Informationen
zum Hintergrund-
bild - bitte klicken
Sie hier.

Im Bild

Martin-Luther Kirche Oberaden: 1957 wurde die Kirche eingeweiht. Der große Turmhelm hat die Form einer Wetterlampe, das große Kreuz im Altarraum wurde aus Spurlatten gefertigt, so nimmt sie Bezug auf den Bergbau. Die Fensterbilder im linken Seitenschiff zeigen die soziale Zusammensetzung und die Geschichte der Gemeinde der 50er Jahre, die bäuerliche Entstehung Oberadens, den Bergbau und die Stahlindustrie. In der Mitte das alte Fenster aus der Vorgängerkirche, die Lutherrose. Die Kirche steht auf historischen Boden, inmitten des 11 v. Chr. errichteten größten Römerlagers nördlich der Alpen.

Zurück zur Seite

Archiv

03. Juli 2017

Es geht um mehr als Knete

Mit ihren Forderungen nach einer besseren Aussattung der KiTa-Arbeit reihten sich 100 Mitarbeitende und Eltern aus Unna in die Menschenkette um Bochums Innenstadt ein.

Menschenkette in Bochum für bessere KiTa-Ausstattung

Am 1. Juli wurde es voll in Bochums Innenstadt. Eine fünf Kilometer lange Menschenkette machte eindrücklich deutlich, dass viele Eltern, Mitarbeitenden und Trägervertreter Hand in Hand für eine bessere KiTa-Landschaft einstehen. So auch Vertreter aus dem Ev. Kirchenkreis Unna.

„Bildungsgerechtigkeit hat ihren Preis. Dabei geht es um mehr als um Knete. Wir fordern ein neues Bildungsgesetz für Kindertageseinrichtungen in NRW. Dafür möchten wir ein Zeichen setzen – eine Menschenkette in der Bochumer Innenstadt.“ So lautet die Grundforderung einer Initiative von pädagogischen Fachkräften in Bochum. Diesem Aufruf folgten viele weitere aus dem ganzen Land und reihten sich mit ein: auch aus dem Ev. Kirchenkreis Unna schloßen sich fast 100 Menschen der Forderung an und beteiligen sich an der Menschenkette in Bochums Innenstadt. „Wir sind froh, das wir so viele sind, auch darüber, dass von anderen Trägern sich die Mitarbeitenden anschließen.“, so die Mitarbeitervertreterin des Kindergartenwerkes im Kirchenkreis Unna Frauke Hurkens.

Mehr als Knete

Das Motto „Mehr als Knete“ deute es an: es geht nicht nur um Geld, es geht vorrangig um die Qualität der Arbeit. So ist eine bessere personelle Ausstattung wichtigste Forderung. Aber auch das Raumangebot oder Standards für Fort- und Ausbildung liegen den Initiatoren am Herzen. Sandra Niggemeier, Fachberaterin im Ev. Kirchenkreis Unna: „Unsere Mitarbeitenden lieben ihren Beruf, sie tun das wirklich gerne. Aber immer nur am Limit arbeiten, macht krank und schadet der Qualität der Arbeit und letztlich den Kindern.“

Auch wenn der neue Koalitionsvertrag eine Erneuerung und Verbesserung der Situation in Aussicht stellt, bliebe noch viel zu tun: Niggemeier: „Wir haben Sorge, dass am falschen Ende gespart wird.“ So nutzten die Mitarbeitenden der KiTas die Gelegenheit, ihren Forderungen am 1. Juli vor einer breiten Öffentlichkeit Nachdruck zu verleihen. Unterstützung erhielten sie auch durch Superintendent Hans-Martin Böcker, der sich mit einreihte.

Die Forderungen der Initiative im Einzelnen:

  • Wir wickeln im Akkord – und die beziehungsvolle Pflege der Kinder bleibt auf der Strecke. Es bedarf einer pädagogischen Fachkraft für drei Kinder unter drei Jahren.

  • Mangel an Zuwendung für Kinder hat Folgen – dennoch beschreibt ´Masse statt Klasse´ den aktuellen Betreuungsschlüssel. Wir fordern: eine pädagogische Fachkraft für sieben Kinder über drei Jahren.

  • Per Gesetz steht Hunden in Zwingerhaltung und Ü3-Kindern die gleiche Raumfläche zu – wir fordern die Gruppenstärken zu reduzieren.

  • Spagat zwischen Klorolle und Personal-management und das Meiste nach Dienstschluss. Dringend notwendig: Freistellung der Leitung.

  • Krankentage von Erziehern/Innen verringern die Bildung oder anders gesagt, bei Fehlzeiten fällt die Bildung für die Kinder aus. Es bedarf Zusätzlicher Fachkraftstunden für Vor- und Nachbereitung der pädagogischen Arbeit, Fortbildung und Fehlzeiten.

  • Ohne Fachkräfte keine Bildung. Daher sind zusätzlich finanzierte Ausbildungsplätze notwendig.

  • Bildungslücken frühzeitig ausputzen. Auch ein großer Haushalt muss gepflegt werden. Wir fordern daher: Ausfinanzierte Haushalts- und Reinigungskräfte.

  • Weiterbildung und Beratung bleiben derzeit auf der Strecke – verbindliche Fachberatungsanteile sind zwingend erforderlich.

  • Pädagogik von heute in Räumen von gestern – daher: auskömmliche Investitionsmittel für Umbauten zur räumlichen Anpassung und Sanierung.

  • Die Ausfinanzierung der anfallenden Verwaltungs- und Sachkosten muss geregelt sein, denn: Der Sack für Spielzeug ist leer. Wir haben keine Knete mehr!