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Die Stiftskirche Fröndenberg wurde ab 1230 als Klosterkirche eines Zisterzienserinnenklosters gebaut. Sie war von Anfang an mit dem märkischen Grafengeschlecht von Altena verbunden und wurde als Grabeskirche genutzt. Das Kirchenschiff selber wurde damals vom „normalen“ Volk genutzt. Der Bereich unter der Empore wurde lange als eine Art Krypta ausgewiesen. Hier fanden z.B. einige Grafen von der Mark, aber auch Äbtissinnen ihre letzte Ruhestätte (z.B. Graf Otto – 1262, Graf Engelbert – 1391). Nach gut 200 Jahren Klostertätigkeit wurden die Klosterregeln allmählich aufgegeben. Die Einrichtung wurde zu einer Versorgungsstätte für Töchter des südwestfälischen Hochadels. Der Marienaltar im Seitenschiff der Stiftskirche ist in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Er ist um 1400 entstanden und wird Konrad von Soest zugeschrieben. Er erzählt einen Marienzyklus und setzt damit kirchliche Legendenbildung und biblisches Material in Farbe um. Der Reichsadler auf dem Altar mit den Initialen FR für Friedericus Rex (Preußenkönig Friedrich) erinnert an die Fürsorgeflicht Preußens gegenüber der Stiftskirche seit der Säkularisation von 1803. Die Kirche gehört bis heute dem Land Nordrhein-Westfalen in der preußischen Rechtsnachfolge.

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Archiv

01. Juli 2014

Andacht Juli: Für den Frieden beten

Von Superintendentin Annette Muhr-Nelson
„ISIS-Kämpfer rücken immer schneller vor.” – „Bagdad im Visier.” – „Ehemalige Giftgasanlage durch islamistische Terrorgruppe eingenommen.” – Die Schlagzeilen zu der besorgniserregenden Entwicklung im Irak überschlagen sich.

Präsident Obama will 300 Militärberater für die irakische Armee schicken und kündigt zögerlich einzelne gezielte Militärschläge an. Er tut sich schwer mit dieser Entscheidung. Denn er befindet sich in einer Dilemma-Situation. Er hatte gehofft als der Präsident in die Geschichtsbücher einzugehen, der den Irakkrieg friedlich beendet hat. Nun bittet ihn die irakische Regierung höchst selbst um Unterstützung, denn wenn er nichts tue, drohe ein Bürgerkrieg mit ähnlichen Ausmaßen wie in Syrien.

Das Szenario erinnert an Goethes Zauberlehrling, der die Geister, die er rief, nicht mehr los wird. Das ganze Ausmaß der verfehlten Außenpolitik der Bush-Ära wird deutlich. Der Krieg gegen Saddam Hussein als Antwort auf die Terroranschläge des 11. September hat außer viel Leid und Tod vor allem eins gebracht: eine Erstarkung und Verschärfung des Terrorismus. „Wer das Schwert nimmt, wird durch das Schwert umkommen.“ Wieder einmal zeigt sich, dass Gewalt Gewalt gebiert.

Den ISIS-Kämpfern ist Einhalt zu gebieten. – Aber ist hier nicht die ganze Völkergemeinschaft in der Pflicht? Die Situation im Irak und in Syrien gehört m.E. vor die UNO. Und sie muss unter der Frage der Schutzverantwortung (responsibility to protect) diskutiert werden. Zur r2p gehören 2 „r“ und ein „p“: prevent, react und rebuild.

“Da muss auch Deutschland mehr Engagement zeigen!”

Unsere Verantwortung für den Frieden in der Welt und die Wahrung der Menschlichkeit besteht vor allem aus Prävention. Dazu gehören Frühwarnsysteme, die Stärkung der Zivilgesellschaft und ein sofortiger Stopp von Waffenlieferungen in Krisengebiete. Da muss auch Deutschland mehr Engagement zeigen!

In Syrien und auch jetzt im Irak ist es mal wieder zu spät dazu. Jetzt muss über „how to react“ diskutiert werden. – Hoffentlich im Zusammenhang mit der Frage „how to rebuild“. Denn wer A sagt, muss auch B sagen.

Wir sollten derweil nicht weggucken, sondern nach den Versäumnissen fragen und Lehren aus der Vergangenheit ziehen. Wir sollten überlegen, wie wir die irakische Bevölkerung moralisch unterstützen können, und wir sollten nicht nachlassen im Gebet für den Frieden!

 

Barmherziger Gott,
sieh das Unrecht, das geschieht in so vielen Teilen der Erde, und jetzt im Irak,
sieh das Blut und die Gewalt, die Zerstörungen und das Elend!
Höre die Stimme der Unterdrückten und die Schreie der Verfolgten,
das Wimmern der Verängstigten und das Schweigen der Schockierten!
Lass es nicht zu, dass Menschen gegen Menschen das Gewehr erheben
und sich dabei auf ihren Glauben berufen.
Ob Moslems oder Juden oder Christen, ob Schiiten oder Sunniten,
wir sind doch alle deine Kinder, Gott,
ob wir dich ALLAH oder JHWH oder HERR nennen.
Hilf uns im Westen unsere Schuld und unsere Mitverantwortung
für das, was geschieht, in den Blick zu nehmen.
Und hilf den Brüdern und Schwestern im Nahen Osten,
geduldig und tapfer auszuhalten
und in deiner Nachfolge auf dem Weg des Friedens zu bleiben.
Amen.

(auch veröffentlicht unter klare-kante.info - der Blog der EKvW)

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