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Die Stiftskirche Fröndenberg wurde ab 1230 als Klosterkirche eines Zisterzienserinnenklosters gebaut. Sie war von Anfang an mit dem märkischen Grafengeschlecht von Altena verbunden und wurde als Grabeskirche genutzt. Das Kirchenschiff selber wurde damals vom „normalen“ Volk genutzt. Der Bereich unter der Empore wurde lange als eine Art Krypta ausgewiesen. Hier fanden z.B. einige Grafen von der Mark, aber auch Äbtissinnen ihre letzte Ruhestätte (z.B. Graf Otto – 1262, Graf Engelbert – 1391). Nach gut 200 Jahren Klostertätigkeit wurden die Klosterregeln allmählich aufgegeben. Die Einrichtung wurde zu einer Versorgungsstätte für Töchter des südwestfälischen Hochadels. Der Marienaltar im Seitenschiff der Stiftskirche ist in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Er ist um 1400 entstanden und wird Konrad von Soest zugeschrieben. Er erzählt einen Marienzyklus und setzt damit kirchliche Legendenbildung und biblisches Material in Farbe um. Der Reichsadler auf dem Altar mit den Initialen FR für Friedericus Rex (Preußenkönig Friedrich) erinnert an die Fürsorgeflicht Preußens gegenüber der Stiftskirche seit der Säkularisation von 1803. Die Kirche gehört bis heute dem Land Nordrhein-Westfalen in der preußischen Rechtsnachfolge.

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Archiv

30. September 2014

Andacht Oktober

Im Oktober, in dem wir das Erntedankfest feiern, werden wir aufgefordert, selbst „Danke“ zu sagen. Bis in dritte Jahrhundert hinein lässt sich das christliche Erntedankfest historisch entdecken. Bei der traditionellen Dankfeier wird Gott für die eingebrachte Ernte gedankt. Dennoch handelt es sich um keine christliche Erfindung. Bereits Israel kennt sowohl das Schawuot, das Wochenfest, nach Beginn der Ernte, als auch das Sukkot, das Laubhüttenfest, im Herbst zum Abschluss der Ernte.

Auch in vielen anderen Kulturkreisen lassen sich vergleichbare Traditionen finden.

In unseren Gottesdiensten zum Erntedankfest sind die Altäre und Kirchen festlich mit Erntegaben geschmückt, die später an Bedürftige weitergegeben werden.

Was aber ist mit denjenigen unter uns, die nicht in der Landwirtschaft tätig sind? Auch wir können Vieles unternehmen und versuchen, aber aus eigener Kraft stoßen wir immer wieder schnell an unsere Grenzen. Die Erträge der Landwirtschaft, die Gaben auf den Altären, sind ein gutes Beispiel für das Wirken Gottes in unserem Leben.

Danke sagen

Wann also haben Sie das letzte Mal „Danke“ gesagt? Wann haben Sie das letzte Mal ein Dankgebet gesprochen? Wann haben sie sich das letzte Mal in der Stille über etwas gefreut und Gott dafür gelobt?

In unserer leistungsorientierten Gesellschaft kommt der Dank oft zu kurz. Viel zu viele Dinge sind für uns selbstverständlich geworden. Unser Blick richtet sich immer weiter nach vorne. Was können wir noch erreichen? Was können andere noch für uns tun?

Biblisch betrachtet gehören die Bitte mit dem Blick nach vorne und ein dankbares Innehalten aber eng zusammen. In der Bibel lässt sich kaum eine Bitte finden, die nicht in den Dank mündet – kaum eine Klage, die nicht mit dem Lob Gottes endet.

Der evangelische Theologe Karl Barth (1886 – 1968), der auch als Kirchenvater des 20. Jahrhunderts bezeichnet wird, betont: „Freude ist die einfachste Form der Dankbarkeit.“ In der Freude verbindet sich das dankbare Innehalten mit dem Blick in die Zukunft.

Halleluja – Preist den Herrn! Dankt dem Herrn, denn er ist gut zu uns, seine Liebe hört niemals auf!
Ps 106, 1

Ihre
Pfarrerin Christiane Medias