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Martin-Luther Kirche Oberaden: 1957 wurde die Kirche eingeweiht. Der große Turmhelm hat die Form einer Wetterlampe, das große Kreuz im Altarraum wurde aus Spurlatten gefertigt, so nimmt sie Bezug auf den Bergbau. Die Fensterbilder im linken Seitenschiff zeigen die soziale Zusammensetzung und die Geschichte der Gemeinde der 50er Jahre, die bäuerliche Entstehung Oberadens, den Bergbau und die Stahlindustrie. In der Mitte das alte Fenster aus der Vorgängerkirche, die Lutherrose. Die Kirche steht auf historischen Boden, inmitten des 11 v. Chr. errichteten größten Römerlagers nördlich der Alpen.

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Archiv

09. Januar 2015

Bestürzung über Terror

Gerade jetzt das Gespräch suchen

Angesichts der Terroranschläge in Paris ruft die Superintendentin des Ev. Kirchenkreises Unna und Friedensbeauftragte der EKvW, Annette Muhr-Nelson auf, gerade jetzt den Kontakt zu anderen Religionsgemeinschaften zu suchen. Es sei wichtig, im Gespräch deutlich zu machen, dass "wir als Christinnen und Christen für ein friedliches Miteinander der Religionen und Kulturen eintreten." Dabei teilt sie die Auffassung der Präses der Ev. Kirche von Westfalen, die die Terrorangriffe auf die Redaktion des Satiremagazins "Charlie Hebdo" in Paris als Angriff auf unsere Freiheit verurteilte (siehe unten).

Muhr-Nelson weiter: "Wir verabscheuen jede Form von Gewalt und treten entschieden jeder pauschalen Verunglimpfung von Menschen anderer Sprache und Herkunft und anderen Glaubens entgegen. Wir engagieren uns für eine offene Gesellschaft, für Religionsfreiheit und Respekt. Insbesondere gegenüber den zahlreichen Flüchtlingen, die bei uns Schutz suchen, treten wir für eine Willkommenskultur und ein Klima der Freundschaft und Verständigung ein."

 

„Hier hat der Terror gesiegt, nicht der Islam"

(Präses Annette Kurschus, leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen am 8.1.2015)

Der brutale Terrorangriff in Paris zielte auf unsere Freiheit. Die Freiheit des Denkens, der veröffentlichten Meinung, der Kunst – das sind kostbare, verletzliche Grundlagen des Zusammenlebens. Sie sollten durch dieses schreckliche Verbrechen ins Mark getroffen werden. Das macht wütend, traurig - und ratlos. Mein Mitgefühl und meine Gebete gelten den Opfern und ihren Angehörigen.

Keine Frage: Alle rechtsstaatlichen Möglichkeiten sind konsequent anzuwenden, um solchen Terror zu bekämpfen. Hier hat der Terror gesiegt, nicht der Islam! Dieser Anschlag darf nicht dazu benutzt werden, um die Stimmungsmache gegen Muslime noch weiter anzuheizen.

Genau das versuchen jetzt die Wortführer der Gruppe Pegida. Wir müssen alles tun, damit diffuse Ängste und Unsicherheiten in unserer Gesellschaft nicht umgemünzt werden in Hass und Misstrauen gegen Andersartige und Fremde. Das ist kein Schutz gegen Terror, sondern Gift für das friedliche Miteinander von Menschen verschiedener Religion und Kultur. Unsere christliche Tradition, auf die sich die Pegida-Bewegung ausdrücklich beruft, zielt auf Versöhnung und gegenseitige Annahme, gerade nicht auf Abschottung und Spaltung.

Ich danke allen, die sich seit Jahren im Dialog der Religionen und Kulturen engagieren. Wir brauchen ihn jetzt dringender denn je.