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Die Stiftskirche Fröndenberg wurde ab 1230 als Klosterkirche eines Zisterzienserinnenklosters gebaut. Sie war von Anfang an mit dem märkischen Grafengeschlecht von Altena verbunden und wurde als Grabeskirche genutzt. Das Kirchenschiff selber wurde damals vom „normalen“ Volk genutzt. Der Bereich unter der Empore wurde lange als eine Art Krypta ausgewiesen. Hier fanden z.B. einige Grafen von der Mark, aber auch Äbtissinnen ihre letzte Ruhestätte (z.B. Graf Otto – 1262, Graf Engelbert – 1391). Nach gut 200 Jahren Klostertätigkeit wurden die Klosterregeln allmählich aufgegeben. Die Einrichtung wurde zu einer Versorgungsstätte für Töchter des südwestfälischen Hochadels. Der Marienaltar im Seitenschiff der Stiftskirche ist in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Er ist um 1400 entstanden und wird Konrad von Soest zugeschrieben. Er erzählt einen Marienzyklus und setzt damit kirchliche Legendenbildung und biblisches Material in Farbe um. Der Reichsadler auf dem Altar mit den Initialen FR für Friedericus Rex (Preußenkönig Friedrich) erinnert an die Fürsorgeflicht Preußens gegenüber der Stiftskirche seit der Säkularisation von 1803. Die Kirche gehört bis heute dem Land Nordrhein-Westfalen in der preußischen Rechtsnachfolge.

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Archiv

23. September 2020

Kulturerbe und Orte der Hoffnung

Brachten das erste Schild am Friedhof Bausenhagen an (v.l.): K?sterin Vinka Heuser, Pfarrerin Dr. Jula Well, Anette Behlau-Schnier (Friedhofsabteilung des Kreiskirchenamtes), Presbyter Jochen von Nathusius (Bausenhagen), Presbyterin Marianne Winkelk?tter (Fr?mern) und der Kath. Gemeindereferent Heiner Redeker.

Sichtbare Zeichen an Friedhöfen

Friedhöfe sind mehr als nur der Ort der Bestattung. Sie sind laut UNESCO seit diesem Jahr Teil de immateriellen Kulturerbes und im kirchlichen Verständnis Orte der Hoffnung. Damit dies sichtbar wird, wurden Friedhöfe im Ev. Kirchenkreis mit diesen Titeln ausgezeichnet und beschildert.

Was bereits im März 2020 auf Empfehlung der Deutschen UNESCO-Kommission geschah, wurde jetzt in die Tat umgesetzt. Die kirchlichen Friedhöfe in Fröndenberg wurden als immaterielles Kulturerbe ins bundesweite Kulturerbe-Verzeichnis aufgenommen und ausgezeichnet. Stellvertretend für die Evangelischen Friedhöfe in Dellwig, Frömern und Bausenhagen sowie die Katholischen Friedhöfe in Warmen und Bausenhagen fand zum Tag des Friedhofes die offizielle Ernennung mit Vertretern der einzelnen Friedhöfe statt.

Weltkulturerbe

Beim immateriellen Erbe Friedhofskultur geht es darum, bewusst zu machen, welchen Wert der Kulturraum Friedhof für die Menschen und unsere Gesellschaft hat. Er ist weit mehr als ein Ruheort für die Verstorbenen: „Die Friedhofskultur ist eine tragende Säule unseres kulturellen Selbstverständnisses. Hier wird nicht nur getrauert und erinnert: Menschen kommen, um Gräber zu pflegen, andere um sich eine kleine Auszeit zu nehmen, und wiederum andere um zu arbeiten. Der Friedhof ist also ein Ort, der zu unseren Dörfern, unseren Städten, unserem Land ganz selbstverständlich dazugehört“, erklärt Jula Well, Pfarrerin im Probedienst in den Ev. Kirchengemeinden Dellwig und Fröndenberg und Bausenhagen.

Diesen Gedanken nimmt die Aktion „Ort der Hoffnung“ der Ev. Kirche von Westfalen auf So wurden die evangelischen Friedhöfe in Rünthe, Heil und Oberaden mit diesem Titel ausgezeichnet. Sie sind nun Teil des landeskirchlichen Projekt zur Aufwertung von Friedhöfen.

Orte der Hoffnung

Von Rünthe über Oberaden nach Heil zog am 19. September eine kleine Fahrradpilgergruppe. an jedem Friedhof machten sie Halt und nahmen sich Zeit für den „Ort der Hoffnung“. Dabei wurden Schilder angebracht, die die Teilnahme am Projekt dokumentieren. Pfarrerin Sophie Ihne: „Friedhöfe sind Orte, an denen Menschen geholfen wird. Es sind daher nicht nur Orte der Trauer, sondern auch Orte an denen wir uns an Menschen mit einem Platz in unserem Herzen erinnern können.“

Die Aktion soll zeigen das Friedhöfe eine Aussage haben, erklärt Presbyterin Angelika Molzahn. Auch hilft es den Friedhöfen, eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen. „Wir haben schließlich noch etwas vor mit diesem Friedhof“, meint Molzahn. So sei etwa geplant, den Friedhof schöner zu gestalten, etwa mit christlichen Symbol auszustatten. Die Bergkamener Friedhöfe sind in guter Gesellschaft: Mittlerweile wurden bereits 61 Friedhöfe in Westfalen offiziell zum “Ort der Hoffnung” ernannt.