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Die Johanneskirche in Frömern ist eine der ältesten Kirchen im Kirchenkreis: der Westturm stammt noch vom ersten nachweisbaren Kirchenbau aus romanischer Zeit (12. Jahrhundert). Um die Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt die Turmhalle eine 60 cm starke Kuppel mit längsrechteckigem Grundriß. Bei der ursprünglichen romanischen Kirche handelte es sich um einen einschiffigen, zweijochigen Saalbau (7,88 x 12,76 Meter) mit halbrunder Apsis, wie man bei Grabungen während des Neubaus im 19. Jahrhundert feststellte. Die erhöht liegende Kirche war von einem Friedhof umgeben, der 1682 eine umlaufende Mauer besaß. Die Mauer und die meisten Grabsteine sind heute entfernt. Das Turmportal wurde 1876 beim Neubau vollständig erneuert. Nach dem Turmbrand 1761 bei der Schlacht von Vellinghausen wurde ein neuer spitzer 25,50 m hoher Turmhelm errichtet und die zwei über Eck gestellten Strebepfeiler hinzugefügt.

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Archiv

07. Februar 2011

Eindrucksvoll: Schüler gestalten Gedenken im Rathaus Unna

Befreiung des KZ Auschwitz  UNNA.   "An allem sind die Juden schuld!" Der satirische Reim von Friedrich Holländer eröffnet die Gedenkfeier zum 66. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz. Im gefüllten Ratssaal erinnert Unnas Bürgermeister Werner Kolter an Worte von Primo Levi: "Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen", um aktuell die Mahnung anzufügen: "Wir müssen wachsam sein, auch im Kleinen!" Die einstündige eindrucksvolle Feier liegt ansonsten in Händen von 15-16jährigen Schülern, die sich an ihrer Massener Hellweg-Realschule mit Lehrerin Sabine Terwort im Projekt "Schule ohne Rassismus" treffen. Vor Ort haben sie mit der jungen Jüdischen Gemeinde Kontakt aufgenommen und deren Gottesdienst aufgesucht. Kantor Podszus hat sie zu Sabbat-Liedern wie "Adon Olam" animieren können, die Lana Jaber und Jasmin Tsikordas aus der 10.Klasse einfühlsam und gekonnt im Ratssaal vortragen. In der vorausgegangenen Projektwoche war auch Altpfarrer Jürgen Düsberg mit Informationen zu den "Stolperstein"-Aktivitäten bei den Realschülern präsent. Zu den bereits gut vier Dutzend Erinnerungs-Steinen des Künstlers Gunter Demnig sollen dieses Jahr Ergänzungen folgen, etwa für die vertriebene Familie Lindenbaum. Sohn Manfred, der heute über 80jährig in New York lebt, möge, so Schüler-Sprecher Chris Cronwald - durch die Gedenksteine in Unnas Pflaster ein Stück des nazi-deutschen Alptraums überwinden. Religionslehrer beider Konfessionen wie die Königsborner Edzard Krückeberg (GSG) und Christoph Ramb (GEK) haben in den zurückliegenden Jahren immer wieder dazu beigetragen, dass junge Menschen aus inzwischen sämtlichen sieben Unnaer weiterführenden Schulen den Stab der Erinnerung aufgenommen haben und bei Mitschülern und Bevölkerung am Auschwitz-Gedenktag Betroffenheit über das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte erzeugen halfen. Unter den Gästen dieses Mal auch Pastoren der Fröndenberger und Unnaer Gemeinde sowie Superintendentin Annette Muhr-Nelson. Die Rathaus-Führung - so der einhellige Eindruck der Gäste - hat dieses 1996 vom Bundespräsidenten Herzog initiierte Gedenken mit Fug und Recht Unnas Schulen anvertraut. "Brücken bauen gegen das Vergessen" nehmen sich 2011 die Massener Realschüler vor. Damit die noch ausstehenden Stolpersteine finanziert werden können (Stück 95 €, sind Spenden auf dem Sonderkonto "Stolpersteine" willkommen (Sparkasse Unna BLZ 44350060, Kto. 81000).Ulrich Knies