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Martin-Luther Kirche Oberaden: 1957 wurde die Kirche eingeweiht. Der große Turmhelm hat die Form einer Wetterlampe, das große Kreuz im Altarraum wurde aus Spurlatten gefertigt, so nimmt sie Bezug auf den Bergbau. Die Fensterbilder im linken Seitenschiff zeigen die soziale Zusammensetzung und die Geschichte der Gemeinde der 50er Jahre, die bäuerliche Entstehung Oberadens, den Bergbau und die Stahlindustrie. In der Mitte das alte Fenster aus der Vorgängerkirche, die Lutherrose. Die Kirche steht auf historischen Boden, inmitten des 11 v. Chr. errichteten größten Römerlagers nördlich der Alpen.

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Archiv

19. November 2012

Nicht zu Gast, sondern zu Hause sein

Erst war es eine Art Heimatverein - dann kam die Religion dazu. Die heutige jüdische Gemeinde in Unna hat eine spannende Geschichte hinter sich. Alexandra Khariakova, die Vorsitzende der Gemeinde, erzählte ca. 30 interessierten Frauen von ihrem eigenen Werdegang und aus der Geschichte der Gemeinde. Die heute 60 Gemeindeglieder kamen aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Sie hatten ihre eigene Religion nicht kennen gelernt. Erst hier in Deutschland fanden sie langsam immer mehr den Weg in das jüdische Leben. "Die Besuche in der Synagogengemeinde in Dortmund haben uns sehr geholfen, etwas über den Glauben zu lernen", erfahren die Frauen aus Unna, Kamen und Fröndenberg. "Aber wir waren immer die Gäste aus Unna. Das wollten wir nicht mehr sein! Wir wollten zu Hause sein" Das war schließlich der Anstoß zur eigenen Gemeinde. Dieser Gründung ging ein ausführlicher Informations- und Lernprozess voraus. Die jüdische Gemeinde in Dortmund ist eine traditionelle Gemeinde. Es gibt in Deutschland auch liberale Gemeinden - und hier auch noch Unterschiede. Die Unnaer Gemeinde entschied sich dazu eine liberale Gemeinde zu werden. Aus diesem gemeinsamen Lernen entstand eine Wandergemeinde, die keinen festen Ort hatte. Sie wurde - und wird - vom "Freundeskreis der jüdischen Gemeinde" unterstützt. Heute sind sie eine gut zusammen gewachsene und selbstbewusste liberale jüdische Gemeinde, seit drei Jahren mit einer eigenen kleinen Synagoge in Massen-Nord. Sie vernetzen sich mit den liberalen Gemeinden in anderen Städten Deutschlands. Alle 14 Tage feiern sie gemeinsam den Sabbat-Gottesdienst, werden von liberalen Rabbinern und einem Kantor begleitet, die oft weite Wege zurück legen, um nach Unna zu kommen. Die Frauen, die auf Initiative von Pfarrerin Elke Markmann aus dem kreiskirchlichen Frauenreferat in die Synagoge kamen, waren sehr beeindruckt von der Fröhlichkeit der jüdischen Andacht zu Beginn, aber vor allem von der Herzlichkeit und Offenheit, mit der sie in der Synagoge empfangen wurden und Antworten auf unzählige Fragen bekamen. E. Markmann