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Ev. Kirche Heeren-Werve Die Anfänge der denkmalgeschützten Dorfkirche liegen im 14. Jahrhundert. Besonders auffällig sind die „Heerener Giganten“, zwei Skulpturen im Seitenschiff, die der hiesige Künstler Dietrich Worbs aus wuchtigen Baumstämmen gestaltet hat („Familie in Gottes Hand“ sowie sieben biblische Szenen in einem Stamm). Von der bewegten Geschichte der Kirche erzählen u. a. die Totenschilder der Kirchenpatrone (bis 1950 Patronatskirche der Grafen von der Recke bzw. von Plettenberg), die Kopfkonsolen als Gewölbestützen sowie das bis heute einwandfrei funktionierende Uhrwerk der Kirchturmuhr von 1910. Sehenswert sind auch die Chorraumfenster mit Motiven aus der Weihnachts-, Oster- und Pfingstgeschichten.

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Archiv

12. Mai 2010

Ökumenisches Friedensgebet

Erinnern an das Ende des Krieges UNNA. Zwischen zwei Psalmen, dem 122. mit dem Friedensmotiv Jerusalem und dem 62. "Schalom in Dorf und Stadt" in der Version von Hanns Dieter Hüsch, viele nachdenkenswerte Worte in der Evangelischen Stadtkirche Unna: 65 Jahre nach Kriegsende sowie 30 Jahre nach der historischen Rede Richard von Weizsäckers zum 8. Mai als "Tag der Befreiung" treffen sich Menschen verschiedener Religion aus dem Kreis Unna. Werner Kolter, Unnas Bürgermeister, erinnerte an das wertvolle Geschenk der West-Alliierten, die Rückkehr zur Demokratie. Superintendentin Annette Muhr-Nelson griff auf das Lied vom "Mandelzweig" aus der Friedensbewegung zurück und lobte die Weitsicht solcher Nachkriegspolitiker wie Robert Schumann, die früh auf eine europäische Friedensordnung orientiert hätten. Von dort führe ein Bogen der "Schwerter zu Pflugscharen" bis in die kirchlich beeinflußte Bürgerrechtsbewegung der DDR. "Hasset nicht, sondern liebet Euch" sei die zentrale Botschaft des Propheten Mohammed, sagte mit Nachdruck Hüseyin Özdemir von der türkisch-islamischen Gemeinde Unnas. Mit eigenen Bürgerkriegserfahrungen ihrer Familie in den 90er Jahren in Slowenien wusste Ksenia Sakelsek, Vorsitzende des Unnaer Integrationsrates, die Zuhörer vom Schrecken der Waffen zu überzeugen. Eigenes Erleben prägte ebenfalls den Redebeitrag von Alexandra Khariakova, die dem jüdischen Verein "Stern" vorsteht. Sie ruft das Bild ihres Vaters wach, der als Offizier der Sowjetarmee in der Ukraine die Militärparade des 9. Mai vorbereitet. "Keine Familie in der Sowjetunion blieb vom Krieg verschont, keine jüdische von der Shoa". Stalin habe die 500.000 Juden, die in der Sowjetarmee gegen Hitler gekämpft hätten, aus den Schulbüchern gestrichen, so dass erst der Film "Der gewöhnliche Faschismus" sie als Zwölfjährige "brutal aufgeklärt" habe. Alexandra Khariakova, die ein Hoffnungszeichen in dem soeben eröffneten neuen jüdischen Gemeindezentrum in Unna-Massen (früher: Bodelschwingh-Haus) sah, abschließend: "Ich wünsche mir einen respektvollen Umgang miteinander - gleich welcher Gott angebetet wird." Ulrich Knies