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Die Stiftskirche Fröndenberg wurde ab 1230 als Klosterkirche eines Zisterzienserinnenklosters gebaut. Sie war von Anfang an mit dem märkischen Grafengeschlecht von Altena verbunden und wurde als Grabeskirche genutzt. Das Kirchenschiff selber wurde damals vom „normalen“ Volk genutzt. Der Bereich unter der Empore wurde lange als eine Art Krypta ausgewiesen. Hier fanden z.B. einige Grafen von der Mark, aber auch Äbtissinnen ihre letzte Ruhestätte (z.B. Graf Otto – 1262, Graf Engelbert – 1391). Nach gut 200 Jahren Klostertätigkeit wurden die Klosterregeln allmählich aufgegeben. Die Einrichtung wurde zu einer Versorgungsstätte für Töchter des südwestfälischen Hochadels. Der Marienaltar im Seitenschiff der Stiftskirche ist in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Er ist um 1400 entstanden und wird Konrad von Soest zugeschrieben. Er erzählt einen Marienzyklus und setzt damit kirchliche Legendenbildung und biblisches Material in Farbe um. Der Reichsadler auf dem Altar mit den Initialen FR für Friedericus Rex (Preußenkönig Friedrich) erinnert an die Fürsorgeflicht Preußens gegenüber der Stiftskirche seit der Säkularisation von 1803. Die Kirche gehört bis heute dem Land Nordrhein-Westfalen in der preußischen Rechtsnachfolge.

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Archiv

31. Januar 2014

Buch über jüdische Vielfalt: Erinnern und begegnen

Jüdisches Leben hat in Deutschland eine lange Geschichte. Diese zu entdeckten und insbesondere jüdischem Leben in unserer Region nachzugehen, dies haben sich die Herausgeber Manfred Keller vom Ev. Forum Westfalen und Dr. Jens Murken,  Leiter des landeskirchlichen Archivs, mit ihrem Buch "Jüdische Vielfalt zwischen Ruhr und Weser" zur Aufgabe gemacht. Vereint sind dort Erträge aus der dritten Biennale Musik und Kultur der Synagoge, ein Veranstaltungszyklus, der 2008 begann, 2010 Bestandteil von Ruhr.2010 war und im letzten Jahr auch mit neun Veranstaltungen in der Region Unna zu Gast war. 

Jüdische Geschichte damals und heute in Unna

Mit dem Beitrag von Klaus Basner, Mitarbeiter an Unnas Stadtchronik, zur Geschichte der Juden in Unna und der sehr persönlichen Geschichte "Mein Weg zur Liberalen Gemeinde in Unna" von Alexandra Khariakova, der Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Unna,  ist gleich zwei Mal ein direkter Bezug zu Unna hergestellt. Ebenso der auf dem "Studientag Thora" in Unnas Synagoge gehaltene Vortrag von Uri Kaufmann zum geschichtlichen Hintergrund von moderner Orthodoxie und religiös-liberalem Judentum ist Bestandteil des Buches. Der Bogen, den die Herausgeber in ihrem Werk beschreiben, bewegt sich zunächst überblicksartig vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert, richtet dann aber einen genaueren Blick auf die Geschichte jüdischer Gemeinden in Westfalen. An die Seite des ersten Teils zur "Geschichte" wird ein zweiter Teil zur "Kultur" gestellt, der in die Segmente "Synagoge", "Musik", "Literatur" und "Bildende Kunst" untergliedert ist. Alle Beiträge zeigen unterbrochene, aber auch wiederentdeckte Traditionslinien jüdischen Lebens im lokal- und regionalgeschichtlichen Kontext. So spiegeln sie höchst anschaulich die schmerzlichen Verluste wie die hoffnungsvollen Neuansätze jüdischer Kultur im Raum zwischen Ruhr und Weser.

Erinnern und begegnen

"Selten war ich von einer Kultur so beeindruckt, wie von der jüdischen. Dieses Buch soll beides: erinnern und zu Begegnung einladen", beschreibt  Keller seine Motivation für die Veranstaltungen und das Buch bei der Vorstellung in der Synagoge in Unna-Massen. Dankbar zeigte sich auch Unnas Bürgermeister Werner Kolter für das Werk und die "lebendige jüdische liberale Gemeinde, die sich findet".  Das Buch erscheint in der Schriftenreihe Zeitansage im LIT-Verlag. Am 12. Februar um 18 Uhr findet im Hellweg-Museum in Unna eine Lesung aus dem Buch statt. Aus ihren Beiträgen werden Klaus Basner, Alexandra Kahriakova und Manfred Keller lesen. Musikalisch gestaltet der Kantor der jüdischen Gemeinde Dietrich Podszus den Abend.
ds