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Die Johanneskirche in Frömern ist eine der ältesten Kirchen im Kirchenkreis: der Westturm stammt noch vom ersten nachweisbaren Kirchenbau aus romanischer Zeit (12. Jahrhundert). Um die Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt die Turmhalle eine 60 cm starke Kuppel mit längsrechteckigem Grundriß. Bei der ursprünglichen romanischen Kirche handelte es sich um einen einschiffigen, zweijochigen Saalbau (7,88 x 12,76 Meter) mit halbrunder Apsis, wie man bei Grabungen während des Neubaus im 19. Jahrhundert feststellte. Die erhöht liegende Kirche war von einem Friedhof umgeben, der 1682 eine umlaufende Mauer besaß. Die Mauer und die meisten Grabsteine sind heute entfernt. Das Turmportal wurde 1876 beim Neubau vollständig erneuert. Nach dem Turmbrand 1761 bei der Schlacht von Vellinghausen wurde ein neuer spitzer 25,50 m hoher Turmhelm errichtet und die zwei über Eck gestellten Strebepfeiler hinzugefügt.

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21. Juni 2010

Leben zwischen Mauern

Eine christliche Palästinenserin berichtet aus ihrer Heimat   UNNA.    "Wir wissen, der Staat Israel tut bedenkliche Dinge", sagte Superintendentin Annette Muhr-Nelson mit Blick auf die aktuellen Vorgänge rund um den von Israel fast hermetisch abgeriegelten Gaza-Streifen. "Wer von dort weggehen kann, der geht!", bekräftigt Faten Mukarker, Christin und Palästinenserin, die jetzt im Haus der Kirche in Unna über den spannungsgeladenen Alltag in ihre Heimat Palästina berichtete.   Faten Mukarker ist Christin, kam als  Baby mit ihren Eltern nach Deutschland. Erst als junge Frau kehrte sie von hier nach Palästina zurück, um dort zu heiraten. Als christliche - griechisch-orthodoxe -  Palästinenserin gehört sie zu einer Minderheit (2 Prozent) in ihrem Land. Mukarker lebt in Beit Jala einem Nachbarort von Bethlehem - ein "Leben zwischen Mauern" sagt sie. Palästina, ein Land so groß wie Hessen, "hält die Welt in Atem - meist kommt keine gute Nachricht aus meinem Land", sagt Faten Mukarker. Zweimal im Jahr kommt Faten Mukarker zurück nach Deutschland. In Ihren Vorträgen schildert sie das Leben zwischen nationalen und religiösen Grenzen, wirbt für Verständnis, zeigt geschichtliche wie politische Hintergründe des blutigen Zwistes auf. Auf eindringliche und einprägsame Art erzählte sie von dem sehr schwierigen Alltag in ihrer Heimat. Auch davon, wie sehr die nicht endende Spirale aus Gewalt und Vergeltung das Land und die Menschen über die Jahrzehnte verändert hat. Trotz Gewalt und Terror, die zwischen Israelis und Palästinensern die Oberhand zu behalten scheinen, glaubt Faten Mukarker als Christin fest daran, dass nur in der Friedens- und Versöhnungsbereitschaft die einzige Chance für eine friedlichere Zukunft besteht. "Diese Bereitschaft muss von beiden Seiten kommen! Wir wollen dabei eine hilfreiche Brücke sein!", sieht sie als Christin und gleichzeitig als Palästinenserin darin "unsere wichtigste Aufgabe". "Seit 43 Jahren warten wir auf den Frieden. Auch wir wollen einmal in einem friedlichem, freien und demokratischen Land leben!", hofft Faten Mukarker darauf, dass einmal Frieden einkehrt in ihrer geteilten Heimat. "Aber wir kommen nicht alleine aus diesem Konflikt heraus",  betont sie bei ihren Vorträgen, in denen sie auch auf die wechselvolle Geschichte des Spannungen zwischen Palästinensern und Israelis eingeht. "Es gibt kein Heute ohne Gestern - nur so können wir in die Zukunft schauen!", macht sie deutlich, warum der Blick zurück so wichtig ist.Tonino Nisipeanu