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Ev. Kirche Opherdicke: Das Bauwerk auf der Höhe des Haarstrangs stammt nicht aus einer einzigen Bauperiode, viele Jahrhunderte haben ihre Spuren hinterlassen. Das hochromanische Langhaus mit dem einzigen Seitenschiff im Norden und dem Querhaus mit Apsis im Osten entstand 1120 bis 1150. In den Jahren 1868 bis 1870 erfolgte eine Erweiterung nach Osten durch Hinzufügen eines weiteren Jochs zum Querhaus. Der quadratische Turm stammt mindestens aus dem frühen 12. Jahrhundert und hat eine Höhe von ca. 30 Metern. Von 1982 bis 1984 wurde die Ev. Kirche umfangreich saniert. Anschrift: Unnaer Straße 70, 59439 Holzwickede-Opherdicke Öffnungszeiten: April bis Oktober, dienstags bis sonntags von 10 bis 16 Uhr

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Archiv

30. November 2010

"Es betrifft Dich! - Ausstellung im Berufskolleg

Informationen zum Extremismus in Deutschland UNNA. "Wenn ich mit meinen Berufsschülern die Unnaer Moschee aufsuche", stellt Schulpfarrer Matthias Rodax fest, "treffen wir glaubhaft auf eine Islam-Religion, für die der Friede im Mittelpunkt steht." Deshalb engagierte sich der Theologe am Unnaer Hellweg-Berufskolleg dafür, dass eine Ausstellung des Bundesamtes für Verfassungsschutz zum Thema "Extremismus" in die Kreisstadt geholt wurde. "Rechtsextremisten bekämpfen die Demokratie und lehnen es ab, Menschen grundsätzlich als gleich anzusehen", formulieren die Ausstellungsmacher und liefern Steilvorlagen für den Religionsunterricht. Schulleiter Bernd Marreck: "Schulen wollen ein Gegengewicht gegen Extremismus bilden: nicht wegsehen, sondern informieren ist Gebot der Stunde." In Anwesenheit von Superintendentin Annette Muhr-Nelson warnte bei der Eröffnung der Vorsitzende des Kreis-Schulausschusses, Martin Wiggermann, nur "Aufmärsche in Dortmund" wahrzunehmen. Auch vor Ort gebe es Gewalt-Parolen und eingeschlagene Scheiben bei politisch Missliebigen. Als Mitglieder der Unnaer Ortpartei "Die Linke" mit kritischen Fragen dagegen protestierten, durch die Ausstellung ebenfalls in die extremistische Ecke gedrückt zu werden, gaben die Veranstalter eine gelungene Kostprobe von Toleranz und Diskussionskultur. Dirk Menden, Direktor beim Bundesamt für Verfassungsschutz, nahm seine Behörde gegen irgendwelche Vergleiche mit Gestapo und Stasi in Schutz. Die Festnahme der "Sauerland-Gruppe" vor drei Jahren habe bestätigt, wie berechtigt der neue Schwerpunkt „militanter Islamismus" sei - auch wenn nur ein knappes Prozent sämtlicher Muslime in Deutschland zu solcher Intoleranz und Dschihad-Verherrlichung neigten. Für Matthias Rodax ist die "wehrhafte Demokratie" der heutigen Republik - im Unterschied zur ungeschützteren der Weimarer Republik - ein wichtiger Fortschritt, der schließlich auch wahre Religionsfreiheit ermögliche. Deshalb gebe es für Kirchen nur klare Frontstellung gegen Extremismus zu praktizieren. Ulrich Knies