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Die Stiftskirche Fröndenberg wurde ab 1230 als Klosterkirche eines Zisterzienserinnenklosters gebaut. Sie war von Anfang an mit dem märkischen Grafengeschlecht von Altena verbunden und wurde als Grabeskirche genutzt. Das Kirchenschiff selber wurde damals vom „normalen“ Volk genutzt. Der Bereich unter der Empore wurde lange als eine Art Krypta ausgewiesen. Hier fanden z.B. einige Grafen von der Mark, aber auch Äbtissinnen ihre letzte Ruhestätte (z.B. Graf Otto – 1262, Graf Engelbert – 1391). Nach gut 200 Jahren Klostertätigkeit wurden die Klosterregeln allmählich aufgegeben. Die Einrichtung wurde zu einer Versorgungsstätte für Töchter des südwestfälischen Hochadels. Der Marienaltar im Seitenschiff der Stiftskirche ist in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Er ist um 1400 entstanden und wird Konrad von Soest zugeschrieben. Er erzählt einen Marienzyklus und setzt damit kirchliche Legendenbildung und biblisches Material in Farbe um. Der Reichsadler auf dem Altar mit den Initialen FR für Friedericus Rex (Preußenkönig Friedrich) erinnert an die Fürsorgeflicht Preußens gegenüber der Stiftskirche seit der Säkularisation von 1803. Die Kirche gehört bis heute dem Land Nordrhein-Westfalen in der preußischen Rechtsnachfolge.

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Archiv

12. Mai 2010

Hoffnung auf Menschlichkeit

Diskussion übe rdie Grenzen der medizinischen Möglichkeiten UNNA.  Ihre größte Horrorvision, sagt Ministerin a.D. Andrea Fischer, ist: "Dass eine Krankenkasse eines Tages zu Eltern sagt: Wieso habt ihr denn damals dieses Downie bekommen? Das ist ja jetzt viel teurer als ein gesundes Kind!" Endet Hoffnung mit der Möglichkeit der Medizin? Klares "Nein" von Andrea Fischer, seinerzeit im rotgrünen Kabinett unter Gerhard Schröder mit dem Gesundheitsressort betraut. Seit 2001 ist sie freiberufliche Gesundheitsberaterin und kam als solche zur Gesprächsreihe "Damit ihr Hoffnung habt" nach Unna, womit der Vorbereitungszyklus zum ökumenischen Kirchentag endete. Frei von politischen Ambitionen kam die Grüne, freilich sprach sie von Hoffnung -  nicht auf politischen Erfolg bei der Landtagswahl, sondern auf die, die beginnt, wenn medizinische Allroundkunst endet. Das Gesundheitssystem hält Fischer für pumperlgesund, trotz Unkenrufen. 160 Milliarden Euro seien 2009 ins gesetzliche System gepumpt worden. Die Versorgung werde nicht zusammenbrechen, auch nicht unter der Last der zunehmend Älteren und Pflegebedürftigen. "Wer sagt denn, ob es nicht in zwanzig Jahren ein Medikament gegen Alzheimer gibt?", fragte Fischer in die Runde der knapp 30 Zuhörenden. "Die Menschen halten sich außerdem viel länger fit und beweglich. Das solidarische Gesundheitssystem ist stabil. Wir müssen uns allerdings schon die Frage stellen, welche Leistungen wir uns noch leisten können und welche wir der Verantwortung des Einzelnen übertragen." Fischer formulierte die "Hoffnung, dass wir Grenzen akzeptieren - die, die uns das Leben setzt". Die natürliche Grenze des Lebens ist der Tod. "Sterben müssen wir alle, da kann das System noch so toll sein. Dies wird aber als verschämter Misserfolg des Systems behandelt. Davon müssen wir weg."  Hin zu einer Kultur, die "gut ist zu Sterbenden. Der wachsende Zuspruch zur Hospizbewegung ist ein gutes Zeichen." Über Hospizarbeit im Besonderen und würdevolles Sterben im Allgemeinen diskutierten anschließend zusammen mit der Ex-Ministerin im Plenum Klaus Koppenberg (Hospizbewegung im Kirchenkreis Unna), Dietmar Herberhold (Vorstand Evangelisches Krankenhaus Unna) und der Bundes-Behindertenbeauftragte Hubert Hüppe aus Werne. Silvia Rinke