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Die Margaretenkirche in Kamen- Methler ist eine spätromanische Hallenkirche aus dem 13. Jahrhundert. Sie steht mitten im Ortsteil umgeben von Fachwerkhäusern und umrahmt mit dem gegenüber liegenden Lutherhaus (Gemeindehaus) den Lutherplatz. Wertvolle Fresken schmücken den Altarraum. Die Kirchenfenster sind in den 90er Jahren erneuert worden und wurden vom norddeutschen Künstler Siegfried Assmann entworfen. Öffnungszeiten: Mittwochs von 15 bis 17.30 und sonntags von 15 bis 17 Uhr Anschrift: Lutherplatz, 59174 Kamen

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24. März 2017

Nicht sofort! Fastenimpulse

„Augenblick mal! – Sieben Wochen ohne sofort“, die Fastenaktion der Ev. Kirche passt mir in diesem Jahr ganz gut. Da heißt es, sieben Wochen lang den Alltag zu entschleunigen, mal inne zu halten und dem Alltagsstress und der Hektik ein Schnippchen zu schlagen - darauf hab ich mich sogar gefreut....
Lesen Sie hier Impulse zu den sieben Fastenwochen von Silke Dehnert.

 

 

Pure Lebenslust: Fastenimpuls für die siebte Fastenwoche

Die siebenwöchige Kur der Entschleunigung ist fast beendet. Die Evangelische Kirche hatte die diesjährige Fastenaktion unter das Motto „Augenblick mal! – Sieben Wochen ohne Sofort“ gestellt. Nichts sofort entscheiden, sich Zeit nehmen, zur Ruhe kommen und neue Gedanken entwickeln, standen da zum Beispiel im Fokus.

Nun heißt es „Gottes Zeit feiern“ (Gen 2,1-4). Die letzte Fastenwoche widmet sich damit der Vollendung von Himmel und Erde: Gott segnete den siebten Tag und ruhte von all seinen Werken.

Ruhe und Entspannung, das hört sich gut an. In den Osterferien läuft sowieso alles ein bisschen ruhiger, viele haben Urlaub, verbringen die Zeit mit der Familie und freuen sich auf die Feiertage. Und das mache ich auch! Dazu gehören natürlich auch bunte Eier. Sie stehen nicht nur als Symbol für neues Leben oder die Auferstehung, sondern versprühen auch pure Lebenslust. Im Garten blüht gerade alles auf, die Bienchen sind fleißig, die Vögel zwitschern und das frische, grüne Gras leuchtet in der Sonne. Das ist in jedem Jahr ein herrlicher Anblick: die Natur erblüht zu neuem Leben!

 

Bloß nicht aufgeben: Fastenimpuls für die sechste Fastenwoche

„Nicht sofort aufgeben“ (Lk 13,6-9) lautet das Motto der sechsten Fastenwoche. „Bloß nicht aufgeben“, das flüsterte ich mir am Mittwochabend immer wieder selbst ins Gedächtnis, während ich in der Gymnastikrunde mit den Sit-ups kämpfte. Noch 10, 9, 8 … „puh, jetzt bloß nicht aufgeben“. Meine Bauchmuskeln – unterstützt vom inneren Schweinehund – sagten mir zwar was anderes, doch so leicht gebe ich nicht auf – jetzt nicht. Und, ich hab´s geschafft!

Diesen Willen und die Kraft wünsche ich jetzt auch den kleinen Tomatenpflanzen, die ich am vergangenen Wochenende pikiert habe. Einige waren noch recht zart und bedürfen nun einer behutsamen Pflege. Täglich schaue ich nach ihnen, gebe Wasser und stelle sie ins rechte Licht. Ich glaube an sie und meine, schon ein wenig Wachstum zu sehen. „Bloß nicht aufgeben.“ Ähnlich wie im `Gleichnis vom Feigenbaum´ (Lukasevangelium) vertraue ich auf sie. Sie werden´s schon schaffen. Mein kleines Feigenbäumchen hat es ja auch geschafft. Nach zwei Jahren der Dürre trug das kleine Stämmchen im vergangenen Jahr erstmals Früchte. Und nun hat das Bäumchen auch den dritten Winter überleben, erste grüne Austriebe sind zu erkennen. Hurra – wir schaffen es!

Redet nicht schlecht: Fastenimpuls für die fünfte Fastenwoche

Poltern – was bedeutet das eigentlich? Wer vom Poltern spricht, meint eine Störung des Redeflusses bzw. eine Sprechstörung. Dabei werden Laute und Silbenfolgen ausgelassen oder verschmelzen auch miteinander. Die Folge ist Unverständlichkeit. Im übertragenen Sinn könnte man auch von unüberlegten Pöbeleien reden, schließlich gehören Beleidigungen und Schimpfwörter heute fast schon zum Alltag – leider! So lautet das Motto in der fünften Fastenwoche auch „Nicht sofort lospoltern“ (Eph 4, 26-32).

Schnell ertappt man sich selbst beim Pöbeln: „Kann der Blödmann nicht schneller fahren“ oder „Was für ein Trottel“. Dabei kennen wir unser fremdes Gegenüber gar nicht. Vielleicht ist es ein ganz netter Mensch.

