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Die Johanneskirche in Frömern ist eine der ältesten Kirchen im Kirchenkreis: der Westturm stammt noch vom ersten nachweisbaren Kirchenbau aus romanischer Zeit (12. Jahrhundert). Um die Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt die Turmhalle eine 60 cm starke Kuppel mit längsrechteckigem Grundriß. Bei der ursprünglichen romanischen Kirche handelte es sich um einen einschiffigen, zweijochigen Saalbau (7,88 x 12,76 Meter) mit halbrunder Apsis, wie man bei Grabungen während des Neubaus im 19. Jahrhundert feststellte. Die erhöht liegende Kirche war von einem Friedhof umgeben, der 1682 eine umlaufende Mauer besaß. Die Mauer und die meisten Grabsteine sind heute entfernt. Das Turmportal wurde 1876 beim Neubau vollständig erneuert. Nach dem Turmbrand 1761 bei der Schlacht von Vellinghausen wurde ein neuer spitzer 25,50 m hoher Turmhelm errichtet und die zwei über Eck gestellten Strebepfeiler hinzugefügt.

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12. Mai 2010

Ökumenisches Friedensgebet

Erinnern an das Ende des Krieges UNNA. Zwischen zwei Psalmen, dem 122. mit dem Friedensmotiv Jerusalem und dem 62. "Schalom in Dorf und Stadt" in der Version von Hanns Dieter Hüsch, viele nachdenkenswerte Worte in der Evangelischen Stadtkirche Unna: 65 Jahre nach Kriegsende sowie 30 Jahre nach der historischen Rede Richard von Weizsäckers zum 8. Mai als "Tag der Befreiung" treffen sich Menschen verschiedener Religion aus dem Kreis Unna. Werner Kolter, Unnas Bürgermeister, erinnerte an das wertvolle Geschenk der West-Alliierten, die Rückkehr zur Demokratie. Superintendentin Annette Muhr-Nelson griff auf das Lied vom "Mandelzweig" aus der Friedensbewegung zurück und lobte die Weitsicht solcher Nachkriegspolitiker wie Robert Schumann, die früh auf eine europäische Friedensordnung orientiert hätten. Von dort führe ein Bogen der "Schwerter zu Pflugscharen" bis in die kirchlich beeinflußte Bürgerrechtsbewegung der DDR. "Hasset nicht, sondern liebet Euch" sei die zentrale Botschaft des Propheten Mohammed, sagte mit Nachdruck Hüseyin Özdemir von der türkisch-islamischen Gemeinde Unnas. Mit eigenen Bürgerkriegserfahrungen ihrer Familie in den 90er Jahren in Slowenien wusste Ksenia Sakelsek, Vorsitzende des Unnaer Integrationsrates, die Zuhörer vom Schrecken der Waffen zu überzeugen. Eigenes Erleben prägte ebenfalls den Redebeitrag von Alexandra Khariakova, die dem jüdischen Verein "Stern" vorsteht. Sie ruft das Bild ihres Vaters wach, der als Offizier der Sowjetarmee in der Ukraine die Militärparade des 9. Mai vorbereitet. "Keine Familie in der Sowjetunion blieb vom Krieg verschont, keine jüdische von der Shoa". Stalin habe die 500.000 Juden, die in der Sowjetarmee gegen Hitler gekämpft hätten, aus den Schulbüchern gestrichen, so dass erst der Film "Der gewöhnliche Faschismus" sie als Zwölfjährige "brutal aufgeklärt" habe. Alexandra Khariakova, die ein Hoffnungszeichen in dem soeben eröffneten neuen jüdischen Gemeindezentrum in Unna-Massen (früher: Bodelschwingh-Haus) sah, abschließend: "Ich wünsche mir einen respektvollen Umgang miteinander - gleich welcher Gott angebetet wird." Ulrich Knies