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Die Stiftskirche Fröndenberg wurde ab 1230 als Klosterkirche eines Zisterzienserinnenklosters gebaut. Sie war von Anfang an mit dem märkischen Grafengeschlecht von Altena verbunden und wurde als Grabeskirche genutzt. Das Kirchenschiff selber wurde damals vom „normalen“ Volk genutzt. Der Bereich unter der Empore wurde lange als eine Art Krypta ausgewiesen. Hier fanden z.B. einige Grafen von der Mark, aber auch Äbtissinnen ihre letzte Ruhestätte (z.B. Graf Otto – 1262, Graf Engelbert – 1391). Nach gut 200 Jahren Klostertätigkeit wurden die Klosterregeln allmählich aufgegeben. Die Einrichtung wurde zu einer Versorgungsstätte für Töchter des südwestfälischen Hochadels. Der Marienaltar im Seitenschiff der Stiftskirche ist in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Er ist um 1400 entstanden und wird Konrad von Soest zugeschrieben. Er erzählt einen Marienzyklus und setzt damit kirchliche Legendenbildung und biblisches Material in Farbe um. Der Reichsadler auf dem Altar mit den Initialen FR für Friedericus Rex (Preußenkönig Friedrich) erinnert an die Fürsorgeflicht Preußens gegenüber der Stiftskirche seit der Säkularisation von 1803. Die Kirche gehört bis heute dem Land Nordrhein-Westfalen in der preußischen Rechtsnachfolge.

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24. April 2007

24.4. Paul-Gerhardt-Kirche: Frauensalon mit Antje Schrupp

Am Dienstag, 24. April, wird  von 19.30 Uhr bis ca. 21.30 Uhr im Kaminraum neben der Paul-Gerhardt-Kirche in Unna-Königsborn, Fliederstr. 16 zum Frauensalon Unna eingeladen. Antje Schrupp  ist zu Gast  und wird zum Thema "Frauen zurück an den Herd?" Zukunft des Feminismus" sprechen.
Von der Geburtenrate über den "Pflegenotstand" bis zur "Vereinbarkeit" von Beruf und Familie: Frauenthemen sind längst kein "Gedöns" mehr, sondern stehen heute im Zentrum der politischen Debatten. Häufig wird dabei jedoch über "die Frauen" diskutiert, anstatt Frauen zu ermutigen, ihr jeweils eigenes Wünschen und Wollen zu Gehör zu bringen. Buchbesprechung Antje Schrupp: Zukunft der Frauenbewegung; Christel-Göttert-Verlag Darmstadt; Oktober 2004; 5 Euro Aktuelle Entwicklungen in der Frauenpolitik, Kürzungen im Bereich von Einrichtungen, die Frauen zu Gute kommen und sie in ihren Entscheidungen begleiten und unterstützen, lassen viele Frauen danach fragen, ob es in der Frauenpolitik eher rückwärts geht als dass die Frauenbewegung etwas erreicht hat. Dem gegenüber stehen (vor allem junge) Frauen, die behaupten, heute in der Gesellschaft alle Möglichkeiten zu haben und nicht mehr benachteiligt zu sein. In ihrem Buch zur Zukunft der Frauenbewegung betont Antje Schrupp, dass die Frauenbewegung keine Interessengemeinschaft ist, die bestimmte Ziele hat. Vielmehr war (und ist) die Frauenbewegung eine Bewegung von starken Frauen, die ihre Möglichkeiten und ihre Freiheit entdeckt haben und damit die Welt verändert haben. In der neueren feministischen Diskussion wird hierbei vom "weiblichen Begehren" gesprochen. Wie unser eigenes Handeln in der Welt ist oder sein kann, bestimmen wir Frauen selbst - je nachdem, was uns wichtig ist, was wir "begehren". Dabei geht es nicht darum, ohne Rücksicht auf die Umgebung das zu tun, was ich will. Wer etwas begehrt, ist bereit, dafür zu verhandeln, Kontakte zu knüpfen - kurz: alles Mögliche zu tun, damit das Gewünschte und Begehrte Wirklichkeit wird. Gerade angesichts der aktuellen Entwicklungen von Kürzungen und Streichungen in frauenpolitischen Bereichen kann nun gefragt werden, ob das weibliche Begehren wirklich allein das Ausschlaggebende ist für gelingende oder nicht gelingende Projekte. Antje Schrupp betont, dass hier anscheinend nicht genügend Frauen die Projekte und Einrichtungen "begehren" bzw. einfordern, denn sonst könnten sie nicht ohne weiteres gestrichen oder gekürzt werden. Dass Frauen alles können, ist heute unumstritten, aber was wollen sie? Wir leben immer noch innerhalb männlich geprägter Strukturen. Diese sind oft uninteressant für Frauen, die in anderen Beziehungsstrukturen leben und arbeiten wollen. Institutionen, die sich als neutral definieren, bleiben oft männlich geprägt, weil nicht differenziert wird. In diesen Institutionen gibt es trotz weiblicher Beteiligung keine kulturelle Veränderung. Dies heißt aber nicht, dass damit die Frauenbewegung ohne Zukunft ist, sondern die Beschäftigung mit dezidierten Fragen nach Frauen und ihren Positionen hat allein Bedeutung für die Zukunft der jeweiligen Organisation oder Institution. Antje Schrupp wirft im Weiteren einen Blick auf die geänderte Rolle von Männern, nachdem die hierarchisch-patriachalen Verhaltensmuster verändert sind. In dieser veränderten gesellschaftlichen Situationen müssen neue Regeln der Partizipation ausgehandelt werden. Das Gespräch zwischen Männern und Frauen kann dann auch zum Konflikt werden. Konflikte gehören aber dazu, wenn etwas ausgehandelt oder verändert wird. Der Feminismus ist noch nicht ausgestorben. Es gibt ihn noch und er lebt davon, dass Frauen ihre Freiheit spüren und nutzen, um ihr Begehren ernst zu nehmen und Wirklichkeit werden zu lassen. Das geschieht vor allem in vielen kleinen Beziehungen ohne große Presse und oft außerhalb der offiziellen Strukturen. Antje Schrupp bezieht sich in ihrem Buch vor allem auf die Erkenntnisse und Diskussionen der Mailänderinnen (Philosophinnen in Mailand, die sich um den frauenbuchladen herum zusammen geschlossen haben und feministische Theorien diskutieren) und schließt mit einem Zitat von Luisa Muraro: "Die Liebe zur Freiheit ist ansteckend."