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Martin-Luther Kirche Oberaden: 1957 wurde die Kirche eingeweiht. Der große Turmhelm hat die Form einer Wetterlampe, das große Kreuz im Altarraum wurde aus Spurlatten gefertigt, so nimmt sie Bezug auf den Bergbau. Die Fensterbilder im linken Seitenschiff zeigen die soziale Zusammensetzung und die Geschichte der Gemeinde der 50er Jahre, die bäuerliche Entstehung Oberadens, den Bergbau und die Stahlindustrie. In der Mitte das alte Fenster aus der Vorgängerkirche, die Lutherrose. Die Kirche steht auf historischen Boden, inmitten des 11 v. Chr. errichteten größten Römerlagers nördlich der Alpen.

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16. September 2010

Der barmherzige Samariter

UNNA. Durchgeprobt hatten die 30 Sängerinnen und Sänger aus Unna-Königsborn in den Sommerferien. Dem Oratorium "Der barmherzige Samariter", vom süddeutschen Kirchenmusiker Bert Ruf vor wenigen Jahren verfasst, kam es für die Aufführung in der Paul-Gerhardt-Kirche zugute. "Nächstenliebe im alltäglichen Vollzug" sah Paul-Gerhardt-Chorsprecher und Presbyter Johannes Schütte als Thema gestellt, dem zu viel zögerliches Abwägen nach dem Motto "Helfe ich hier?" nicht dienlich sei. "So gehe hin und tu' desgleichen" stimmen am Schluss Chor und Solisten gemeinsam ein. Auf diese Botschaft kommt es Bert Ruf an - ähnlich wie in seinen weiteren zwar modernen, gleichwohl von Wohlklang bestimmten Oratorien, von denen die Königsborner bereits die Weihnachtsgeschichte zu Gehör brachten. "Musikalisch nicht zu anspruchsvoll, doch eingängig für die Hörer" wirbt Rufs Musikverleger offenbar treffend - vorm Kitschigen macht Bert Ruf rechtzeitig halt. Glanz bekommt das Musikwerk durch zwei Solo-Trompeten, von Svenja und Jörg Segtrop meisterlich gestaltet. Eher ein Solo-Instrument, konnten die Segtrops beim Sopran-Part von Bettina Lecking "Was soll ich tun?" auch dezent begleiten. Ebenso untermalt Kantor Rainer Kamp an der Orgel wirkungsvoll das drängende "Wer, wer ist denn Dein Nächster?" Und Dissonanzen dominieren, als der Mann vor Jericho "unter die Räuber fiel". Der gut disponierte Paul-Gerhardt-Chor lebt immer noch von seinem mittlerweile 84jährigen Dirigenten Günter Kohlmay. Der ewig junge Bariton lässt es sich nicht nehmen, zwischen den Chor-Einsätzen auch noch den Part des Erzählers wohl artikuliert und stimmlich sicher zu übernehmen. Dankbarer Schluss-Applaus. Ulrich Knies