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Die Stiftskirche Fröndenberg wurde ab 1230 als Klosterkirche eines Zisterzienserinnenklosters gebaut. Sie war von Anfang an mit dem märkischen Grafengeschlecht von Altena verbunden und wurde als Grabeskirche genutzt. Das Kirchenschiff selber wurde damals vom „normalen“ Volk genutzt. Der Bereich unter der Empore wurde lange als eine Art Krypta ausgewiesen. Hier fanden z.B. einige Grafen von der Mark, aber auch Äbtissinnen ihre letzte Ruhestätte (z.B. Graf Otto – 1262, Graf Engelbert – 1391). Nach gut 200 Jahren Klostertätigkeit wurden die Klosterregeln allmählich aufgegeben. Die Einrichtung wurde zu einer Versorgungsstätte für Töchter des südwestfälischen Hochadels. Der Marienaltar im Seitenschiff der Stiftskirche ist in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Er ist um 1400 entstanden und wird Konrad von Soest zugeschrieben. Er erzählt einen Marienzyklus und setzt damit kirchliche Legendenbildung und biblisches Material in Farbe um. Der Reichsadler auf dem Altar mit den Initialen FR für Friedericus Rex (Preußenkönig Friedrich) erinnert an die Fürsorgeflicht Preußens gegenüber der Stiftskirche seit der Säkularisation von 1803. Die Kirche gehört bis heute dem Land Nordrhein-Westfalen in der preußischen Rechtsnachfolge.

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Archiv

14. Juli 2020

Zeitkapsel der Stadtkirche geöffnet

Martin Meyer (Firma Prange), Finanzkirchmeister J?rgen Wienpahl und Pfarrerin Barbara Dietrich (v.l.) sichten die ersten Dokumente aus der Zeitkapsel.

Dokumente aus den vergangenen 150 Jahren gefunden

Damit hatte keiner gerechnet: Als Martin Meyer von der Dachdeckerfirma Prange die Zeitkapsel mit einer Flex öffnete, kamen etliche Dokumente, Urkunden, Fotos, Berichte und Zeitungen aus den vergangenen 150 Jahren zutage. Die Zeitkapsel war prall gefüllt. Rund 61 Jahre lag die Kapsel in der großen Kugel unterhalb des Kirchturmkreuzes der Ev. Stadtkirche Unna. Damals gab es ebenfalls Dacharbeiten und das Turmkreuz wurde neu befestigt. Im Zuge der derzeitigen Sanierungsarbeiten (der Turmhelm bekommt ein neues Kupferdach) wurde die Kugel nun geöffnet und die Zeitkapsel entnommen.

Das muss schon ein paar Mal passiert sein, denn die Zeitkapsel gab Dokumente aus den vergangenen 150 Jahren frei. Das älteste Dokument scheint nach erster Sicht „Der Hellweger Bote“ aus dem Jahr 1848 zu sein. Viele weitere Dokumente wurden in die Kapsel eingerollt und werden nun gesichtet und digitalisiert.

Das jüngste Dokument – unterschrieben vom gesamten Presbyterium - stammt vom 13. April 1959. Darin werden nicht nur die damaligen Sanierungsarbeiten beschrieben, sondern auch die allgemeine Situation und Entwicklung der Gemeinde. So wurde im Jahr 1958 der Turm neu eingedeckt: „und zwar aus Kupfer, da der zuletzt 1908 erneuerte Schiefer sich als nicht haltbar genug erwiesen hatte“, heißt es in dem urkundlichen Schreiben. „Im November 1958 wurde auch das Turmkreuz abgenommen, um gründlich überholt, verstärkt und neu mit Kupfer ummantelt zu werden; auch der Turmhahn und die Kuppel wurden abgenommen und nachgesehen.“ Weitere Einzelheiten dazu enthält der technische Bericht des damaligen Gebäudekirchmeisters Ernst Tommes, der ebenfalls in der Zeitkapsel liegt.

Auch damals hatte die Ev. Kirchengemeinde Unna mit erheblichen Kosten zu kämpfen. Dankbar erwähnt werden die Zuschüsse von kirchlicher Seite (Kreissynode Unna und Ev. Kirche von Westfalen), von der Stadt Unna und von staatlicher Seite, denn die Eigenmittel der Kirchengemeinde hätten bei weitem für die nötigen Instandsetzungsarbeiten nicht ausgereicht, heißt es. Mehr als 40.000 DM habe der 1957 gegründete „Verein zur Erhaltung der Stadtkirche Unna“ aufgebracht und die Kinder der Gemeinde haben fast 7.000 DM gesammelt.

Pfarrerin Barbara Dietrich hätte sich auch einen kleinen Goldschatz in der Zeitkapsel gewünscht, denn die derzeitigen Sanierungsarbeiten an der Kirchturmfassade übersteigen ebenfalls die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde. So sei man auf Spenden angewiesen, um das Wahrzeichen Unnas wieder Instand zu setzen. Zwar habe man durch Fördermittel vom Land und Bund, Eigenkapital von kirchlicher Seite sowie durch private Spenden bis jetzt über 3 Millionen Euro aufbringen können, doch reiche dies für den ersten Bauabschnitt nicht aus. Es werden dringend weitere Gelder benötigt, sonst drohe der Sanierungsstopp.

Spendenkonten:

Sparkasse Unna:
IBAN: DE27 4435 0060 1000 4233 82

Volksbank Unna:
IBAN: DE73 4416 0014 6459 8902 01

 

Auch der Verein zum Erhalt der Stadtkirche
Unna e.V. nimmt Spenden entgegen:

Sparkasse Unna:
IBAN DE24 4435 0060 0000 0823 21

Volksbank Unna:
IBAN DE28 4416 0014 4202 3489 01