Ruhestätte (z.B. Graf Otto – 1262, Graf Engelbert – 1391). Nach gut 200 Jahren Klostertätigkeit wurden die Klosterregeln allmählich aufgegeben. Die Einrichtung wurde zu einer Versorgungsstätte für Töchter des südwestfälischen Hochadels. Der Marienaltar im Seitenschiff der Stiftskirche ist in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Er ist um 1400 entstanden und wird Konrad von Soest zugeschrieben. Er erzählt einen Marienzyklus und setzt damit kirchliche Legendenbildung und biblisches Material in Farbe um. Der Reichsadler auf dem Altar mit den Initialen FR für Friedericus Rex (Preußenkönig Friedrich) erinnert an die Fürsorgeflicht Preußens gegenüber der Stiftskirche seit der Säkularisation von 1803. Die Kirche gehört bis heute dem Land Nordrhein-Westfalen in der preußischen Rechtsnachfolge.

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Archiv

03. Juni 2007

3.6. Fröndenberg: Händels Messias

Am 3. Juni, 17.00 Uhr führen in der katholischen Kirche St. Marien  die Fröndenberger Stiftskantorei und der Madrigalchor gemeinsam Georg Friedrich Händels "Der Messias" auf. Solisten sind Bettina Lecking (Sopran), Margit Diefenthal (Alt), Andreas Post (Tenor) und Julian Koch (Bass). Die Leitung hat Kantorin Ramona Kühn.
Karten gibt es im Gemeindehaus Stift, im Bücherparadies Kern, im Herrenmodengeschäft Reichenbach und Neithart und bei den Chormitgliedern. Der Eintrittspreis beträgt 15 Euro und ermäßigt 8 Euro.  Georg Friedrich Händel (1685 - 1759) schuf dieses einzigartige Werk in der unglaublich kurzen Zeit von nur 22 Tagen und beendete damit  eine Periode der Unsicherheit und des Misserfolgs, die von einem schweren Schlaganfall mit halbseitiger Lähmung und von einer Vielzahl erfolglos aufgeführter kleinerer und größerer Werke geprägt war.
Die erste Aufführung fand am 13. April 1742 durch die Musikalische Akademie, Dublin, statt, eine Gesellschaft von Amateuren, die aus Mitgliedern der Aristokratie bestand. Neun Jahre nach seiner Entstehung wurde das Werk erstmals in einer Kirche aufgeführt, bis dahin dienten Theater oder andere Stätten der Unterhaltung als Aufführungsorte. Das Werk wurde also im eigentlichen Sinn nicht als Kirchenmusik konzipiert. Trotzdem: Als man Händel zu der "großartigen Unterhaltung" beglückwünschte, soll er erwidert haben: "I should be sorry if I only entertained them; I wished to make them better"  ("Ich würde es bedauern, wenn ich sie nur unterhalten hätte; ich wünschte mir, sie zu bessern.")
Der Messias gliedert sich in drei Teile, wobei der Erste von der Verheißung und der Geburt des Messias handelt. Der Zweite erzählt die Leidensgeschichte, die Auferstehung und die Himmelfahrt Jesu. Der dritte Teil ist dem christlichen Erlösergedanken und dem Lobpreis Gottes gewidmet.
Die Einzigartigkeit des Oratoriums ist sicherlich auch dadurch begründet, dass Händel in der musikalischen Konzeption die ausgetretenen Pfade verlässt. Die dramatische Handlung, das eigentliche Kennzeichen des Oratoriums, wird zugunsten von hymnischen Chören und betrachtenden Arien in den Hintergrund gestellt.
Der Messias stellt nicht nur im Schaffen Händels einen Höhepunkt dar. Bis heute beeindrucken uns die großartigen Chöre ("Halleluja") und Arien und machen dieses Werk zu einem der bekanntesten und beliebtesten Oratorien.