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Die Johanneskirche in Frömern ist eine der ältesten Kirchen im Kirchenkreis: der Westturm stammt noch vom ersten nachweisbaren Kirchenbau aus romanischer Zeit (12. Jahrhundert). Um die Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt die Turmhalle eine 60 cm starke Kuppel mit längsrechteckigem Grundriß. Bei der ursprünglichen romanischen Kirche handelte es sich um einen einschiffigen, zweijochigen Saalbau (7,88 x 12,76 Meter) mit halbrunder Apsis, wie man bei Grabungen während des Neubaus im 19. Jahrhundert feststellte. Die erhöht liegende Kirche war von einem Friedhof umgeben, der 1682 eine umlaufende Mauer besaß. Die Mauer und die meisten Grabsteine sind heute entfernt. Das Turmportal wurde 1876 beim Neubau vollständig erneuert. Nach dem Turmbrand 1761 bei der Schlacht von Vellinghausen wurde ein neuer spitzer 25,50 m hoher Turmhelm errichtet und die zwei über Eck gestellten Strebepfeiler hinzugefügt.

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07. Juni 2016

Drin oder nicht drin?

Die Bank für Unbefugte bietet Menschen Platz, die Bewegendes zu erzählen haben.

Torwart Hans Tilkowski auf der Bank für Unbefugte

Drin oder nicht drin – diese Frage hat wohl das Endspiel um die Fußballweltmeisterschaft 1966 geprägt. War der Ball, nach einem Schuss von Geoff Hurst sprang er auf die Linie und dann wieder ins Feld, nun im Tor? Der Schiedsrichter sah es so und somit wurde England Weltmeister. Am nächsten dran am Geschehen vor 50 Jahren war Hans Tilkowski, Torwart der deutschen Nationalmannschaft. Er ist sich sicher: „Er war nicht drin.“ Am 16. Juni um 17 Uhr auf der Bühne des Public-Viewing auf dem Platz der Kulturen wird er das sicherlich wiederholen.

Tilkowski widersprach dem Schiedsrichter, tut es auch heute noch. Da, wo er Menschen begegnet, die im Leben gescheitert sind, oder denen so manches nicht gelang. Und er setzte sich stets ein für Menschen, die Hilfe brauchen: für MS-Kranke oder Kinder und Jugendliche. In Herne ist nicht von ungefähr eine Schule nach ihm benannt. Und er spricht darüber, was der Fußball gerade auch denen gebracht hat, die sonst im Leben zu den Unbefugten, den underdogs würden wir heute sagen, zählten: Horst Szymaniak etwa, oder Stan Libuda, denen der Ruhm auf dem Platz nicht für die Zeit danach beschieden war. Tilkowski blieb ihnen auch in dieser Zeit verbunden.

Widerspruch und Engagement

Nun nimmt Hans Tilkowski Platz auf der Bank für Unbefugte. Was zeichnet ihn dafür aus? Der Widerspruch, das Scheitern, das Engagement sind es, die Beharrlichkeit gegen Unrecht sich zu Wort zu melden. So wird er natürlich über diesen einen Moment am 30. Juli 1966 sprechen, aber auch über Sieger und Besiegte auf und außerhalb des Fußballplatzes. Das Gespräch mit ihm führt Heinrich Peukmann, Schriftsteller und selbst leidenschaftlicher Fußballfan.

Die Bank für Unbefugte steht in Unna. Sie ist mobil, hat ein großes Rad und Handgriffe wie eine Schubkarre. Sie soll bewegt werden und sie soll bewegen. Das war der Wunsch von Altpräses Alfred Buß, als er die Bank im letzten Jahr Unnas Bürgermeister Werner Kolter übergab. Nachdem sie im Kurpark, auf dem Platz der Kulturen und in der Stadtkirche stand, hat sie jetzt ihren Platz wieder auf dem Platz der Kulturen eingenommen. Auf ihr nehmen „Unbefugte“ Platz, Menschen, die unsere Kultur, die unser gesellschaftliches Zusammenleben mit ihrem Widerstand gegen Ausgrenzung und Diffamierung bereichern. Der Ev. Kirchenkreis Unna lädt zu der Begegnung direkt vor der Übertragung des Spiels Deutschland gegen Polen an der Bank ein.