Muss man denn immer gleich in die Fäkalsprache abdriften? Klar, das ist einfach, besonders, wenn wir ganz anonym bleiben. Dabei heißt es in der Bibel doch auch: „Redet nicht schlecht übereinander“. Die Realität sieht meist ganz anders aus, gerade in den sozialen Netzwerken, wo alles so schön anonym ist. Doch wer möchte schon als Blödmann oder Trottel bezeichnet werden? Auch wenn dies noch recht harmlose Bezeichnungen sind. Nicht nur in dieser Fastenwoche, sondern generell sollten wir also lieber nach der Regel handeln: „Behandelt die Menschen so, wie ihr selbst von ihnen behandelt werden wollt.“

Nicht sofort drankommen: Fastenimpuls für die vierte Fastenwoche

 „Nicht sofort drankommen“ (Mt 20,16), das Motto dieser Fastenwoche begleitet uns eigentlich fast täglich. Oder konnten Sie Ihren Arzttermin schon mal pünktlich ohne lange Wartezeit wahrnehmen? Und denken Sie mal an die lange Schlange an der Supermarktkasse. Da kommt keiner sofort dran. Warten, anstellen, ausharren – das gehört heute zum Alltag. Da heißt es dann Geduld zu zeigen und die Wartezeit sinnvoll zu nutzen. Die eigentliche Kunst besteht meiner Meinung darin, sich nicht über Dinge zu ärgern, die man sowieso nicht ändern kann. Da plane ich also lieber die Wartezeit beim Straßenverkehrsamt ein oder lasse meinen Hintermann an der Kasse auch schon mal vor, wenn der vor Wut und Ärger schon droht rot anzulaufen. Denn: die Letzten werden die Ersten sein.


Nicht sofort drauflos schaffen: Fastenimpuls für die dritte Fastenwoche

Kaum aufgestanden, rattert im Kopf schon der heutige Terminkalender durch: „Bloß nicht die Fotos vergessen, und die Sitzung um 11 Uhr. Dann muss ich nach der Arbeit noch zur Bank und auf dem Weg nach Hause schnell in den Supermarkt springen – Milch und Eier sind alle. Ach ja, mein Bruder braucht noch seine Unterlagen zurück, da muss ich vor dem Sporttraining heute Abend auch noch vorbei.“ Meine Mails kann ich zum Glück zwischendurch am Handy checken und die neuesten Nachrichten auf Whatsapp lesen. Puh – so jagt ein Tag den anderen.

Die Hetze fällt mir schon gar nicht mehr auf, doch man hat eigentlich immer etwas zu tun. Selbst beim vermeintlichen entspannten Blick in den Garten, plane ich schon wieder: „Der Pflaumenbaum muss noch geschnitten, die vertrockneten Blüten in den Kompost und die Blumen gedüngt werden.“

Muss das so sein? Nein, eigentlich nicht. Die dritte Woche der Fastenaktion „Sieben Wochen ohne Sofort“ steht unter dem Motto „Nicht sofort drauflosschaffen“ (Lk 10, 38-42). Da heißt es also  wenigstens ein paar Minuten am Tag Ruhe zu finden. Erstaunlicherweise klappt das sogar, der Körper fährt runter und entspannt. Und danach läuft der Motor gleich viel entspannter und ohne zu ruckeln - toll.


Nicht sofort entscheiden: Fastenimpuls für die ersten beiden Fastenwochen

 „Augenblick mal! – Sieben Wochen ohne sofort“, die Fastenaktion der Ev. Kirche passt mir in diesem Jahr ganz gut. Da heißt es, sieben Wochen lang den Alltag zu entschleunigen, mal inne zu halten und dem Alltagsstress und der Hektik ein Schnippchen zu schlagen - darauf hab ich mich sogar gefreut. Nun, die ersten Fastentage sind vorüber und Zuhause stapelt sich der Wäscheberg, die Wollmäuse erobern den Fußboden und das Geschirr müsste mal abgewaschen werden. Sieben Wochen ohne lästige Hausarbeit, ohne waschen und putzen – so war das wohl nicht gemeint. Aber es ist so schön bequem, erst einmal die unangenehmen Dinge zu reduzieren: „Wäsche waschen, ach, nein, mach´ ich später – Staubsaugen, tja, da hab´ ich jetzt keine Zeit für – und immer sofort das Geschirr in die Spülmaschine zu räumen, das muss doch nicht sein.“ Da fläze ich mich doch lieber mit einer Tasse Kaffee und einer Zeitschrift aufs Sofa – das entspannt.

Klar, entspannt und entschleunigt das Nichtstun den Alltag. Der Sinn der Fastenaktion ist damit aber nicht erfasst. Neue Gedanken, neue Blickwinkel zu entdecken und das schnelle, unüberlegte Handeln zu hinterfragen, macht das `Fasten ohne sofort´ aus. Schließlich standen die ersten beiden Fastenwochen ja auch unter dem Motto „Alles hat seine Zeit“ (Prediger 3, 1-4) und „Nicht sofort entscheiden“ (Mt. 1, 18-24). Also ist auch die Hausarbeit irgendwann dran, auch wenn ich mich nicht sofort dafür entscheide.