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Pauluskirche Kamen: Von der romanischen Vorgängerkirche vom zwölften Jahrhundert ist noch der wuchtige Westturm mit seinem geneigten Helm erhalten - der "schiefe Turm" ist weithin erkennbares Wahrzeichen der Stadt. Der heutige stattliche, klassizistische Saalbau mit eingezogenem 5/8 Chor wurde von 1844 bis 1849 nach den Plänen des Baurates Buchholz aus Soest errichtet. Im Innenraum tragen verkleidete Pfeiler drei Emporen, die auch den Balkenunterzug der flachen Holzdecke und den Dachstuhl stützen. Die Holzdecke wurde 1897 in drei Felder aufgeteilt und neu verbrettert

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17. Februar 2023

Gemeinsam die Trauer vor Gott bringen

Superintendent Dr. Karsten Schneider im Gottesdienst f?r die Verstorbenen des Brandes eines Wohnheimes der Perthes-Stiftung in Kamen . (Foto Ev. Perthes-Stiftung)

Gedenkgottesdienst für Verstorbene des Brandes in Perthes-Wohnheim

Am 16.02.2023 fand zum Gedenken an die drei bei einem Brand im Friedrich-Pröbsting-Haus verstorbenen Bewohner ein Gedenkgottesdienst statt. Über 200 Menschen waren der Einladung des Ev. Kirchenkreises Unna und der Evangelischen Perthes-Stiftung e. V., in deren Trägerschaft sich die Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung in Kamen-Heeren befindet, in die Kamener Pauluskirche gefolgt.

In einem gefühlvollen Gottesdienst unter Leitung vom Superintendenten des Ev. Kirchenkreises Unna, Dr. Karsten Schneider, der Kuratoriumsvorsitzenden des Friedrich-Pröbsting-Hauses, Pfarrerin Anja Josefowitz, und Pfarrerin Andrea Mensing von der  Ev. Kirchengemeinde zu Heeren-Werve wurde der drei Verstorbenen gedacht.

Andrea Mensing, die bereits in der vergangenen Woche einen internen Trauergottesdienst im Friedrich-Pröbsting-Haus leitete, zeichnete dabei sehr einfühlsam die Lebensbilder von Elias Gabriel Kock (22), Carsten Rauch (43) und Dirk Zühlsdorff (56) nach.

In seiner Predigt berichtete Pastor Dr. Jens Beckmann, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Evangelischen Perthes-Stiftung e. V., von der beeindruckenden Hilfsbereitschaft in der Nacht des Brandes und danach: „In kürzester Zeit haben Menschen geholfen, mit angefasst und dafür Sorge getragen, dass niemand mit seinem Schmerz oder in der Verwirrung des Schocks allein blieb. Mit Herz, Hand und Ohren haben sie geholfen.“ Die vielfältigen Hilfs- und Unterstützungsangebote hätten ihn persönlich tief beeindruckt: „Es wird so viel von Entsolidarisierung und Individualisierung in unserer Gesellschaft gesprochen – in dieser Nacht habe ich genau das Gegenteil erlebt. Ein großer Dank geht deshalb an alle Helferinnen und Helfer.“

Neben vielen Bewohner*innen, Angehörigen und Mitarbeitenden des Friedrich-Pröbsting-Hauses waren auch viele Rettungskräfte und Helfer bei der rund einstündigen Gedenkfeier anwesend.

Im Gottesdienst wurden in einer durchsichtigen Schale gläserne Kugeln als symbolische Tränen um die Verstorbenen zusammengetragen. „Diese Tränen verbinden uns untereinander. Sie sind zugleich auch eine Verbindung zu den Verstorbenen, getragen von den Erinnerungen an das Vergangene, das doch noch so lebendig vor Augen ist“, so Beckmann.

„Gut, dass wir nach diesem schrecklichen Ereignis noch einmal alle – Angehörige, Bewohner, Mitarbeitende und Helfer – zusammengekommen sind. Gemeinsam unsere Trauer vor Gott zu bringen, das hat uns allen gut getan", resümierte Dr. Karsten Schneider, Superintendent des Ev. Kirchenkreises Unna. Kuratoriumsvorsitzende Pfarrerin Anja Josefowitz ergänzte: „Die große Dankbarkeit an alle, die in der Nacht und auch in den letzten Wochen für die Menschen im Friedrich-Pröbsting-Haus da waren, hatte ebenfalls seinen Ort in diesem Gottesdienst."

Christoph Mertens, Geschäftsbereichsleiter Perthes Wohnen und Beraten, erklärte nach dem Gottesdienst: „Ich bin zutiefst beeindruckt von dem Engagement unserer Mitarbeitenden, die unsere Klientinnen und Klienten gut begleitet und versucht haben, so viel Normalität wie möglich zu leben. Es hat sich auch gezeigt, dass zwischen den Mitarbeitenden und den Angehörigen Beziehungen entstanden sind, die in dieser Krise tragfähig und hilfreich sind. Darüber hinaus bin ich tief bewegt und dankbar für die Welle der Solidarität, die uns erreicht hat sowie die vielen tröstenden Worte. Jetzt gilt es, die Nachsorge-Angebote für die Klient*innen und Mitarbeitenden für die kommenden Monate stabil aufzustellen. Hier sind wir auf einem guten Weg.“