Informationen
zum Hintergrund-
bild - bitte klicken
Sie hier.

Im Bild

Die Johanneskirche in Frömern ist eine der ältesten Kirchen im Kirchenkreis: der Westturm stammt noch vom ersten nachweisbaren Kirchenbau aus romanischer Zeit (12. Jahrhundert). Um die Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt die Turmhalle eine 60 cm starke Kuppel mit längsrechteckigem Grundriß. Bei der ursprünglichen romanischen Kirche handelte es sich um einen einschiffigen, zweijochigen Saalbau (7,88 x 12,76 Meter) mit halbrunder Apsis, wie man bei Grabungen während des Neubaus im 19. Jahrhundert feststellte. Die erhöht liegende Kirche war von einem Friedhof umgeben, der 1682 eine umlaufende Mauer besaß. Die Mauer und die meisten Grabsteine sind heute entfernt. Das Turmportal wurde 1876 beim Neubau vollständig erneuert. Nach dem Turmbrand 1761 bei der Schlacht von Vellinghausen wurde ein neuer spitzer 25,50 m hoher Turmhelm errichtet und die zwei über Eck gestellten Strebepfeiler hinzugefügt.

Zurück zur Seite

Archiv

20. Mai 2014

Diskussionen im Kaufhaus

Mit den Bundestagsabgeordneten Hubert Hüppe, CDU (Mitte) und Oliver Kaczmarek, SPD (2.v.r.) diskutierten Superintendentin Annette Muhr-Nelson (r.) und der Vorstand der Diakonie Ruhr-Hellweg e.V. Steffen Baumann (l.) zum Auftakt der Schaufensterkirche an der Streitbar. Öffentlichkeitsreferent Dietrich Schneider moderierte den Talk.

Ein ungewöhnliches Bild bot sich den Passanten in der Fußgängerzone Unnas: da sitzt doch ein Posaunenchor in einem Schaufenster und bläst Choräle. Daneben eine Bar mit der Aufschrift "streit-bar". Zwischen Kleiderständern und Regalen saßen an Bistrotischen die Gäste, zuhörend und selbst im Gespräch. Eine Woche lang war die Schaufensterkirche eingerichtet. Im Secondhandhaus der Diakonie Ruhr-Hellweg hatten Unnas Diakoniepfarrerin Anja Josefowitz, Diakon Dietrich Schneider und die Leiterin des Kaufhauses Christine Weyrowitz diese besondere Kirche aufgebaut. Täglich luden sie bei Kaffee und Kuchen und Musik zur Diskussion aktueller sozialpolitischer Fragen ein.  Mit dem Thema "Nein und Amen - Wenn Kirche sich einmischt" eröffneten Vertreter aus Politik und Kirche die Gesprächsrunde an der "Streitbar" im Secondhand-Kaufhaus Kaufnett. Die beiden Bundestagsabgeordneten Hubert Hüppe und Oliver Kaczmarek ermutigten die Kirche in der Auftaktrunde, sich auch weiter einzumischen, dabei ruhig auch mutiger zu sein. "Behinderte inklusive?!", "Arbeit und trotzdem arm?!", "Kein Kind darf verloren gehen (Schule)" und "Flüchtlinge - wirklich willkommen?!" waren die Themen der Gespräche an den weiteren Tagen. Die Gäste kamen dabei sowohl aus kirchlichen Einrichtungen und Initiativen wie aus der Politik. Aber auch vom jeweiligen Thema Betroffene beteiligten sich an der Diskussion. So saßen Landrat und Bürgermeister mit Ehrenamtlichen und Einrichtungsvertretern oft noch lange nach der eigentlichen Diskussion zusammen.

Streit-bar an der Streitbar
"Wir wollten das Jahresthema Reformation und Politik an einen Ort tragen, wo es sonst eher nicht auftaucht, nämlich mitten in die Fußgängerzone", beschreibt Schneider die Idee der Schaufensterkirche. Nicht nur innerkirchlich über Politik zu reden, sondern gerade mit Politikern und Betroffenen, das war ein Hauptanliegen der Initiatoren. Sowohl der Besuch der Schaufensterkirche - bis zu 50 Personen füllten die Kinderabteilung des Kaufhauses -, auch die Reaktion der Gäste und Gesprächsteilnehmern zeigte, dass Themen und Ort die richtige Wahl waren. Diakoniepfarrerin Josefowitz plant nach der Woche schon weiter: "Vielleicht wird daraus ja eine regelmäßige Veranstaltung. Fragen, über die es lohnt, zu streiten, hätten wir noch genug." Zum täglichen Ablauf gehörten neben dem Dialog an der Streit-Bar auch der Bezug zu einem biblischen Vers und ein Segen zum Abschied. Denn es war ja eine richtige Kirche, wenn auch an einem besonderen Ort.