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Ev. Kirche Heeren-Werve Die Anfänge der denkmalgeschützten Dorfkirche liegen im 14. Jahrhundert. Besonders auffällig sind die „Heerener Giganten“, zwei Skulpturen im Seitenschiff, die der hiesige Künstler Dietrich Worbs aus wuchtigen Baumstämmen gestaltet hat („Familie in Gottes Hand“ sowie sieben biblische Szenen in einem Stamm). Von der bewegten Geschichte der Kirche erzählen u. a. die Totenschilder der Kirchenpatrone (bis 1950 Patronatskirche der Grafen von der Recke bzw. von Plettenberg), die Kopfkonsolen als Gewölbestützen sowie das bis heute einwandfrei funktionierende Uhrwerk der Kirchturmuhr von 1910. Sehenswert sind auch die Chorraumfenster mit Motiven aus der Weihnachts-, Oster- und Pfingstgeschichten.

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Archiv

05. Januar 2010

Experte für Hexenprozesse

Hartmut Hegeler, Pfarrer am Unnaer Berufskolleg, geht in den "Un-Ruhestand"   UNNA.   Ein normaler Ruhestand wird das bei Pfarrer Hartmut Hegeler, seit Jahresbeginn beim "Märkischen Berufskolleg" ausgeschieden, nicht werden. Die "Hexenprozesse" der christlichen Kirchen in der frühen Neuzeit sind sein Thema geworden - und die heutigen Kirchen tun sich zu seinem Leidwesen schwer mit einer angemessenen Aufarbeitung. Entstanden ist Pfarrer Hegelers Interesse an dieser Materie im Religionsunterricht: "Als eine Schülerin fragte, ob denn von den Christen damals niemand gegen Folter und Hexenverfolgung protestierte, stieß ich auf den westfälischen evangelischen Pfarrer Anton Praetorius", der um 1600 auch in Kamen wirkte und Hexenprozesse miterlebte. Bezeichnend, dass dieser mutige Kämpfer (nicht zu verwechseln mit dem frühbarocken gleichnamigen Musiker) in den christlichen Kirchen wenig Widerhall fand - bis heute. Nachdem Hegeler 2001 die evangelische westfälische Landessynode für dieses Thema interessieren konnte, ist der Pensionär nunmehr froh, auf dem Ökumenischen Kirchentag im Mai 2010 in München einen "Hexen-Gedenkgottesdienst" durchführen zu können. In der Königsborner Christuskirche gaben zu Beginn der Weihnachtsferien Schüler und Kollegen seines Märkischen Berufskollegs, an dem der engagierte Theologe volle 27 Jahre unterrichtet hatte, das Geleit in seinen "Unruhestand". Kollegleiterin Angelika Burkholz und Berufsschulpfarrer Mathias Grevel verabschiedeten Hegeler mit warmen Worten. Superintendentin Annette Muhr-Nelson setzte in ihrer Ansprache wirkungsvoll ihren Kantenhocker-Engel mit abgebrochenem Flügel" in Szene, um den Kollegschülern das Wirken von Engeln nahezubringen. Aus seinen letzten Monaten am Berufskolleg nimmt Hartmut Hegeler eine ansehnliche Broschüre mit in sein weiteres Wirken, die seine Klassen F12A und F12C erarbeiteten: "Hexendenkmäler: Gedenkstätten für Menschen, denen Unrecht geschah. Opfer der Hexenprozesse in Nordrhein-Westfalen."Ulrich Knies