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Die Hemmerder Kirche ist eine in Grünstein errichtete, einschiffige, kreuzförmige Anlage mit fünfseitigem Chor. Das Querhaus bildet dabei den ältesten Bestandteil. Es entstammt dem späten 12. Jahrhundert. Der heutige Chor wurde erst 1543 errichtet (diese Jahreszahl ist außen in Stein gehauen) und ersetzte die ürsprüngliche halbrunde Apsis. Das zweijochige Langhaus entstand in der Zeit um 1300. Im 14. Jahrhundert entstand der dreigeschossige Turm, dessen Mauern im Erdgeschoss eine Stärke von 2 Metern besitzen. Mit dem in seiner jetzigen Form im Jahr 1726 errichteten Helm erreicht der Turm eine Höhe von 29,65 Metern. Hier zu sehen ist ein kleines Seitenfenster mit dem Titel: "Der Schatz im Acker", liebevoll auch das Kartoffel-Fenster genannt.

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Archiv

19. August 2010

Aus der (Finanz)-Not geboren

KIRCHENKREIS UNNA.  "Was ich schon alles gesehen habe." Seufz, tief seufz. "Neulich hat mal ein Kind seinen Schnuller bei mir reingeworfen, das war vielleicht lustig." Nein, wirklich lustig fand das Fröndenberger Klingelbeutelchen das nicht. "Müll aus der Hosentasche wird bei mir abgeladen. Klümpchenpapier, Tankrechnungen, Hosenknöpfe, Gummibärchen. Fehlt", schließt der Beutel seine Klage, "nur noch ein Gebiss, aber das kommt auch noch." Die komisch-verzweifelte Ermahnung findet sich unter dem Titel "Wenn der Klingelbeutel mal nachdenken würde…" im August-September-Gemeindebrief für Fröndenberg und Bausenhagen, und während hier mit Augenzwinkern auf die leidigen Finanzprobleme hingewiesen wird, suchen im Grunde alle Kirchengemeinden im Kreis mit wachsender Intensität nach Geldquellen. In Heeren-Werve zeitigt das Kirchgeld Erfolg: Anfang Mai rief die Gemeinde alle Schäfchen vom 30. Lebensjahr aufwärts nett zur Spende auf. Zusätzlich: zur Kirchensteuer, wohlgemerkt. Konkret zweckgebunden: für’ s Jugendheim, denn dies musste, muss renoviert werden. Bis Ende Mai waren stolze 9.500 Euro geflossen. Dafür ist die Gemeinde riesig dankbar, "die Kinder- und Jugendarbeit ist letztlich die Basis dafür, dass es unsere Kirche auch in 50 Jahren noch gibt!" Seit zehn Jahren gibt es in Holzwickede den Kirchbauverein. Auch er sammelt zweckgebunden, um die Gemeinde bei der Erhaltung ihrer Gebäude zu entlasten (im Speziellen der Kirche am Markt) und dadurch Mittel freizuschaufeln für die weiteren seelsorgerischen und sozialen Aufgaben. Zur umfangreichen Renovierung der Kirche steuerte der Kirchbauverein 2006 satte 40.000 Euro bei, mit dem Jahresabschluss 2009 hat er seit Gründung 110.000 Euro gesammelt. Die Beitragshöhe ist freiwillig - ab 30 Euro im Jahr ist jeder dabei, lädt Herbert Wilhelmy vom Kirchbauverein freundlich ein. Der Verein zur Erhaltung der Stadtkirche Unna feiert 2010 gar schon sein Goldjubiläum. 50 Jahre engagieren sich Bürger bereits für das denkmalgeschützte, mittelalterliche Gotteshaus. Die Kirchengemeinde als Eigentümerin wäre definitiv dazu nicht in der Lage, "es ist unmöglich, die Kirche allein aus Haushaltsmitteln zu finanzieren", betont Pastor Jörg Uwe Pehle. Da indes die Evangelische Stadtkirche nicht nur Kirche ist, sondern Unnas Wahrzeichen, engagieren sich die Bürger im Verein überkonfessionell. "Mit ihrem Beitrag soll unsere schöne Stadtkirche auch für künftige Generationen erhalten werden", schreibt Peter Wigger, 1. Vorsitzender des Stadtkirchenvereins, in seiner "Gold-Laudatio". Im bescheideneren Rahmen agiert der Verein für die Königsborner Christuskirche: Die einzige Jugendstilkirche im Kirchenkreis muss umfänglich restauriert werden, 10.000 Euro kosten die Sanierung des Kamins und das Ausmalen der wunderschönen Kuppeldecke, 6.000 Euro der Fliesenboden. Geld, das der Verein nicht hat (120 Mitglieder, Jahresbeitrag 12 Euro) - jährlich steckt er bereits 7.000 bis 10.000 Euro ins Gotteshaus. Was bleibt ist der freundliche Aufruf für eine zusätzliche, freiwillige Spende.Silvia Rinke