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Martin-Luther Kirche Oberaden: 1957 wurde die Kirche eingeweiht. Der große Turmhelm hat die Form einer Wetterlampe, das große Kreuz im Altarraum wurde aus Spurlatten gefertigt, so nimmt sie Bezug auf den Bergbau. Die Fensterbilder im linken Seitenschiff zeigen die soziale Zusammensetzung und die Geschichte der Gemeinde der 50er Jahre, die bäuerliche Entstehung Oberadens, den Bergbau und die Stahlindustrie. In der Mitte das alte Fenster aus der Vorgängerkirche, die Lutherrose. Die Kirche steht auf historischen Boden, inmitten des 11 v. Chr. errichteten größten Römerlagers nördlich der Alpen.

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Archiv

03. März 2010

Menschen bleiben

UNNA.      Einen Dolmetscher hat sie selten gebraucht. "Die Verständigung klappte mit Händen und Füßen. Wir haben viel gelacht." Am Silvesterabend war ihr nicht mehr zum Lachen. Der Letzte machte das Licht aus. Mit der Schließung der Massener Landesstelle war an der Buderusstraße auch die seelsorgerische Arbeit mit den Aussiedlern Geschichte. Diese Entwidmung, sagt Susanne Voigt, war "für uns alle unendlich traurig. So etwas möchte ich nicht noch einmal mitmachen." Der Letzte machte das Licht aus, und sie blieb übrig. 17 Jahre lang betreute sie mit Helge Hohmann die Landesstellenankömmlinge, täglich neu herbeiströmende Menschenscharen, die anderntags direkt wieder weiterzogen. "Ich war ständig über Land unterwegs", erinnert sich die Pfarrerin lächelnd. Seit Januar ist sie sesshaft. Macht Aussiedlerarbeit von ihrem Arbeitszimmer in Methler aus und versucht in ihrer neuen alten Rolle, sukzessive neue Impulse für den Kirchenkreis zu setzen. Ein wichtiger Baustein dafür ist das Projekt "Brückenschlag" im Unnaer Jonahaus, wo an Weiberkarneval der internationale Chor "Kalinka" des Kirchenkreises mitreißend mit russisch-deutschen Volksweisen Brücken schlug. Fortsetzung direkt abgemachte Sache. Susanne Voigt merkt, "ich kann von diesen Leuten nicht lassen." Zusammen mit Kirchenkreiskollegen wie Pfarrer Andreas Taube, der in Königsborn ganze Straßenzüge von Aussiedlern betreut, strebt Susanne Voigt eine Ausstrahlung des "Brückenschlag"-Projekts auf weitere Gemeinden an. "Ich strecke gerade meine Fühler zur Landsmannschaft hier in Methler aus." Noch ungewohnt für sie ist:"Dass die Menschen, mit denen ich zu tun habe, jetzt bleiben und nicht gleich wieder gehen. Das finde ich aber sehr schön." Silvia Rinke