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Ev. Kirche Heeren-Werve Die Anfänge der denkmalgeschützten Dorfkirche liegen im 14. Jahrhundert. Besonders auffällig sind die „Heerener Giganten“, zwei Skulpturen im Seitenschiff, die der hiesige Künstler Dietrich Worbs aus wuchtigen Baumstämmen gestaltet hat („Familie in Gottes Hand“ sowie sieben biblische Szenen in einem Stamm). Von der bewegten Geschichte der Kirche erzählen u. a. die Totenschilder der Kirchenpatrone (bis 1950 Patronatskirche der Grafen von der Recke bzw. von Plettenberg), die Kopfkonsolen als Gewölbestützen sowie das bis heute einwandfrei funktionierende Uhrwerk der Kirchturmuhr von 1910. Sehenswert sind auch die Chorraumfenster mit Motiven aus der Weihnachts-, Oster- und Pfingstgeschichten.

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Archiv

07. Januar 2011

"Wir werden immer älter ..."

Pfarrkonferenz: Was bedeutet das für die Arbeit der evangelischen Kirche? UNNA.  "... jeden Tag ein Stück. Wir werden immer älter, das ist ein Glück!" So wie es dieses Geburtstagslied für Kinder ausdrückt, wird das Älterwerden im Allgemeinen nicht gesehen. Die durchschnittliche Lebenserwartung steigt in Deutschland kontinuierlich an. Dank medizinischer Fortschritte und guter Lebensbedingungen sind 90jährige keine Seltenheit mehr. Auf der anderen Seite leben in unseren Orten immer weniger Kinder. Was bedeutet das für die Arbeit der evangelischen Kirche? Um dazu sachgerecht miteinander diskutieren zu können, hatte die Pfarrkonferenz im Kirchenkreis Unna Antje Schrupp eingeladen. Sie ist Journalistin und Politologin in Frankfurt. 2005 hat sie eine Studie für die evangelische Kirche in Frankfurt erstellt, in der die Folgen des demografischen Wandels für die evangelische Kirche reflektiert werden. In Frankfurt ist die Gesellschaft in allen Altersstufen gut durchmischt. Frankfurt ist ein Zuzugsgebiet, es kommen immer junge Familien mit Kindern dorthin. Allerdings kommen nicht viele evangelische Christen nach Frankfurt. Einwanderer stammen entweder aus eher katholisch geprägten Ländern oder aus anderen Religionen. Nur fünf Prozent der Kinder unter einem Jahr werden in Frankfurt evangelisch getauft. Die evangelische Kirche dort wird also immer älter und kleiner. Wie dies im Kreis Unna aussieht, kann wieder ganz anders sein, so Schrupp. Ein Blick auf die kirchlichen Mitarbeitenden allerdings ist in Frankfurt und Unna ähnlich: Die meisten Pfarrerinnen und Pfarrer sind heute zwischen 45 und 55 Jahren alt. Der theologische Nachwuchs ist spärlich. Im Kirchenkreis Unna gibt es z. Z. keine Pfarrer oder Pfarrerinnen, die unter 40 Jahren alt sind. Es gibt einen Vikar und eine Vikarin, die jünger sind. Wer sich ehrenamtlich in der Kirche engagiert, kann das erst richtig im Ruhestand. Daher sind die meisten Ehrenamtlichen mindestens 60 Jahre alt. Die Leitungsgremien in der Kirche wissen also vor allem etwas von den Bedürfnissen und Sorgen älterer Menschen. Die Jüngeren sind zwar auch in der Kirche vertreten, aber weniger auf der aktiven Ebene. Antje Schrupp vertritt sehr deutlich die These: Um jüngere Menschen anzusprechen, ist es sinnvoll, auch jüngere Mitarbeitende zu haben. Mit ihren teilweise sehr deutlichen und provokant formulierten Thesen, die sie mit viel Humor vortrug, regte Antje Schrupp zum Nachdenken und zur Diskussion an. Ihre Thesen hat sie in einem Buch weiter verarbeitet: "Methusalems Mütter - Chancen des demografischen Wandels". Im Internet ist die Referentin unter www.antjeschrupp.de zu finden.Elke Markmann