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Die Johanneskirche in Frömern ist eine der ältesten Kirchen im Kirchenkreis: der Westturm stammt noch vom ersten nachweisbaren Kirchenbau aus romanischer Zeit (12. Jahrhundert). Um die Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt die Turmhalle eine 60 cm starke Kuppel mit längsrechteckigem Grundriß. Bei der ursprünglichen romanischen Kirche handelte es sich um einen einschiffigen, zweijochigen Saalbau (7,88 x 12,76 Meter) mit halbrunder Apsis, wie man bei Grabungen während des Neubaus im 19. Jahrhundert feststellte. Die erhöht liegende Kirche war von einem Friedhof umgeben, der 1682 eine umlaufende Mauer besaß. Die Mauer und die meisten Grabsteine sind heute entfernt. Das Turmportal wurde 1876 beim Neubau vollständig erneuert. Nach dem Turmbrand 1761 bei der Schlacht von Vellinghausen wurde ein neuer spitzer 25,50 m hoher Turmhelm errichtet und die zwei über Eck gestellten Strebepfeiler hinzugefügt.

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25. Oktober 2010

Fairer Schluck aus der Pulle

Eine-Welt-Team spornte zum Abschluss des Silberjubiläums zum bewussten Genuss an   UNNA.  Der chilenische Merlot ist "tief violett", informiert das Sortimentsblatt, und begleitet bevorzugt "Wild, Geflügelgerichte und kräftige Käsesorten". "Vollmundig nach schwarzen Beeren" soll er schmecken, "so so". "Hmmh". Prüfend senkt der Kenner aus der Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde in Unna-Königsborn seine Nase ins Glas. "Wo bleibt denn nun der Wildschweinbraten?", ruft er scherzend in die Runde; derweil seine Begleiterin ihr Pröbchen mit fair gehandeltem Zinnoberrotem entschlossen ins Gemeinschaftsglas kippt, welches auffängt, was irgendwie denn dann doch nicht geht. Für das muntere Weintrüppchen aus der Gemeinde Königsborn geht heute Abend eindeutig die Nummer fünf nicht, der Shiraz aus Südafrika mit der holprigen Händlerbezeichnung "Koopmanskloof". Das klingt nach Holland, und der Wein schmeckt eher nach Erde denn nach Beeren, befindet unnachgiebig die Kennerrunde. Nein, Nummer fünf muss nicht sein. Dafür perlt die Zwei ganz vorzüglich die Kehle hinunter, "sehr aromatisch", "kann man gut trinken", lobt und preist man die Rebe wie aus einem Mund. Die Zwei ist ein Chenin Blanc, trocken mit Tropenfruchtaroma und stammt gleichfalls aus Südafrika vom holländisch klingenden Handelspartner. Sechs Weine schenkte das Unnaer Welt-Laden-Team zum Abschluss seines Silberjubiläumswochen aus, feine Idee auch für mitten in der Woche, denn schließlich geht' s schon um 19.30 Uhr los. Die U-förmig gruppierten Tische sind herbstlich dekoriert und dicht besetzt. Es gibt zuerst drei weiße, dann drei rote Weine. Zügig hintereinanderweg stets eineinhalb, höchstens zwei Zentimeter hoch ins Glas geschenkt, mit Rücksicht auf den werktätigen Teil der Gäste, denn die Gottesgabe hat es in sich: Keiner der sechs "fair-trade-Weine" kommt unter 12,5 Prozent. Käsespieße werden eifrig dazu wegschnabuliert, auch das knusprig-luftige Baguette, der Abend soll schließlich nicht schon vor der Zeit zu Kopfe steigen. Zum Roten ab Nummer vier (der violette Merlot mit Schwarzbeerenaroma) kreisen zusätzlich Schalen mit herbzarten Schokotäfelchen. Grand Manier-, Orangegeschmack und bis zu 70 Prozent Kakaogehalt. Ebenso wie die Weine sind sämtliche Schokoladen fair gehandelt, sprich: Für diesen Genuss mussten sich keine Frauen und Kinder in bitterarmen Welt-Ländern krumm und krank schuften, und dafür wurden auch keine schwarzen Kinder von den eigenen Familien als Sklavenarbeiter in Kakaoplantagen an der Elfenbeinküste verkauft. Wie am späteren Abend das "auslandsjournal" des ZDF enthüllen wird, beziehen fast sämtliche namhaften Schokoladenhersteller zumindest einen Teil ihrer Kakaobohnen aus solchen Kindersklavenplantagen. Die Dokumentation läuft passend zur fairen Weinprobe wie bestellt.Silvia Rinke