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Die Stiftskirche Fröndenberg wurde ab 1230 als Klosterkirche eines Zisterzienserinnenklosters gebaut. Sie war von Anfang an mit dem märkischen Grafengeschlecht von Altena verbunden und wurde als Grabeskirche genutzt. Das Kirchenschiff selber wurde damals vom „normalen“ Volk genutzt. Der Bereich unter der Empore wurde lange als eine Art Krypta ausgewiesen. Hier fanden z.B. einige Grafen von der Mark, aber auch Äbtissinnen ihre letzte Ruhestätte (z.B. Graf Otto – 1262, Graf Engelbert – 1391). Nach gut 200 Jahren Klostertätigkeit wurden die Klosterregeln allmählich aufgegeben. Die Einrichtung wurde zu einer Versorgungsstätte für Töchter des südwestfälischen Hochadels. Der Marienaltar im Seitenschiff der Stiftskirche ist in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Er ist um 1400 entstanden und wird Konrad von Soest zugeschrieben. Er erzählt einen Marienzyklus und setzt damit kirchliche Legendenbildung und biblisches Material in Farbe um. Der Reichsadler auf dem Altar mit den Initialen FR für Friedericus Rex (Preußenkönig Friedrich) erinnert an die Fürsorgeflicht Preußens gegenüber der Stiftskirche seit der Säkularisation von 1803. Die Kirche gehört bis heute dem Land Nordrhein-Westfalen in der preußischen Rechtsnachfolge.

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Archiv

28. Oktober 2014

Die Mauer muss weg!

Wissen Sie noch,

was Sie am 8. November 1989 gemacht haben? – viele Menschen wissen das noch sehr genau, weil es ein geschichtsträchtiger Abend war. Denn in der Nacht vom 8. Auf den 9. November ist die Mauer gefallen, die Deutschland geteilt hat. Genau 25 Jahre ist da nun her.

Wann sind Sie mit der Nachricht vom Mauerfall in Berührung gekommen? Ich habe es erst am 9. November in den Radionachrichten gehört, dass die Grenze zur damaligen DDR geöffnet sei. Ehrlich gesagt hielt ich das zunächst für einen Scherz. Doch wir hatten ja nicht den 1. April, sondern den 9. November. Ich weckte meine Frau und wir haben den gesamten Tag vor dem Fernseher verbracht. So richtig glauben konnten wir das immer noch nicht: Die Mauer ist gefallen, die Freiheit bricht sich Bahn!

Wenn Mauern fallen,

dann gibt es eine große Freude. Die Gefühle sind überwältigend. Denn Mauern verhindern Leben, behindern Kontakte, schließen andere aus. Mauern gibt es ja nicht nur aus Steinen. Viel stärker sind oft die Mauern, die wir in unseren Köpfen haben. Die wollen nicht so schnell fallen. Dann hilft die Erinnerung und die Überlegung: Wollen wir die Mauer wieder aufbauen? Oder wollen wir lieber daran arbeiten, dass wir keine Mauern mehr brauchen.

Heute sehen die Mauern anders aus in unserem Land: Menschen vereinsamen hinter den Mauern ihrer Häuser. Vielleicht trägt auch das Internet dazu bei, dass die Mauer der Einsamkeit gebaut wird. Besser wäre es, wenn wir gleich nach dem Lesen dieser Andacht Kontakt mit einem realen Menschen machen. Eine Verabredung, eine Einladung zum Essen oder ins Kino, ein gemeinsamer Ausflug … es gibt so vieles, was wir gemeinsam tun können.

Jesus ist es

in seinem Leben immer darum gegangen, Mauern zwischen Menschen abzubauen. Er ist zu denen gegangen, die ausgegrenzt oder gemieden wurden. Denen hat er gesagt: Du bist nicht allein. Ich bin für dich. Gott ist für dich! Wer kann gegen dich sein? Und Jesus ist zu den Schwächsten der Schwachen gegangen, hat ihre Krankheiten geheilt und sie so wieder in die Gemeinschaft geholt.

Ich sehe heute

viele neue Mauern. Mauern die zwischen den Religionen errichtet werden, zwischen Flüchtlingen und Einheimischen, zwischen Reichen und Armen auf diesem Globus. Wenn ich das so sehe, dann muss ich daran zurück denken, dass wir in Deutschland Mauern haben fallen sehen. Nicht mit Gewalt, sondern durch Gespräch, Gebet und das Licht von einfachen Kerzen.

Setzen wir Christen der Gewalt und der Vereinsamung und Isolierung doch unseren Glauben entgegen. Unseren Glauben an das Wunder der Verwandlung, an das Wunder einer gefallenen Mauer, das wir erleben durften.

Ohne Mauer

lebt es sich besser. Auch heute - und morgen erst recht!

Ihr
Pfarrer Detlef Main, Unna-Massen