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Die Johanneskirche in Frömern ist eine der ältesten Kirchen im Kirchenkreis: der Westturm stammt noch vom ersten nachweisbaren Kirchenbau aus romanischer Zeit (12. Jahrhundert). Um die Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt die Turmhalle eine 60 cm starke Kuppel mit längsrechteckigem Grundriß. Bei der ursprünglichen romanischen Kirche handelte es sich um einen einschiffigen, zweijochigen Saalbau (7,88 x 12,76 Meter) mit halbrunder Apsis, wie man bei Grabungen während des Neubaus im 19. Jahrhundert feststellte. Die erhöht liegende Kirche war von einem Friedhof umgeben, der 1682 eine umlaufende Mauer besaß. Die Mauer und die meisten Grabsteine sind heute entfernt. Das Turmportal wurde 1876 beim Neubau vollständig erneuert. Nach dem Turmbrand 1761 bei der Schlacht von Vellinghausen wurde ein neuer spitzer 25,50 m hoher Turmhelm errichtet und die zwei über Eck gestellten Strebepfeiler hinzugefügt.

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19. November 2012

Nicht zu Gast, sondern zu Hause sein

Erst war es eine Art Heimatverein - dann kam die Religion dazu. Die heutige jüdische Gemeinde in Unna hat eine spannende Geschichte hinter sich. Alexandra Khariakova, die Vorsitzende der Gemeinde, erzählte ca. 30 interessierten Frauen von ihrem eigenen Werdegang und aus der Geschichte der Gemeinde. Die heute 60 Gemeindeglieder kamen aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Sie hatten ihre eigene Religion nicht kennen gelernt. Erst hier in Deutschland fanden sie langsam immer mehr den Weg in das jüdische Leben. "Die Besuche in der Synagogengemeinde in Dortmund haben uns sehr geholfen, etwas über den Glauben zu lernen", erfahren die Frauen aus Unna, Kamen und Fröndenberg. "Aber wir waren immer die Gäste aus Unna. Das wollten wir nicht mehr sein! Wir wollten zu Hause sein" Das war schließlich der Anstoß zur eigenen Gemeinde. Dieser Gründung ging ein ausführlicher Informations- und Lernprozess voraus. Die jüdische Gemeinde in Dortmund ist eine traditionelle Gemeinde. Es gibt in Deutschland auch liberale Gemeinden - und hier auch noch Unterschiede. Die Unnaer Gemeinde entschied sich dazu eine liberale Gemeinde zu werden. Aus diesem gemeinsamen Lernen entstand eine Wandergemeinde, die keinen festen Ort hatte. Sie wurde - und wird - vom "Freundeskreis der jüdischen Gemeinde" unterstützt. Heute sind sie eine gut zusammen gewachsene und selbstbewusste liberale jüdische Gemeinde, seit drei Jahren mit einer eigenen kleinen Synagoge in Massen-Nord. Sie vernetzen sich mit den liberalen Gemeinden in anderen Städten Deutschlands. Alle 14 Tage feiern sie gemeinsam den Sabbat-Gottesdienst, werden von liberalen Rabbinern und einem Kantor begleitet, die oft weite Wege zurück legen, um nach Unna zu kommen. Die Frauen, die auf Initiative von Pfarrerin Elke Markmann aus dem kreiskirchlichen Frauenreferat in die Synagoge kamen, waren sehr beeindruckt von der Fröhlichkeit der jüdischen Andacht zu Beginn, aber vor allem von der Herzlichkeit und Offenheit, mit der sie in der Synagoge empfangen wurden und Antworten auf unzählige Fragen bekamen. E. Markmann