Informationen
zum Hintergrund-
bild - bitte klicken
Sie hier.

Im Bild

Pauluskirche Kamen: Von der romanischen Vorgängerkirche vom zwölften Jahrhundert ist noch der wuchtige Westturm mit seinem geneigten Helm erhalten - der "schiefe Turm" ist weithin erkennbares Wahrzeichen der Stadt. Der heutige stattliche, klassizistische Saalbau mit eingezogenem 5/8 Chor wurde von 1844 bis 1849 nach den Plänen des Baurates Buchholz aus Soest errichtet. Im Innenraum tragen verkleidete Pfeiler drei Emporen, die auch den Balkenunterzug der flachen Holzdecke und den Dachstuhl stützen. Die Holzdecke wurde 1897 in drei Felder aufgeteilt und neu verbrettert

Zurück zur Seite

Archiv

03. Mai 2010

Unna-Massen: Jüdisches Gemeindezentrum eingeweiht

Ein guter und wichtiger Tag UNNA.   Leo Baeck, Rabbiner und Präsident der Reichsvertretung der Deutschen Juden, hatte nach seiner Befreiung aus dem KZ Theresienstadt im Jahr 1945 erklärt: "Für uns Juden in Deutschland ist eine Geschichtsepoche zu Ende gegangen. Eine solche geht zu Ende, wenn immer eine Hoffnung, ein Glaube, eine Zuversicht endgültig zu Grabe getragen werden muss. Unser Glaube war es, dass deutscher und jüdischer Geist auf deutschem Boden sich treffen und durch ihre Vermählung zum Segen werden könnten. Dies war eine Illusion - die Epoche der Juden in Deutschland ist ein für alle Mal vorbei."  Jetzt, nach 65 Jahren, hat die jüdische Gemeinde "ha Kochaw  ("Stern") mit einer feierlichen Zeremonie ihr neues Gemeindezentrum im früheren evangelischen Bodelschwinghhaus in Unna-Massen eingeweiht und  damit wieder eine neue Heimat gefunden, freute sich Alexandra Khariakova, die rührige Vorsitzende der jüdischen Gemeinde. Die kleine Gemeinde ist Mitglied der Weltunion für Progressives Judentum. "Dieses Zeichen, die Entstehung des liberalen Judentums in Deutschland, ist ein großes Wunder Gottes und eine Gnade für das deutsche Volk - Zeichen für die neue Geschichtsepoche, ein Zugewinn an Menschlichkeit", betonte Rabbiner Dr. Moshe Navon bei der Einweihung des neuen Zentrums an der Buderusstraße in Massen. Das Gebäude, das der Verein "ha Kochaw" vom Kirchenkreis Unna angemietet hat, soll vorwiegend als Bethaus genutzt werden, aber auch Gruppen aus der Gemeinde als Treffpunkt dienen.   Die Superintendentin des Kirchenkreises Unna unterstrich während der Feierlichkeiten den historischen Stellenwert der Einweihung dieses jüdischen Gemeindezentrums 72 Jahre nach der Pogromnacht. "Es ist ein Wunder, das jüdische Menschen zurückgekommen sind in das Land der Mörder", betonte Annette Muhr-Nelson. Im Namen aller Gemeinden des Kirchenkreises Unna überreichte die leitende Geistliche als Geschenk an die jüdische Gemeinde einen Vorhang für den Tora-Schrein, in dem mehre Torarollen aus Pergament (mit den fünf Büchern Mose) aufbewahrt werden. Dazu noch eine Decke für das davor stehende Lesepult ("Bima"). Frauenhilfegruppen der Bergkamener Martin-Luther Kirchengemeinde hatten hierzu mit einer Spende beigetragen. T. Nisipeanu