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Die Johanneskirche in Frömern ist eine der ältesten Kirchen im Kirchenkreis: der Westturm stammt noch vom ersten nachweisbaren Kirchenbau aus romanischer Zeit (12. Jahrhundert). Um die Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt die Turmhalle eine 60 cm starke Kuppel mit längsrechteckigem Grundriß. Bei der ursprünglichen romanischen Kirche handelte es sich um einen einschiffigen, zweijochigen Saalbau (7,88 x 12,76 Meter) mit halbrunder Apsis, wie man bei Grabungen während des Neubaus im 19. Jahrhundert feststellte. Die erhöht liegende Kirche war von einem Friedhof umgeben, der 1682 eine umlaufende Mauer besaß. Die Mauer und die meisten Grabsteine sind heute entfernt. Das Turmportal wurde 1876 beim Neubau vollständig erneuert. Nach dem Turmbrand 1761 bei der Schlacht von Vellinghausen wurde ein neuer spitzer 25,50 m hoher Turmhelm errichtet und die zwei über Eck gestellten Strebepfeiler hinzugefügt.

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Archiv

22. Oktober 2014

Kirche als Anstifter von Beteiligung

Auf der Kamener Kanzel stand am 20.10. der ehemalige Ratsvorsitzende der EKD Dr. Wolfgang Huber. Im Gepäck hatte er sein Buch „Von der Freiheit“ und damit auch eine Rede, die die Freiheit in den Mittelpunkt stellte. Persönliche Freiheit ebenso wie wirtschaftliche und ethische. So gab er  den Bemühungen der Lebensplanung zum Beispiel durch das sog. eggfreezing (einfrieren weiblicher Eizellen, um sie zu einem späteren Zeitpunkt einzusetzen) ein deutliches Kontra: „Wir treten ins Leben ohne  Entwurf. Wir entwerfen nicht unser Leben, sondern wir bekommen es anvertraut. Das gilt für Anfang und Ende. Das Leben ist kein Projekt, es ist ein Gabe.“ Angesichts der Politik-Müdigkeit gerade in den neuen Bundesländern 25 Jahre nach dem Sieg der Freiheit zeigte sich Huber besorgt um den Verlust dieses Erfolges: „Gerade die Evangelische Kirche von Westfalen, die stolz ist, eine presbyterial-synodale Kirche zu sein, könnte Anstifter sein, die aktive Beteiligung in die Gesellschaft zu tragen.“ Es sei ein grundsätzlich biblisches Motiv, die Gesellschaft aus der Perspektive der Armut zu beurteilen: wenn es den Waisen, Witwen und Fremden gut geht, dann ist die Gesellschaft gesund. Dies sei ein Prüfstein für eine gerechte Gesellschaft. „Zur Freiheit gehört besonders, dass alle Menschen einen gleichen Zugang zu ihr haben.“

Fast 200 Zuhörer waren zur vierten Kamener Kanzel in die Pauluskirche in Kamen gekommen. Sie erlebten eine sehr „dichte und spannende“, so ein Zuhörerin,  einstündige Rede Wolfgang Hubers. Der erinnerte sich noch gut an seinen letzten Aufenthalt in Kamen: vor einem Jahr musste er hier auf der Durchreise im Krankenhaus behandelt werden. „Dort wurde mir bestens geholfen“.