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Christuskirche - Die denkmalgeschützte Kirche mit Merkmalen des Jugendstils wurde 1905 eingeweiht. Das ideelle Konzept der Ausrichtung auf das Wort wurde mit der zentralen Ausrichtung des Altars, der Kanzel und der Orgel- und Chorempore umgesetzt. Bemerkenswert sind die reichen frolaen Ausmalungen in der Kirche bis hin zu Kirchturmspitze. Die Christuskirche steht direkt am Kurpark, dem Zentrum des ehemaligen Heil- und Kurortes "Bad Königsborn", der dies der salzhaltigen Sole zu verdanken hatte. Anschrift: Friedirch-Ebert-Str. 88, 59425 Unna

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Archiv

16. September 2010

"Den Papst in der Tasche"

Südkamen: Sommerwetter krönte ein wahrhaft tolles Gemeindefest   KAMEN.    Henri (5) streichelt hingebungsvoll den Fuchs. Der fletscht die Zähne und sieht mit seinen gesträubten Nackenhaaren beunruhigend angriffslustig aus, doch Henri hat keine Angst, denn der Fuchs ist ja mausetot. Ebenso wie der Fasan, ausgestopft, ihn streichelt zart Chiara (7) und blinzelt in die Sonne. Fürwahr, beim Gemeindefest in Südkamen hatte die Evangelische Kirchengemeinde Kamen - will man die Ökumene bemühen - wettertechnisch den Papst in der Tasche. Anbetungswürdiger Spätsommersonnenschein. Die Kinder belagerten die rollende Waldschule mit lebensecht präpariertem Getier. Füchse, Marder, Wiesel, Eulen, was eben kreucht, fleucht und fliegt. "Den Unterschied zwischen einem Kaninchen und einem Feldhasen kennen selbst Erwachsene oft nicht", weiß Waidmann und Presbyter Matthias Echterhoff. Er zeigt auf zwei Anschauungsexemplare, die praktischerweise direkt nebeneinander stehen: "Hase: lange Löffel, lange Hinterläufe, fast doppelt so groß wie das Kaninchen. Klar?" Klar, nicken eifrig Henri und Chiara. "Ach", staunt eine Mutter, die den Kinderwagen vorbeischiebt, "das wusste ich selbst noch nicht, wie groß Hasen sind." Eben, nickt Echterhoff. "Und ein Reh ist auch nicht die Frau vom Hirschen." Leckeres zum Reinbeißen von Feld und Wiese boten die Bauernmarkt-Anbieter und mengten sich mit pflückfrischen Tomaten und Zwetschgen appetitlich unter Korbflechter, Holzschnitzer und Steinmetze. Ihre selbstgemachten Liköre fanden längst schon vor 12 Uhr begeisterte Abnehmer - kein Wunder, wenn man so verführerisch verlockt wird wie von Ursula Taut und Helga Siering von der Ev. Arbeitnehmer-Bewegung ("na, mal' n Schlückchen Brombeeraufgesetzten probieren?"). Vielzählige Organisationen vom Männerforum bis zu den Hellweg-Werkstätten stellten sich vor, auf der Bühne zeigten u.a. die Gesamt- und Realschüler ihr Können. Mit das Beste für viele war indes das üppige kulinarische Angebot: Von köstlichen Waffeln, Currywurst, Schwenkkartoffeln und Co. regelrecht umzingelt "müsste man", stöhnte eine ältere Dame in komischer Verzweiflung am Kuchenbuffet, "am besten fünf Mägen haben!"Silvia Rinke