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Die Stiftskirche Fröndenberg wurde ab 1230 als Klosterkirche eines Zisterzienserinnenklosters gebaut. Sie war von Anfang an mit dem märkischen Grafengeschlecht von Altena verbunden und wurde als Grabeskirche genutzt. Das Kirchenschiff selber wurde damals vom „normalen“ Volk genutzt. Der Bereich unter der Empore wurde lange als eine Art Krypta ausgewiesen. Hier fanden z.B. einige Grafen von der Mark, aber auch Äbtissinnen ihre letzte Ruhestätte (z.B. Graf Otto – 1262, Graf Engelbert – 1391). Nach gut 200 Jahren Klostertätigkeit wurden die Klosterregeln allmählich aufgegeben. Die Einrichtung wurde zu einer Versorgungsstätte für Töchter des südwestfälischen Hochadels. Der Marienaltar im Seitenschiff der Stiftskirche ist in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Er ist um 1400 entstanden und wird Konrad von Soest zugeschrieben. Er erzählt einen Marienzyklus und setzt damit kirchliche Legendenbildung und biblisches Material in Farbe um. Der Reichsadler auf dem Altar mit den Initialen FR für Friedericus Rex (Preußenkönig Friedrich) erinnert an die Fürsorgeflicht Preußens gegenüber der Stiftskirche seit der Säkularisation von 1803. Die Kirche gehört bis heute dem Land Nordrhein-Westfalen in der preußischen Rechtsnachfolge.

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Archiv

18. April 2017

Zukunft für die Jüngsten

Die Kreissynode berät über die Zukunft der Kindergärten.

Kreissynode berät über Kindergärten

In den 26 Kindergärten im Ev. Kirchenkreis soll auch in den kommenden Jahren noch Kinderlachen zu hören sein. Damit dies so gelingt, beschäftigt sich die Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Unna mit dem künftigen Betrieb ihrer Einrichtungen. Hierfür wurde eigens eine Sondersynode am 26. April im Gemeindehaus Schwesterngang in Kamen einberufen.

Seitens des Kirchenkreises wird die Zukunft der Kitas nicht in Frage gestellt. Aber seit vier Jahren legen der Kirchenkreis oder die Gemeinden als Träger jährlich drauf. Im laufenden Kindergartenjahr steht im Haushalt ein Defizit von 650.000 Euro. Auch in den kommenden Jahren werden, wenn es denn weitergeht wie bisher, ca. 350.000 Euro aus Kirchensteuern in die Arbeit fließen. „Das können wir auf die Dauer nicht stemmen.“, so Hermann Schiefer, Geschäftsführer des Kindergartenwerkes im Kirchenkreis. „Daher brauchen wir eine Lösung für die Zukunft. Denn wir wollen auch weiterhin Verantwortung für die Jüngsten übernehmen.“

Schere zwischen Einnahmen und Kosten

Die Schieflage hat mehrere Gründe: So stieg die Landesförderung als wichtigste Finanzierung nur um 1,5% im Jahr, deutlich geringer als z. B. die Lohnkosten. Erst in diesem Jahr wurde sie auf 3% erhöht, aber immer noch zu wenig, um die gestiegenen Kosten einzufangen. Auch erhöht sich jährlich der gesetzliche Eigenanteil für den Träger. Zum anderen folgt der Kirchenkreis den Lohnsteigerungen des öffentlichen Dienstes und die Mitarbeitenden sind meist lange beim Träger beschäftigt. Schiefer: „Beides ist uns wichtig: tarifliche Bezahlung und treue Mitarbeitenden, aber es ist auch teuer. Wir arbeiten heute schon nur mit Mindestbesetzungen, für eine qualifizierte pädagogische Arbeit reicht das nicht aus.“ Ebenso verteuern sich die Gebäudekosten stärker als die Zuwendungen.

Strategie für die Zukunft

Die Mitglieder der Synode beraten nun über die Zeit bis zur Novellierung des KiBiz (Kinderbildungsgesetz NRW). Diese ist für 2019 angekündigt und soll die Träger entlasten. So liegt den Synodalen der Vorschlag vor, die nächsten beiden Jahren mit ca. 1,3 Mio. Euro zu überbrücken. Finanziert werden könnte der Betrag aus den Mehreinnahmen der Kirchensteuer. Aber auch für die Zeit danach wird jetzt bereits geplant. So schlägt der zuständige Fachausschuss den Synodalen weiter vor, ein Perspektivkonzept zu entwickeln. Hierin wären auch Kriterien zu entwickeln, was denn mit Einrichtungen geschieht, die nicht mehr ausfinanziert sind. Doch zunächst geht es allen um eine Weiterführung. Dazu Superintendent Hans-Martin Böcker: „Für uns ist Gemeinde ohne Kitas kaum denkbar, daher setzen wir auf eine gute Zukunft: für die Kinder, die Mitarbeitenden und uns als Kirche.“

Im Evangelischen Kirchenkreis werden 26 Einrichtungen betrieben, 20 davon unter dem Dach des kreiskirchlichen Kindergartenwerkes, die anderen in Gemeindeträgerschaft (Bergkamen, Kamen, Methler, Heeren-Werve). Acht Einrichtungen werden als Familienzentrum geführt. Im laufenden Kindergartenjahr werden insgesamt 1.609 Kinder betreut, 307 davon unter drei Jahre. 274 Mitarbeitende sind in dem Arbeitsbereich beschäftigt.