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Ev. Kirche Heeren-Werve Die Anfänge der denkmalgeschützten Dorfkirche liegen im 14. Jahrhundert. Besonders auffällig sind die „Heerener Giganten“, zwei Skulpturen im Seitenschiff, die der hiesige Künstler Dietrich Worbs aus wuchtigen Baumstämmen gestaltet hat („Familie in Gottes Hand“ sowie sieben biblische Szenen in einem Stamm). Von der bewegten Geschichte der Kirche erzählen u. a. die Totenschilder der Kirchenpatrone (bis 1950 Patronatskirche der Grafen von der Recke bzw. von Plettenberg), die Kopfkonsolen als Gewölbestützen sowie das bis heute einwandfrei funktionierende Uhrwerk der Kirchturmuhr von 1910. Sehenswert sind auch die Chorraumfenster mit Motiven aus der Weihnachts-, Oster- und Pfingstgeschichten.

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Archiv

14. Juli 2015

2030 sind wir 13.000 weniger

Als würde ein riesiges Stück aus einem Kuchen geschnitten: so viele evangelischen Christen hat der Kirchenkreis Unna im 2030 weniger als heute. Das wird die Arbeit in vielen Bereichen verändern.

Für jede Kommune und jede Stadt hat die Bevölkerungsprognose der Bertelsmann Stiftung  die Entwicklung bis zum Jahr 2030 errechnet. Was dies für die Gemeinden in unserem Kirchenkreis bedeutet, liegt nun in Zahlen vor.

Grundlage der Berechnungen sind hierbei die Daten für die jeweilige Stadt aus dem Datenportal "Wegweiser Kommune" der Bertelsmann Stiftung.

In Kamen wird bis 2030 ein Bevölkerungsrückgang von 10,1 % erwartet, in Fröndenberg von 9,9 %, in Bergkamen sind es noch 9,3 % und in Unna und Holzwickede 8,1 %. Das alleine bedeutet schon, dass in 15 Jahren über 7.000 Evangelische weniger im Kirchenkreis Unna leben. Nimmt man noch die Austrittszahlen der letzten Jahre und rechnet sie hoch, verlassen weitere 6.000 Menschen die evangelische Kirche per Austritt. Insgesamt werden es im Jahr 2030 in etwa 64.200 evangelische Christen im Kirchenkreis sein, über 13.000 weniger als heute. Am 31.12.2014 waren es 77.311.

Rückgang der Pfarrstellen und Nachwuchssorgen

Damit schrumpft der Kirchenkreis in der Größenordnung seiner zurzeit größten Gemeinde: die Ev. Friedenskirchengemeinde Bergkamen hat ca. 11.500 Mitglieder. Auch die erfreuliche Anzahl der Menschen, die wieder eintreten, werden den Trend  nicht grundsätzlich verändern. Der Rückgang hat auch Auswirkungen auf die Anzahl der Pfarrstellen: diese werden mit einem Schlüssel von 2.700 Gemeindeglieder je Pfarrstelle berechnet, zukünftig kommen wohl eher 3.000 Menschen auf eine oder einen  Geistlichen. Auch dann blieben nur noch 21 Pfarrstellen übrig. Heute sind es noch 28. Doch das Jahr 2030 bringt auch in einer anderen Statistik eine bemerkenswerte Wendung: in diesem Jahr, so prognostiziert die Ev. Landeskirche von Westfalen, wird die Anzahl der Pfarrstellen größer sein, als die vorhandenen Pfarrerinnen und Pfarrer. Trotz Rückgang der Gemeindegliederzahlen werden dann also Pfarrstellen nicht mehr zu besetzen sein. Das könnten nur noch einige ganz starke Nachwuchsjahrgänge aufholen. Doch die Situation in der Ausbildung lässt dies nicht erhoffen.

Alterstruktur verändert Lebenswelt

Eine weitere Erkenntnis macht Sorgen: es sind nicht nur weniger Menschen, sondern durch die veränderte Bevölkerungsstruktur auch weniger davon im Erwerbsalter. Der Anteil an Rentner steigt in den nächsten Jahren. Somit sinkt die Zahl derer, die Kirchensteuer zahlen. Auch das wird eine Herausforderung für die Gemeinden und den Kirchenkreis sein. Es wird auch die Arbeit verändern, denn bei weniger Jugendlichen und mehr Älteren wird sich dies in den Angeboten sicher niederschlagen.

Bereits bei der Planung von Pfarrstellen und Gemeindegrößen hat der Kirchenkreis in den letzten Jahren mit ähnlichen Zahlen gerechnet, nun bestätigt diese Studie den erwarteten Rückgang.